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Tetra Pak streicht die Hälfte der Stellen

Tetra Pak ist in 165 Ländern aktiv, darunter der Schweiz. Keystone

Der schwedische Verpackungs-Hersteller Tetra Pak restrukturiert sein Werk Romont im Kanton Freiburg: 131 Stellen von 241 werden bis Ende 2006 gestrichen.

Diese “drastische” Massnahme wird mit einem “sehr kompetitiven” Umfeld begründet, das sich “ständig und schnell verändere”.

81 Angestellte von Tetra Pak in Romont werden den Blauen Brief erhalten. Tetra Pak streicht bis Ende 2006 131 der 241 Stellen.

38 Angestellte werden frühpensioniert und zwölf Temporärstellen nicht fortgeführt. Das gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Grund sei der harte, globale Konkurrenzkampf.

Recart aus Romont

Am Standort halte Tetra Pak aber fest, denn die Angestellten hätten stets ausgezeichnet gearbeitet. Neben der Abteilung für Forschung und Entwicklung will der Konzern in Romont weiterhin Plastikfolien und das neue Verpackungsmodell Tetra Recart produzieren.

Tetra Pak hat bereits 20 Mio. Franken in den Standort Romont investiert, um dieses neue Produkt herzustellen, in das grosse Hoffnungen gesetzt werden. In den nächsten zwei Jahren sollen weitere 10 Mio. Franken hinzu kommen. Die neuartige Verpackung soll Konservendosen ersetzen.

Schweiz zu klein

Die Produktion der Verpackung für Milch und Fruchtsäfte hingegen soll verlagert werden, wie Jacqueline Bugnon, Sprecherin von Tetra Pak, erklärte.

Das Unternehmen begründet den Schritt mit stagnierenden Verkäufen in Europa und dem kleinen Markt in der Schweiz. Nicht weniger als 80 Prozent der bisherigen Produktion von Romont gehen in den Export.

Sozialplan in Vorbereitung

Die Angestellten wurden am Mittwoch über den Abbau fast der Hälfte der Belegschaft informiert. Weil es sich um eine Massenentlassung von mehr als 15 Angestellten handelt, muss ein Sozialplan ausgearbeitet werden.

In diesem sind Frühpensionierungen ab 55 Jahren vorgesehen, aber auch Entschädigungen nach Dienstjahren und Unterstützung bei der Arbeitssuche. Die Betriebskommission muss dem Plan noch zustimmen. Die Konsultationsfrist dauert bis am kommenden 2. November.

Kantonsregierung bedauert

Der Freiburger Staatsrat bedauerte den Entscheid. Immerhin sei aber das Schlimmste, die vollständige Schliessung, vermieden worden.

Für die Region wiege der Abbau allerdings schwer, und der Kanton werde alles tun, um die sozialen Auswirkungen aufzufangen und Neuansiedlungen von Firmen zu begünstigen, erklärte die Kantonsregierung.

swissinfo und Agenturen

Das Werk in Romont im Kanton wurde 1976 eröffnet.
Jährlich werden 2,7 Mrd. Verpackungen produziert, 80% für den Export.
Die Fabrik ist spezialisiert auf die Verpackungen vom Typ Tetra Brik und Tetra Top.
Weltweit beschäftigt die Firma rund 21’000 Angestellte, das internationale Hauptquartier liegt in Pully bei Lausanne.
Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 11,6 Mrd. Franken.

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