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40-Millionen-Strafe für Vekselberg

Das Finanzdepartement hat den russischen Investor Viktor Vekselberg wegen seines Einstiegs beim Technologiekonzern OC Oerlikon vor vier Jahren mit 40 Mio. Fr. gebüsst. Vekselberg spricht von einem "willkürlichen und befangenen Urteil" und wird es anfechten.

Das Eidg. Finanzdepartement (EFD) wirft Vekselberg vor, das Börsenrecht verletzt zu haben, wie es in der Mitteilung von Vekselbergs Beteiligungsgesellschaft Renova vom Donnerstag heisst.

Konkret geht es demnach um zwei Aktienpakete der damaligen Unaxis (heute OC Oerlikon), die Renova 2006 der österreichischen Beteiligungsgesellschaft Victory abgekauft hat.

Renova und Victory bildeten damals aus Sicht des EFD eine Gruppe – und hätten dies entsprechend melden müssen. Renova weist die Anschuldigungen zurück und betont, alle Vorschriften beachtet zu haben. Eine Gruppenbildung mit Victory bei OC Oerlikon habe erst später bestanden – und sei 2008 ordnungsgemäss gemeldet worden.

Das Departement nimmt zu dem im Dezember erlassenen Urteil keine Stellung, weil das Verfahren noch nicht abgeschlossen sei. Gemäss der Neuen Zürcher Zeitung vom Donnerstag stützt sich der Befund des EFD unter anderem auf einem Preisnachlass, den Victory Renova gewährt habe.

Laut dem Zeitungsbericht sind die damaligen Eigentümer von Victory, die Österreicher Ronny Pecik und Georg Stumpf, ebenfalls mit 40 Mio. Fr. gebüsst worden. Auch dazu schweigt sich das EFD aus. Die beiden
Österreicher weisen alle Vorwürfe zurück und werden ebenfalls
rekurrieren.

Vekselberg und den beiden österreichischen Investoren droht weiteres Ungemach: Denn das EFD führt auch eine Untersuchung wegen des Einstiegs der drei Investoren beim Winterthurer Maschinenkonzern Sulzer. Es geht ebenfalls um eine mögliche Verletzung von Meldepflichten, und zwar beim Aufbau ihrer Beteiligung zwischen November 2006 und April 2007.

swissinfo.ch und Agenturen

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