Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Was ist der sicherste Weg zur Einbürgerung in der Schweiz? Offenbar eine gute Ausbildung und ein gutes Salär.
Freundliche Grüsse aus Bern
Gibt es strukturelle Diskriminierung im Schweizer Einbürgerungssystem?
Dies geht jedenfalls aus einer neuen Studie der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen (EKM) hervor. Während zwischen 2018 und 2020 der Anteil Hochschulabsolvent:innen stark gestiegen ist, sank der Anteil der eingebürgerten Personen mit bildungsfernem Hintergrund in diesem Zeitraum. Der “typische” Neubürger: gut ausgebildet, zwischen 20 und 40 Jahre alt, in einer gehobenen Gegend lebend.
Für diese Verschiebung nennt die Studie verschiedene Gründe, dazu gehören unter anderem das geforderte Mindestniveau für eine Schweizer Landessprache oder die 2018 eingeführte Regel, dass nur Personen mit ständigem Wohnsitz (Ausländerausweis C) einen Antrag stellen können. Letzteres erschwere die Situation für “bereits marginalisierte Gruppen” wie Asylsuchende.
Gewisse Kriterien seien zwar unvermeidlich, aber die “hohe Selektivität der neuen Regeln geht über das Zulässige hinaus“ und stelle einen Fall von “struktureller Diskriminierung“ dar, schreiben die Forschenden.
- Lesen Sie den Artikel meines Kollegen Domhall O’Sullivan.
- Eine Volksinitiative will das Einbürgerungsverfahren in der Schweiz erleichtern und vereinheitlichen. Zu lesen auf SWI swissinfo.ch.
- Wie wird man Schweizer Staatsbürger? Hier finden Sie den Überblick.
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Wie geht’s, Schweiz? Die grosse SRG-Umfrage.
Über 57’000 Menschen haben 2023 an der ersten grossen SRG-Umfrage zur Befindlichkeit in der Schweizer Bevölkerung teilgenommen. Nun geht es weiter – mit Teil 2.
In diesem Jahr ist einiges passiert. Deshalb möchten wir erneut wissen, was Sie in Ihrem Alltag beschäftigt, wie Sie über die grossen Fragen unserer Zeit denken und wie Sie in die Zukunft blicken – um ein möglichst genaues Bild davon zu bekommen, wie es den Menschen in diesem Land und den Auslandsschweizer:innen zurzeit geht.
Die Meinungsumfrage läuft bis am 16. Juni 2024. Die Teilnahme an der Umfrage ist anonym. Ihre Antworten werden vertraulich behandelt.
- Hier finden Sie den Link zur Umfrage.
Frauen holen in Berufen, die früher als männlich galten, auf.
Es gibt immer noch Berufe, die klar von Frauen oder von Männern dominiert werden. Wollten wir eine geschlechtsneutrale Verteilung, so müssten über alle Branchen hinweg 25% der Beschäftigten ihren Beruf wechseln – als Mann von einem als “Männerberuf” betrachteten Job in einen, der als “Frauenberuf” gilt und umgekehrt. Berechnet hat das die liberale Denkfabrik Avenir Suisse in ihrer heute veröffentlichten Studie.
Die Durchmischung der Geschlechter in Berufen hat seit 1995 zugenommen, was vor allem auf ein Phänomen zurückzuführen ist: Frauen wählen öfter Berufe, die früher typisch männlich angesehen wurden. Ihre Zahl hat sich seit 1995 verdreifacht. Männer dagegen würden laut der Studie immer noch meist “Männerberufe” wählen.
Dass zahlreiche Berufe weiterhin überwiegend von Männern oder Frauen besetzt sind, benachteiligt laut Avenir Suisse nicht nur die Frauen, die im Schnitt weniger verdienen, sondern hat auch “Konsequenzen für die gesamte Volkswirtschaft“.
- Die CH MedienExterner Link haben zur Studie von Avenir Suisse berichtet.
- Was für eine Rolle spielen StereotypenExterner Link bei der Berufswahl? SRF ist dem nachgegangen.
- In welchen Berufen arbeiten mehr Frauen, wo mehr Männer? WatsonExterner Link hat dies letzten Dezember analysiert.
Dubiose Masken-Deals während der Pandemie haben ein Nachspiel.
Erinnern Sie sich an die Firma Emix? Die Jungunternehmen wurden quasi über Nacht zu Multimillionären, als sie zu Beginn der Corona-Pandemie im grossen Stil Masken an die Schweiz und Deutschland verkauften.
Dass dabei einiges nicht sauber verlief, wurde im Nachbarland schnell deutlich – eine Frau wurde letztes Jahr wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Und in der Schweiz mussten die (sehr teuren) Masken teilweise entsorgt werden, weil die Qualität zu wünschen übrigliess.
Nun sind Dokumente freigegeben worden, die zeigen, wie die Firma vorging: Behörden wurden unter Zeitdruck gesetzt, teilweise andere Ware geliefert als bestellt. Für einiges davon gibt es nachvollziehbare Gründe, immerhin war es eine Ausnahmesituation. Anderes spricht jedoch von einem fragwürdigen, wenn nicht dubiosem Verhalten – die Staatsanwaltschaft Zürich führt ein Verfahren wegen Verdacht auf Wucher. Wie immer gilt die Unschuldsvermutung.
- Hier geht esExterner Link zur Recherche des Tages-Anzeigers. (Paywall)
- Unser Archiv-Beitrag über die Ermittlungen in Deutschland.
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