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Walliser Schriftsteller Maurice Zermatten 90-jährig gestorben

Der Schriftsteller Maurice Zermatten ist am Sonntag 90-jährig gestorben. Zermatten hatte Ende der Sechzigerjahre als Präsident des Schriftstellervereins die Abspaltung der Gruppe Olten ausgelöst.

Alle Schweizer Haushalte hatten 1969 ein Zivilverteidigungsbuch des Bundes zugesandt erhalten. In den Augen der Kritiker war das Werk ganz dem Geist des Kalten Krieges und der Rhetorik einer wehrhaften Schweiz verpflichtet.

Zermatten, damals Präsident des Schweizerischen Schriftstellervereins (SSV), übersetzte das Werk ins Französische und legte bei der Intellektuellenfeindlichkeit noch einen Zacken zu. Das führte zu Austritten aus dem SSV (etwa Frisch, Muschg, Bichsel, Dürrenmatt) und löste die Abspaltung der Gruppe Olten aus.

Menschen in Grenzsituationen

Im Zentrum von Zermattens literarischen Schaffens stand das Wallis. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören “La Colère de Dieu” (1940), “Christine” (1944) und “La Porte blanche”(1973). Zermatten beschrieb Menschen aus dem bäuerlichen Milieu in moralischen und religiösen Grenzsituationen.

“Überschwenglichkeit und Rauheit, Verschiedenheit und Herzlichkeit spiegeln sich in Thematik und Stil”, schrieb das “Schweizer Lexikon”. Der Autor erhielt unter anderem den Preis der Schillerstiftung (1938 und 1946), den Prix de l’Alliance culturelle française (1968) und den Gottfried-Keller-Preis (1959).

swissinfo und Agenturen

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