Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Würden Sie Ihre Stimme verkaufen? Eine schweizerisch-schwedische Sängerin machte das – und heute ist ihre Stimme mutmasslich auch auf Pornoseiten zu hören.
Herzliche Grüsse aus Bern
Wie eine Auslandschweizerin ihre Stimme verlor.
Kennen Sie Helena Hallberg? Falls nicht, kennen Sie vermutlich ihre Stimme. Die schweizerisch-schwedische Sängerin, die in New York lebt, brauchte wegen ausgefallener Konzerte während der Coronavirus-Pandemie Geld. Für 3000 Dollar sprach sie für den KI-Assistenten Cortana von Microsoft 1600 Sätze ein.
Dort sollte ihre Stimme auch bleiben – dachte sie. Doch weil Hallberg Microsoft auch das Recht verkaufte, ihre Stimme nach Belieben neu zusammenzusetzen, kann Microsoft diese Rechte auch weiterverkaufen.
Zum Beispiel sei ihre Stimme jetzt in der Schweiz als “Leni” zu hören, auf Schweizer Mundart. Die Neue Zürcher Zeitung hat festgestellt, dass es Anzeigen auf Porno-Seiten gebe, “die mit einer Schweizer Mundartstimme vertont sind, die sehr nach der ‘Leni’-Stimme klingt”.
- Den Artikel über die verkaufte Stimme von Helena HallbergExterner Link finden Sie heute bei der Neuen Zürcher Zeitung.
- Ist die Stimme erst mal im Kasten, lässt sich mit der entsprechenden Technologie zum Beispiel ein Video herstellen, in dem jemand aus dem Schweizer Sprachraum perfekt Englisch spricht, wie dieses Beispiel der NZZ mit Ex-Bundesrat Ueli MaurerExterner Link zeigt.
- In diesem Fokus habe ich die wichtigsten Aspekte zum Thema künstliche Intelligenz zusammengetragen.
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Schweizer Aussenpolitikerinnen und -politiker wollen der UNRWA die Gelder streichen.
Können Sie die Abkürzung des Palästina-Hilfswerks der UNO sagen, ohne dabei zu stolpern? UNRWA: Wir haben es einmal in der Redaktion versucht, mit gemischtem Resultat und einigen Lachern.
Nun, das Thema ist leider alles andere als lustig. Dem Hilfswerk wurde vorgeworfen, dass Mitglieder bei den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober letzten Jahres teilgenommen hätten. Ein unabhängiger Bericht hat die UNRWA nun teilweise entlastet. Allerdings bleibt der Vorwurf bestehen, dass an Schulen des Palästina-Hilfswerks Schulbücher mit problematischem Inhalt zum Einsatz kommen.
Die Schweiz hat gegenwärtig 20 Millionen Franken Hilfsgelder für die UNRWA eingefroren, sowie weitere 60 Millionen für andere Hilfsorganisationen im Nahen Osten, wie der Tages-Anzeiger heute berichtet. Bürgerliche Aussenpolitikerinnen und -politiker des Nationalrats schlagen nun vor, der UNRWA die Schweizer Gelder definitiv zu streichen.
PS: UNRWA können Sie sich übrigens am besten einprägen, wenn Sie an “unerwartet” denken.
- Bericht des Tages-Anzeigers über die bürgerliche Allianz gegen die UNRWAExterner Link.
- Auch andere Staaten wollen nach der Veröffentlichung des Berichts ihre Zahlungen an die UNRWA überprüfenExterner Link, wie SRF News berichtet.
- Laut der NZZ gibt es auch Zweifel am Bericht der unabhängigen FachkommissionExterner Link.
Bleiben wir gleich noch bei eingefrorenen Geldern: Warum die russischen schrumpfen.
Wie kann es sein, dass die eingefrorenen Vermögenswerte russischer Privatpersonen in Milliardenhöhe in der Schweiz heute weniger Wert haben als vor einem Jahr, obwohl die EU und damit auch die Schweiz die Liste der Sanktionierten noch ausgeweitet haben?
Die Antwort ist relativ einfach, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) heute an einer Medienkonferenz erläuterte: Der Grund für den Rückgang sind allem voran Kursverluste und Währungsverluste bei russischen Aktien, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet.
Laut dem Blick wird in der Schweiz derzeit auch darüber diskutiert, Reparationszahlungen an die Ukraine aus russischem Staatsvermögen zu begleichen. Betroffen davon wären in der Schweiz zurückgehaltene Gelder der russischen Zentralbank.
- Neue Zürcher Zeitung: Warum die eingefrorenen russischen Gelder über zwei Milliarden Franken weniger wert sindExterner Link.
- Auch der Blick berichtet heute über die Medienkonferenz des Staatssekretariats für WirtschaftExterner Link über die russischen Vermögenswerte.
- Bericht von SRF News mit RadiobeitragExterner Link zum gleichen Thema.
Wie werden die Preise für Medikamente in der Schweiz festgelegt?
Haben Sie sich auch schon gefragt, warum ein Medikament für eine einzige Dosis über zwei Millionen Franken kosten kann? Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, wie unser Erklär-Video zeigt.
Das Medikament für zwei Millionen Franken beispielsweise stammt von der Schweizer Pharmafirma Novartis. Dieser Preis wurde so hoch angesetzt, weil weltweit nur wenige Kleinkinder davon betroffen sind und die Entwicklungskosten sehr hoch waren. Unabhängige Bewertungen kamen aber zu sehr unterschiedlichen Schätzungen für diese Gentherapie.
Mit der Rechts- und Medizinexpertin Kerstin Noëlle Vokinger besprach meine Kollegin Jessica Davis Plüss die Problematik von zu hoch angesetzten Preisen. Die Expertin meint: Der Weg zu fairen Preisen führt über mehr Transparenz.
- Schauen Sie hier unser Explainer-Video über die Festlegung von Medikamentenpreisen.
- Was geschah mit dem zur Zeit seiner Lancierung teuersten Medikament der Welt aus dem Hause Novartis?
- Das Interview mit Expertin Kerstin Noëlle Vokinger über faire Medikamentenpreise finden Sie hier.
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