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Swiss Ski zurück an der Weltspitze

Martina Schild freut sich über ihren Weltcupsieg im Super-G. Keystone

Beim Super-G der Frauen in Lake Louise (Kanada) hat Martina Schild ihren ersten Weltcupsieg geholt. Auch ihre Teamkolleginnen zeigten eine starke Leistung.

Der Schweizer Daniel Albrecht gewann den Riesenslalom in Beaver Creek (USA). Didier Cuche komplettierte das tolle Mannschaftsergebnis mit dem 3. Platz.

Nach Jahren der Krise und Mittelmässigkeit scheinen die Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer den Anschluss an die Weltspitze wieder geschafft zu haben.

Mit den zwei Weltcupsiegen von Martina Schild und Daniel Albrecht und einem dritten Platz von Didier Cuche innerhalb von anderthalb Stunden gelang dem Schweizer Skiteam am vergangenen Wochenende in Übersee ein kollektives Comeback.

Erinnerungen an die Jahre werden wach, als die Schweiz zu den führenden Nationen im Weltcup-Zirkus gehörte.

Gute Zwischenbilanz

Eine solche Doublette war den Schweizer Skifahrern zuletzt vor sieben Jahren gelungen. Am 6. Januar 2001 gewannen Michael von Grünigen (in Les Arcs) und Sonja Nef (in Maribor) ebenfalls innerhalb von knapp zwei Stunden zwei Weltcuprennen.

Die Schweizer Bilanz in diesem Winter ist hervorragend: Vier Siege und sieben Podestplätze in nur 13 Rennen – in jedem zweiten Wettbewerb steht ein Schweizer oder eine Schweizerin auf einem Weltcup-Podest!

Die Equipe von Cheftrainer Martin Rufener hat damit nach lediglich sieben Wettbewerben bereits einen Sieg mehr auf dem Konto als im gesamten vorangegangenen Winter.

Von Platz 11 auf Platz 1

Im Riesenslalom der Männer hatte das Schweizer Lager schon nach dem ersten Durchgang auf den Sieg hoffen dürfen, allerdings nicht primär wegen Albrecht, sondern wegen Cuche. Der Neuenburger hatte die Zwischenrangliste angeführt, wogegen Albrecht “nur” auf Position 11 zu finden war.

Im zweiten Durchgang rollte Albrecht dann das Feld mit Laufbestzeit von hinten auf. Konkurrent um Konkurrent scheiterte an der Vorgabe des 24-jährigen Fieschers, der in Weltcup-Riesenslaloms zuvor noch nie über 11. Ränge hinausgekommen war.

Als schliesslich auch noch Cuche um elf Hundertstel zurückblieb, war der zweite Schweizer Triumph unter Dach und Fach.

Albrecht war bereits im Super-G in Lake Louise und in der Abfahrt vom Freitag Dritter geworden. “Ob das der schönste Sieg war? Ich weiss es nicht, ganz sicher aber der überraschendste”, sagte Albrecht nach dem Rennen.

Durchbruch für Martina Schild

Völlig unerwartet kam auch der Sieg der 26-jährigen Martina Schild im Super-G von Lake Louise. Sie liess Martina Riesch und Jessica Lindell-Vikarby hinter sich. Teamkollegin Fränzi Aufdenblatten (5.) verpasste das Podest nur um neun Hundertstel, Fabienne Suter wurde Zehnte.

Schilds Leistung war eine Reaktion auf die völlig missglückte Abfahrt vom Samstag. Seit dem überraschenden Gewinn der Silbermedaille an den Olympischen Spielen 2006 hatte sie in ihrer Spezialdisziplin Abfahrt nichts mehr auf die Reihe gebracht. Auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Are hatte sie verpasst.

Dafür steigerte sie sich im Super-G, in dem sie im letzten Winter mit einem dritten Platz auf der Reiteralm ihren ersten und bisher einzigen Weltcup-Podestplatz erkämpfte.

Seit dem Sieg von Nadia Styger im März 2006 in Hafjell hatte nie mehr eine Schweizerin ein Weltcuprennen gewonnen.

swissinfo und Agenturen

1. Daniel Albrecht, SZ 2:24.30
2. Mario Matt, Ö, 00,05 zurück
3. Didier Cuche, SZ, 00,11 zurück
4. Massimiliano Blardone, IT, 00,15 zurück
4. Ted Ligety, USA, 00,15 zurück
18. Carlo Janka, SZ, 01,13 zurück

1. Martina Schild, SZ, 1:16,21
2. Maria Riesch, DE, 00,20 zurück
3. Jessica Lindell-Vikarby, SD, 00,42 zurück
5. Fränzi Aufdenblatten, SZ, 00,51 zurück
10. Fabienne Suter, SZ, 01,08
12. Nadia Styger, SZ, 01,14

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