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Mehr Mittel für EU-kompatible Statistiken

Mit verschiedenen Preisen für Bauökologie ausgezeichnet: Das BFS-Gebäude in Neuenburg. Keystone

Das Bundesamt für Statistik wird aufgewertet. Dies als Folge des am 1. Januar in Kraft getretenen bilateralen Statistikabkommens zwischen der Schweiz und der EU.

Der Personalbestand wird bis ins Jahr 2011 um 80 auf 550 Stellen erhöht. Das Budget wird um 28 auf 170 Mio. Franken aufgestockt.

Der Mehrbedarf im laufenden Jahr beträgt 18 Mio. Franken und wächst anschliessend, bis er 2010 und 2011 rund 28 Mio. Franken erreicht, wie Adelheid Bürgi-Schmelz, Direktorin des Bundesamtes für Statistik (BFS), am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz in Bern erklärte.

Jeweils neun Millionen davon sind für das Europäische Statistikamt Eurostat bestimmt. 2007 verfügt das Bundesamt über einen Kredit von rund 142 Mio. Franken.

Insbesondere die Wirtschaftsstatistiken müssen im Zuge des Abkommens angepasst und in einigen Fällen monatlich statt wie bisher in längeren Intervallen erstellt werden. Die Detailkonzepte für die EU-kompatiblen Statistiken sollen bis Ende 2007 vorliegen und die Anpassungen bis 2011 abgeschlossen sein.

Rund 80 neue Arbeitsstellen werden für diese Anpassungen benötigt, sagte Felix Herzig, der stellvertretende BFS-Direktor. Insgesamt bleibt die Statistik des Bundes auch nach dem Ausbau bezüglich Personal bescheiden bestückt.

Derzeit betreuen 64 Vollzeitbeschäftigte eine Million Einwohnerinnen und Einwohner, europaweit die geringste “Statistikerdichte”. In Norwegen etwa trifft es 205 Statistiker auf eine Million Einwohner. Der Ausbau ändert gemäss Bürgi-Schmelz nichts an der Rangliste.

Pilotprojekt mit Grossverteiler

Neben den Anpassungen, die eine bessere Vergleichbarkeit mit den Statistiken der EU und eine höhere Frequenz der immer aktueller nachgefragten Wirtschaftsstatistiken ermöglichen, stellt das BFS seine Erhebungen vermehrt auf bestehende Register ab.

Dazu werden die diversen Register in den Gemeinden und Kantonen harmonisiert. Diese gut 3000 Datenquellen ermöglichen es dem BFS, eigentliche Befragungen nur noch in besonderen Fällen durchzuführen.

Neben diesen eher der Bevölkerungsstatistik dienenden Quellen will das BFS etwa für Preisindexe das Scannen der Preise im Einzelhandel nutzen. Dazu läuft gemäss Herzig ein Pilotprojekt mit einem Grossverteiler.

Volkszählung 2010

Eine weitere grosse Aufgabe kommt mit der Volkszählung 2010 auf das BFS zu. Hier laufen die Vorbereitungen, wie Vizedirektor Ernst Matti sagte. Gemäss den Plänen des Bundesrates soll die Volkszählung im wesentlichen registergestützt durchgeführt werden.

Das kostet weniger und lässt sich alle Jahre machen. Ergänzt wird diese Erhebung aufgrund der Personen-, Gebäude- und Wohnregister durch eine jährliche grosse Strukturerhebung, thematische Erhebungen bei einer kleineren Stichprobe sowie einer weiteren Erhebung nach Bedarf.

Im Gegensatz zur Landesregierung wünschen die Kantone zusätzlich zur Registererhebung eine Vollerhebung. Die Vorlage kommt im Frühling vor den Ständerat und im Sommer oder im Herbst vor den Nationalrat.

Wie das Parlament auch entscheidet: Das BFS sei gerüstet, sagte Matti.

swissinfo und Agenturen

Das BFS ist der wichtigste Statistik-Produzent des Landes.
Mit dem Integrationsprozess in Europa ist auch die Schweiz gefordert, vergleichbare Statistiken bereitzustellen.
Das Jahresbudget beträgt im Jahr 2007 142 Mio. Fr.
Jährlich produziert das BFS rund 100 Publikationen, 120 Pressemitteilungen und 100’000 Auskünfte.

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