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Kampfjets in Meiringen

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Wollten ein chinesisches Ehepaar und ihr mutmasslicher Sohn am Rand des Militärflugplatzes Meiringen, mit direkter Sicht auf die Testflüge von US-Tarnknappen-Kampfjets, wirklich nur wirten?

Herzliche Grüsse aus Bern

Flugbild eines Flugplatzes
Swisstopo

Das Hotel eines mutmasslichen chinesischen Spionagetrios in Meiringen soll verkauft werden.

In Meiringen ist möglich, was man sonst in der Schweiz nirgendwo schafft: Es ist der einzige Militärflughafen, der nicht streng geschützt ist. Wegen der dortigen Testflüge des neuen Kampfjets aus den USA, dem F-35, scheint dies auch ein chinesisches Spionagetrio angelockt zu haben.

Just im Jahr der Evaluation des Tarnkappenfliegers, 2018, kaufte ein junger Chinese das Hotel Rössli, in nächster Nähe zum Militärflugplatz gelegen. Mit seinen mutmasslichen Eltern wirtete er dort – allerdings machte das Restaurant schon nach kurzer Zeit dicht.

Das Trio wurde letzten Sommer von der Polizei wegen Spionageverdacht festgenommen. Später wurden sie wegen fehlender Arbeitsbewilligung verurteilt. Sie leben heute nicht mehr in der Schweiz. Nun soll das Hotel für rund 1,6 Millionen Franken verkauft werden – zum doppelten Kaufpreis von 2018.

Kapellbrücke, belauchtet
Keystone / Gaetan Bally

Trotz wachsender Bevölkerung sinkt der Stromverbrauch in der Schweiz.

Im letzten Jahr haben wir in der Schweiz so wenig Strom verbraucht wie zuletzt 2004.Wie haben wir das geschafft? Trotz mehr Menschen, Elektroautos, Wärmepumpen und einem Hitzesommer mit Klimaanlagen auf vollen Touren…

Laut dem Bundesamt für Energie (BFE) haben wir in den letzten zehn Jahren die Effizienz der Geräte derart steigern können, dass trotz steigender Bevölkerungszahl wieder weniger Energie verbraucht wird. Das schreibt heute SRF News.

Beim Stromsparen geholfen haben aber auch der milde Winter und die höheren Energiepreise. Allerdings sei ein rückläufiger Stromverbrauch in Zukunft nicht gegeben, wie ein BFE-Experte im Bericht zitiert wird: “Durch die Elektrifizierung des Verkehrs und des Wärmebereichs ist künftig mit einem steigenden Strombedarf zu rechnen“, sagt er.

Rexhep Rexhepi
swissinfo.ch / Thomas Kern

Wie ein junger Kriegsflüchtling eine Schweizer Luxusuhr kreierte.

Für viele gilt er als “neuer Meister der Schweizer Uhrmacherkunst”. Sein Name: Rexhep Rexhepi. Der Sohn einer kosovarischen Einwandererfamilie lebt in Genf, wo er auch seine exklusiven Uhren herstellt. In der Financial Times wurde er schon als “Mozart der Uhrmacherei” bezeichnet.

Heute beschäftigt der 37-Jährige 25 Mitarbeitende, mit denen er zwischen 40 und 50 Uhren pro Jahr produziert. Sie kosten zwischen 60’000 und 380’000 Franken. Interessierte müssen mehrere Jahre auf ihre Uhr warten.

Rexhepi kam als 12-jähriger Kriegsflüchtling in die Schweiz. Heute fühlt er sich als vollwertiger Schweizer, wie er in unserem Interview sagt. Anfangs habe er gedacht, er habe nicht das Recht, einen kosovarischen Namen in eine Schweizer Uhr zu setzen. “Im Nachhinein stelle ich fest, dass das dumm war.”

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Patricia Islas

Was sind Hürden und Gefahren für die Pressefreiheit in Ihrem Wohnland?

Wie steht es um die Pressefreiheit im Land, in dem Sie wohnen? Diskutieren Sie mit unserer 10-sprachigen Community!

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Nestlé-Babynahrung
Keystone / Gaetan Bally

Für den Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé sind nicht alle Babys gleich.

Darf es etwas mehr sein? Bei Zucker ist die Antwort: Sicher nicht! Vor allem dann, wenn es um Babynahrung geht. Denn Babys brachen keinen Zucker. Würde man meinen, doch der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé versetzt seine Babynahrung in armen Ländern mit Zucker, während die gleichen Produkte in Europa zuckerfrei sind.

Das zeigt eine Studie der Organisation Public Eye, die von der Schweizer Presse gross aufgegriffen wurde. Die Untersuchung zeige eindeutig grosse Unterschiede in der Zuckerzugabe bei gleichen Produkten in verschiedenen Ländern.

Derweil empfiehlt die Weltgesundheits-Organisation (WHO), die Zuckerzufuhr bei der Ernährung von Babys drastisch einzuschränken, weil diese zu Fettleibigkeit führen kann. Pro Portion setzt Nestlé in Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens einen Würfelzucker zu.

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