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Weniger Heiraten, mehr Kinder

2006 wurden 500 Kinder mehr in der Schweiz geboren als im Vorjahr. Keystone

In der Schweiz sind 2006 mehr Kinder geboren worden als in den letzten 5 Jahren. Zugenommen hat dabei auch der Anteil unehelicher Geburten, der weiterhin deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegt.

Wie aus der Bevölkerungsstatistik 2006 weiter hervorgeht, nahm die Zahl der Todesfälle leicht ab. Die Lebenserwartung stieg auf 79,1 Jahre bei Männern und auf 84 bei Frauen.

Laut den Erhebungen der natürlichen Bevölkerungsbewegung 2006 des Bundesamtes für Statistik (BFS) wurden 2006 73’400 Kinder geboren. Das sind 500 Kinder mehr als im Vorjahr und entspricht der höchsten Geburtenzahl seit 2001. Die Zahl der Geburten bewegt sich seit 2001 zwischen 71’800 und 73’400.

Im statistischen Schnitt hatte eine Frau in der Schweiz 2005 1,42 Kinder, 2006 waren es 1,44. Ausländerinnen in der Schweiz haben im Schnitt mehr Kinder als Schweizerinnen (1,87, respektive 1,3).

Von den Nachbarländern haben Italien, Deutschland und Oesterreich eine kleinere Geburtenziffer (zwischen 1,3 und 1,4 Kinder pro Frau). Frankreich dagegen hat mit 1,92 Kindern pro Frau eine höhere Rate als die Schweiz. Für einen Generationenerhalt wären 2,1 Kinder pro Frau nötig.

Uneheliche Geburten weit unter EU-Schnitt

Bei der Geburt des ersten Kindes haben Paare in der Regel altersmässig 30 Jahre überschritten und sind dabei immer häufiger nicht verheiratet. Der Anteil der nicht ehelichen Geburten wuchs 2005 bis 2006 von 13,7 auf 15,4%.

Das liegt weit unter dem Schnitt der 25 EU-Länder: Dort waren 33,1% der Geburten unehelich. Mit der Zunahme der nicht ehelichen Geburten sind gleichzeitig vermehrt Vaterschaftsanerkennungen vor der Geburt des Kindes zu beobachten.

Höhere Lebenserwartung

Den 73’400 Geburten standen 2006 60’300 Todesfälle gegenüber, rund 840 weniger als 2005. Das BFS erklärt den leichten Rückgang teilweise mit dem späten Auftreten der Grippe. Die Zahl der Todesfälle ist seit rund zehn Jahren konstant.

Die Lebenserwartung bei Geburt stieg 2000 bis 2006 bei Männern von 76,9 Jahren auf 79,1 Jahre, bei Frauen von 82,6 auf 84,0 Jahre.

Weniger Heiraten, weniger Scheidungen

2006 heirateten 39’800 Paare, während es ein Jahr zuvor noch 40’100 waren. Die leichte Abnahme bestätigt einen seit etwa zehn Jahren anhaltenden Trend. Etwa ein Drittel der Heiraten sind Wiederverheiratungen von Geschiedenen.

2006 wurden ferner 21’000 Scheidungen ausgesprochen. Das sind 400 Fälle weniger als im Vorjahr, womit das Niveau von 1999 (vor Einführung des neuen Scheidungsrechts) erreicht ist.

Rund eine von zwei Ehen (51,7%) wird eines Tages durch Scheidung aufgelöst; im Vorjahr betrug der Wert noch 52,6%. Am häufigsten sind Scheidungen auf gemeinsames Begehren.

swissinfo und Agenturen

Die zusammengefasste Geburtenziffer der Schweiz stieg von 1,42 auf 1,44 Kinder pro Frau im Jahr 2006.

Diese Ziffer liegt unter jener der EU-25-Länder (EU-25: 1,52 im Jahr 2005).

Sie übertrifft jedoch jene von Italien (1,31), Deutschland (1,33) und Österreich (1,40).

Mit 1,92 Kindern pro Frau im Jahr 2005 weist Frankreich als einziges Nachbarland der Schweiz eine höhere Geburtenziffer auf.

Dabei stieg in der Schweiz der Anteil unehelicher Kinder im selben Zeitraum von 13,7 auf 15,4%.

Die Schweiz liegt damit im Vergleich zur EU-25 (33,1% uneheliche Kinder-Quote) sehr tief.

Im Jahr 2000 registrierte das BFS 10’511 Scheidungen, wovon 6970 auf Basis einer umfassenden Einigung.

2005 erreichte dieser Wert mit 21’332 mehr als das Doppelte; 19’078 davon entfielen auf eine umfassende Einigung.

2006 stabilisierte sich die Entwicklung erstmals seit 2000: Es gab 20’981 Scheidungen, wovon 18’383 mit umfassender Einigung.

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