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die junge Frau Nina Bader lacht in die Kamera

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Die Community der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland wächst und wächst: Ende 2023 lebten 813'400 Menschen mit Schweizer Pass irgendwo draussen in der Welt.

Beste Grüsse aus Bern

Rentner auf einer Bank in Cavaliere an der südfranzösischen Cote d Azur. (KEYSTONE/SUEDDEUTSCHE ZEITUNG PHOTO/Ulrich Baumgarten)
KEYSTONE/Ulrich Baumgarten/Süddeutsche Zeitung Photo

Die Community der Auslandschweizerinnen und -schweizer ist im letzten Jahr erneut gewachsen – diesmal um 13’400 Personen oder 1,7%.

Die neuerliche Zunahme betraf alle Kontinente, wobei die grössten Zuwächse Asien (+3,1%) und Europa betrafen (+1,9%), wie das Bundesamt für Statistik mitteilte.

Damit kommt die Fünfte Schweiz bevölkerungsmässig der Waadt als Nummer drei unter den Schweizer Kantonen immer näher. Dort lebten Ende 2023 gut 840’000 Menschen.

Der weitaus grösste Teil der Fünften Schweiz lebt in Europa, nämlich gut 520’000 oder 64% der Auslandschweizer:innen. Spitzenreiter bleibt Frankreich – mit neu knapp 210’000 Personen. Den grössten Zuwachs aber wies Portugal auf, wo 2023 knapp 14% mehr Schweizer:innen ihre Zelte aufschlugen.

Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen weisen die Ü65 mit knapp vier Prozent das stärkste Wachstum auf.

Unsere Frage der Woche: Monsterbank UBS – was sehen Sie für Chancen und Gefahren?

Uns interessiert Ihre Antwort, schreiben Sie uns auf community-feedback@swissinfo. Aus den eingesandten Antworten werden wir die besten auswählen und im Briefing von nächstem Mittwoch hier veröffentlichen.

schokolade-osterhasen auf einem Gestell in einem Supermarkt
KEYSTONE

Ostern steht vor der Tür – dieses Jahr mit einem bitteren Vorgeschmack.

Für die Schweizer Schokoladenhersteller sind Ostern eines der grossen Highlights des Jahres. Dann brummt der Umsatz besonders, Stichwort “Schoggi-Osterhase”.

Doch Achtung: Dieses Jahr sind die süssen Versionen von Meister Lampe gesalzen – preismässig. Denn auf dem Weltmarkt erzielt Kakao derzeit Rekordpreise.

Der Goldhase von Lindt, mittlerweile zu einem Weltprodukt avanciert, kostet in der 200-Gramm-Ausführung bei Coop satte 7.40 Franken. Dabei reden wir wohlverstanden von Milchschokolade!

Der Grund liegt in schlechten Ernten aufgrund von Trockenheit in den Anbaugebieten. Diese betraf nicht nur die beiden Hauptlieferanten Ghana und Elfenbeinküste.

Von den aktuellen Rekordpreisen profitieren Händler und Hersteller. Die Produzent:innen aber gehen, von ganz wenigen Ausnahmen in Lateinamerika abgesehen, auch diesmal wieder leer aus.

Im Gegenteil: Die Missernten dürften unter den Familien der Kakaobäuer:innen zu noch grösserer Armut führen. Das heisst vor allem: Die Kinder müssen mitarbeiten, statt in die Schule gehen zu können.

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Dmytro Kuleba
Dmytro Kuleba schätzt die konsequente Sanktionspolitik der Schweiz. AFP / John Thys

Noch viel Luft nach oben: Das sagt der ukrainische Aussenminister im SWI-Exklusivinterview zu den Massnahmen der Schweiz gegen Kriegsaggressor Russland.

Das geltende Völkerrecht biete eine notwendige Rechtsgrundlage für die Beschlagnahme eingefrorener russischer Vermögenswerte, sagt Dmytro Kuleba im Gespräch mit meiner Kollegin Elena Servettaz.

“So erlauben beispielsweise die UNO-Artikel über die Verantwortlichkeit von Staaten für völkerrechtswidrige Handlungen aus dem Jahr 2001 eine solche Gegenmassnahme als Reaktion auf eine Aggression. Auch führende internationale Fachleute auf diesem Gebiet haben die Rechtmässigkeit eines solchen Vorgehens bestätigt”, sagt Kuleba.

Zu den aktuell blockierten russischen Vermögen in der Schweiz von 7,5 Milliarden Franken sagt er: “Wir glauben, dass es für die Schweiz Raum für weitere Massnahmen gibt. Solche Massnahmen vermitteln die Botschaft, dass Aggression inakzeptabel ist und dass sich alle an die Regeln halten müssen. Dies wird eine starke Abschreckung für jedes Land sein, das versucht ist, eine bewaffnete Aggression zu starten.”

Bischof mit Gläubigen
Bischof Antonio Crameri und einige seiner Gemeindemitglieder. Antonio Crameri

Er ist einer der wohl ungewöhnlichsten Köpfe der neu knapp 813’500 starken Gemeinde der Auslandschweizer:innen: Antonio Crameri.

Der gebürtige Tessiner, dessen Eltern aus dem Bündner Südtal Puschlav stammten, ist nämlich Bischof. Und das nicht irgendwo, sondern in Ecuador, dem Land, das von den Drogenbaronen immer mehr als globales Kokainlabor missbraucht wird.

Seit Monaten wird Ecuador von einer Welle blutiger Bandengewalt überrollt wird und befindet sich deshalb seit Januar im Ausnahmezustand.

Die jüngste Tat schockierte das Land und selbst das Ausland: Die 27-jährige Brigitte Garcia, die jüngste Bürgermeisterin des Landes, wurde in ihrem Auto von Unbekannten erschossen. Mit der nationalen Hoffnungsträgerin starb auch ihr Lebensgefährte.

Die Tat illustriert die schwierige Situation, in der Antonio Crameri wirken muss: In Esmeraldas, seinem Sitz, ist er bemüht, seine fast 600’000 Schäfchen und seine Kirche vor den Fängen der Drogenbarone und ihrer Killer zu schützen.

Dabei lehnt Crameri, der nie damit gerechnet hat, jemals Bischof zu werden, jeglichen Personenschutz ab. Das erstaunt, weil er die Male nicht mehr zählt, in denen er selbst in Schiessereien rivalisierender Banden geraten war.

Einmal wurde er auf einer Autofahrt Zeuge eines Mordes. “Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Strasse richtete, habe ich dem Mörder in die Augen gesehen. Es waren nur wenige Sekunden, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor.”

Crameri rechnete damit, ebenfalls erschossen zu werden. “Die göttliche Vorsehung wollte, dass er sofort auf das Motorrad eines Komplizen stieg.”

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