Wegen der Wirtschaftskrise sind in den letzten zwölf Monaten weniger Menschen in die Schweiz eingewandert als im Jahr zuvor. Dies teilt das Bundesamt für Migration (BFM), am Freitag mit.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
swissinfo.ch und Agenturen
Ende August 2010 lebten insgesamt rund 1’702’446 Mio. Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz. Die meisten stammen aus EU- und EFTA-Staaten (1’085’833).
Zwischen dem 1. September 2009 und dem 30. August 2010 ist die Zahl der eingewanderten Personen zurückgegangen (- 5’974). Grund dafür ist laut BFM die schwache Wirtschaftslage zu Beginn des Jahres.
Bei den Bürgern aus EU- und EFTA-Staaten fiel die Einwanderung mit einer Zunahme von 3,1% deutlich geringer aus als im Vorjahr (4,6%).
Die Anzahl Einwanderer aus den übrigen Ländern betrug Ende August 2010 insgesamt 616’613 Personen und hat damit gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg um 0,4% nur leicht zugenommen.
Diese Entwicklung widerspiegelt gemäss BFM die Zuwanderungspolitik des Bundesrats und das Zulassungssystem im neuen Ausländergesetz, wonach aus Staaten ausserhalb der EU nur besonders qualifizierte Arbeitnehmer rekrutiert werden dürfen.
Auch aus Deutschland sind weniger Menschen in die Schweiz gezogen: Waren es in der letzten Messperiode noch 20’872, liessen sich neu lediglich 13’262 Deutsche in der Schweiz nieder.
Rein statistisch gesehen hat die Zahl der Kosovarinnen und Kosovaren stark zugenommen, und zwar um 34’750 Personen. Dies liegt laut BFM daran, dass Kosovo seit Februar 2008 ein unabhängiger Staat ist und in der Folge viele in der Schweiz lebende Kosovaren, die als Serben galten, den kosovarischen Pass beantragten.
Neben den Deutschen sind vor allem Portugiesen (7548 Personen), Franzosen (7’548) und Eritreer (2228 Personen) in die Schweiz eingewandert.
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
In welchen Fällen sollten Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer Unterstützung aus der Schweiz erhalten und wann nicht?
Länger leben: Was denken Sie über den Longevity-Trend?
Der Longevity-Markt boomt, auch dank Fortschritten in der Wissenschaft. Was halten Sie von der Idee, die menschliche Lebensspanne deutlich zu verlängern?
In welchen Fällen sollten Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer Unterstützung aus der Schweiz erhalten und wann nicht?
Schweizerinnen und Schweizer im Ausland stehen vermehrt in der Kritik – zuletzt auch, weil ihnen unter bestimmten Voraussetzungen staatliche Unterstützung aus der Heimat zusteht.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Schweizer Bevölkerung wächst weiter
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Insgesamt haben im letzten Jahr 78’300 Neugeborene in der Schweiz das Licht der Welt erblickt – 40’400 Knaben und 37’900 Mädchen. Die Geburtenzahl stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent. Ein Viertel der Neugeborenen besass eine ausländische Staatsbürgerschaft. Während Ausländerinnen durchschnittlich 1,82 Kinder hatten, hatten Schweizerinnen laut der Statistik 1,40 Kinder. Die meisten…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Mario Gattiker, Vizedirektor des Bundesamts für Migration (BFM), beschreibt die Klischees so: «Portugiesen arbeiten auf dem Bau und in der Gastronomie, Türken haben Kebab-Stände, Kosovo-Albaner ein verbessserungsbedürftiges Image und über Flüchtlinge aus Somalia und Eritrea weiss man noch zu wenig, um sie in eine Schublade zu tun.» Für die Integrationsarbeit sei es jedoch wichtig, solchen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Im vergangenen Jahr lebten knapp 1,7 Mio. Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz, wie der am Montag publizierte Migrationsbericht 2009 ausweist. Knapp 45’000 oder 2,8% von ihnen konnten 2009 einen roten Pass in Empfang nehmen, der sie zu Schweizer Bürgerinnen und Bürgern macht. Damit liegt die Schweiz im europäischen Mittelfeld. Bei den Einbürgerungen im Vergleich…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Jacek Pulawskis Bilder illegaler Immigranten bewegen, irritieren und lenken unsere Aufmerksamkeit auf ein Problem, das an Aktualität noch gewinnen wird. Der Tessiner Fotograf hat über mehrere Monate in Chiasso eingetroffene Flüchtlinge porträtiert. Zu sehen sind Gesichter, die von den erlittenen Strapazen sowie physischen und psychischen Qualen gezeichnet sind.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch