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US-Konjunktur als Doping für die Schweiz

Die anziehende US-Wirtschaft soll als Lokomotive für den Aufschwung in der Schweiz dienen. (Bild: SBB) Die US-Zahlen sollen als Lokomotive des Schweizer Aufschwungs dienen.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) erwartet im kommenden Jahr nach wie vor ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent für die Schweiz, senkte dagegen die Prognose für die Arbeitslosenquote leicht.

Als Schrittmacher für den hiesigen Aufschwung soll die anziehende US-Wirtschaft dienen.

In der am Freitag veröffentlichten Herbstprognose bestätigten die Ökonomen vom ehemaligen Bundesamt für Konjunktur weitgehend die im August gemachten Voraussagen. Für dieses Jahr sagt das seco weiterhin eine leichte Rezession mit einem Rückgang des realen Brutto-Inlandprodukts (BIP) um 0,3% voraus.

Eine Rückkehr zu einer wieder expandierenden Wirtschaft sei für das kommende Jahr mit zunehmend höherer Sicherheit zu erwarten. Voraussetzung sei allerdings, dass der Euro-Raum zu einem deutlichen Wachstum zurückfinde und der Frankenkurs keine substanzielle Festigung erfahre, hiess es weiter.

US-Aufschwung breit abgestützt

Die Erwartung einer Erholung stütze sich auf eine solidere Grundlage, sagte seco-Chefökonom Aymo Brunetti der Nachrichtenagentur AP. Die jüngsten Daten aus den USA seien dabei noch nicht in die Prognose eingeflossen.

Noch wichtiger als die unerwartet hohe Wachstumsrate des US-Bruttoinlandprodukts im dritten Quartal sei der Umstand, dass der Aufschwung in den USA nun echt breit abgestützt sei, sagte Brunetti weiter.

USA: Starkes Wirtschaftswachstum

Einen starken Schub für das laufende Jahr erwarten die Konjunkturforscher in den USA, nachdem das Handelsministerium am Donnerstag die Zahlen des US-Bruttoinlandsprodukts für das dritte Quartal veröffentlich hatten. Diese ergeben eine auf das Jahr hochgerechnete Wachstumsrate von 7,2%.

Im zweiten Quartal hatte das Plus noch 3,3% betragen. Verantwortlich für das US-Wirtschaftswachstum ist die Ausgabe-Freudigkeit der Konsumenten, die so hoch ist wie seit fast 20 Jahren nicht mehr.

Aufstrebende Tendenzen macht das seco auch in Japan, den Schwellenländern und den EU-Beitrittsstaaten aus. Im Euro-Raum indessen behielten Stagnationstendenzen die Oberhand.

Silberstreifen bei Arbeitslosigkeit

Die Inlandnachfrage und die Exporte zeigten noch eine schwache Entwicklung. Entsprechend, so das seco, reduziere sich die Beschäftigung.

Die Prognosen für die Arbeitslosigkeit korrigierte das seco indes leicht nach unten. Hier rechnen die Bundes-Ökonomen für 2004 noch mit einer mittleren Arbeitslosenquote von 3,9 %. In ihrer August-Prognose waren sie noch von 4,0% ausgegangen. Für 2003 wird nun mit 3,7% gerechnet, nach 3,9% im Sommer.

Motor Exportwirtschaft

Bei den Exporten geht das seco für 2003 von einem Rückgang um 0,5% (bisher minus 0,3%) aus und sieht 2004 unverändert einen Anstieg von 3,2%. Der private Konsum dürfte dieses Jahr um 0,5% (bisher 0,3%) zunehmen und nächstes Jahr wird weiterhin ein Plus von 1,0% erwartet.

Die Teuerung sei mit erwartet 0,7% (bisher 0,6%) in diesem und unverändert 0,6 %im nächsten Jahr weiter kein Thema.

swissinfo und Agenturen

Das BIP der USA im 3. Quartal betrug 7,2% (auf das Jahr hochgerechnet).
Das seco erhofft sich davon einen “Doping-Effekt” für die Schweizer Wirtschaft.
Die Schweizer Wirtschaft (BIP) wächst gemäss seco 2004 um 1,5%.
Die Prognosen für die Arbeitslosenquote 2004 senkte das seco leicht von 4,0 auf 3,9%.

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