Die hohe Kostensteigerung beim Bau des Berner Bärenparks und die späte Information dazu hat mehrere Gründe: Schlechte Abklärung des Baugrunds, unklare Rollen, Informationsmängel, Komplexität des Projekts. Das hat die Administrativ-Untersuchung ergeben.
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Hauptursachen für die letzte Kostenüberschreitung seien Mehraufwände etwa wegen Tiefbauarbeiten sowie höhere Forderungen der ausführenden Baufirma namentlich wegen Beschleunigungs-Massnahmen und Bauablaufstörungen «aufgrund des unverrückbaren Fertigstellungstermins» dieses «Prestigeprojekts».
Dies steht in der am Freitag in Bern präsentierten 48-seitigen Administrativ-Untersuchung von alt Oberrichter Ueli Hofer und Baufachmann Bernhard Matter.
Die Bedeutung für die Stadt Bern und die Finanzierung durch Sponsoren habe den Bärenpark zu einem Prestigeprojekt für Politik und Wirtschaft gemacht, «das von einem gewissen Moment an nicht mehr scheitern durfte und dessen zum Voraus festgesetzter Eröffnungstermin unbedingt eingehalten werden musste».
Zu lesen ist im Bericht auch, dass die Schlussabrechnung zwar noch nicht da sei, dass aber heute ein Kostenmaximum von 21,3 Mio. Franken feststehe. Das sind 6,8 Mio. Franken mehr als die 14,5 Mio. Franken, die nach einer ersten Kostenerhöhung bis zum Herbst 2009 als Baukosten galten – aber nicht die 24 Mio. Franken, die damals als oberste Grenze angegeben wurden.
Für den Bärenpark sind 12,3 Mio. Franken vorhanden. Die Lücke von rund 9 Mio. soll nun die Stadt Bern übernehmen. Der Gemeinderat beabsichtigt, dem Stadtrat dafür einen Kredit vorzulegen, wie Stadtpräsident Alexander Tschäppät am Freitag bekanntgab.
Entlastet wird der Berner Gemeinderat als Kollektiv. Nicht er, sondern die Sicherheits- und später die Finanzdirektion seien für den Bau und die Finanzen des Bärenparks zuständig gewesen. Letztlich sei der Bärenpark halt einfach auch ein «äusserst komplexes Projekt» gewesen.
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