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Unaxis entlässt Hunderte von Angestellten

Bangen um ihren Arbeitsplatz: Angestellte von Unaxis. www.unaxis.com

Der Deutschschweizer Technologie-Konzern streicht 500 Arbeitsstellen, 400 davon in der Schweiz. Insgesamt beschäftigt der Konzern 6500 Personen.

Die Restrukturierung ist tiefgreifend: Auch Konzern-Chef Heinz Kundert tritt zurück.

Der Technologie-Konzern Unaxis, aus der Waffenschmiede Oerlikon-Bührle hervorgegangen, leitet für seine Problembereiche Displays und Halbleiter-Ausrüstung harte Sanierungsschritte ein.

Im Halbleitergeschäft werden weltweit bis 500 Stellen bis im Jahr 2007 abgebaut. 400 Stellen werden in der Schweiz und in Liechtenstein abgebaut.

Der Stellenabbau solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen. Entlassungen seien aber unumgänglich, teilte der Konzern am Dienstag mit.

In Asien sollen 200 neue Stellen geschaffen werden. Die Tochterfirma ESEC in Cham im Kanton Zug, die im Bereich von Assembly & Packaging tätig ist, soll dort verstärkt produzieren. ESEC ist Anbieter von Chip-Montageautomaten und Systemlösungen für die Halbleiterindustrie. 80% der Kunden der Firma kommen aus Asien.

Der Umbau kostet den Konzern 200 bis 300 Mio. Franken. Davon sollen 50 Mio. Franken liquiditätswirksam sein. Längerfristig will der Konzern sich auf die Dünnschicht- und Vakuumtechnologie konzentrieren.

CEO geht nach zweieinhalb Jahren

Konzernchef Kundert, erst seit Mai 2002 im Amt, tritt bereits wieder zurück. Grund dafür ist laut Communiqué die Geschäftsentwicklung bei den Flachbildschirmen. Diese werde das ganze Konzernergebnis im laufenden Jahr tief in die roten Zahlen reissen.

Nachfolger wird vorübergehend der 54-jährige Unaxis-Verwaltungsrat Harald Eggers. Auf ihn wartet keine einfache Aufgabe.

Drei Gewinnwarnungen

Als Folge weiterer Verluste bei Display Technology erwartet Unaxis für 2004 nur ein leicht positives Betriebsergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit. Dies stellt die dritte Gewinnwarnung seit August dar.

Für 2005 rechnet Unaxis für das laufende Geschäft mit einem Umsatz von rund 1,8 Mrd. Franken und einem Betriebsergebnis in der Grössenordnung von rund 100 Mio. Franken.

5% der Belegschaft

Bis 2007 peilt Unaxis ein durchschnittliches internes Wachstum von über fünf Prozent und eine Betriebsergebnis-Marge von mehr als zehn Prozent an.

Die Grundlage für zukünftiges Wachstum sollen die profitablen Geschäftsbereiche in der Dünnschicht- und Vakuumtechnologie sein: Coating Services (Beschichtung von Werkzeugen und Bauteilen, ehemalige Balzers), Vacuum Solutions (Vakuumpumpen, Leybold Vacuum), Data Storage (Datenspeicher) und Optics.

Die unter dem Strich wegfallenden 300 Stellen entsprechen rund 5% des Personalbestandes des Konzerns von insgesamt fast 6500 Angestellten.

swissinfo und Agenturen

In den ersten neun Monaten 2004 steigerte Unaxis den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 31% auf 1,504 Mrd. Franken. 2003 lag dieser bei 1,148 Mrd.

Der Bestellungseingang stieg um 28% auf 1,465 Mrd. Franken. 2003 lag dieser bei 1,146 Mrd.

Unaxis, die ehemalige Oerlikon-Bührle, konzentriert sich auf die Geschäfte mit Dünnschicht- und Vakuum-Technologie.

500 Stellen werden weltweit bis 2007 abgebaut, davon rund 400 in der Schweiz.

CEO Heinz Kundert tritt per sofort zurück.

Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich in Pfäffikon im Kanton Schwyz.

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