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Alinghi steht im America’s Cup

Alinghi überholt Oracle. Keystone

Die Alinghi greift nach der bedeutendsten Trophäe im Segelsport. Das Schweizer Syndikat gewann die sechste Finalregatta des Louis-Vuitton-Cups gegen Oracle und qualifizierte sich für den America's Cup.

Nie zuvor war ein Binnenland im America’s Cup vertreten.

Das Schweizer Rennboot besiegte Oracle (USA) in der Best-of-9-Serie mit 2:34 Vorsprung. Im America’s Cup trifft Alinghi ab dem 15. Februar ebenfalls vor der Küste von Auckland auf Titelverteidiger Team New Zealand.

“Ich fühle mich glücklich und erfüllt”, sagte Ernesto Bertarelli, Präsident, Initiant und Financier des Projektes, gegenüber swissinfo. “Es braucht etwas Zeit, um die Spannweite eines solchen Ereignisses überhaupt zu realisieren.”

Von Oracle-Fehlern profitiert

Eine Vorentscheidung fiel am Sonntag während des Startprozederes. Oracle behinderte Alinghi und erhielt deshalb einen “Penalty” aufgebrummt. Bei wiederum leichten Winden hatte Oracle dann am Anfang Vorteile und führte bis zur zweiten Marke mit 28 Sekunden Vorsprung.

Auf dem zweiten Amwindkurs waren die beiden Jachten rund 1000 m auseinander, Alinghi erwischte rechts deutlich mehr Winddruck und profitierte dabei von Fehlern von Cameron Dunn. Oracles Mann auf dem Mast hatte seine Crew nach links beordert, was sich als Irrtum erwies.

Alinghi überholte, führte bei der dritten Marke mit 10 und bei den nächsten beiden mit 24 Sekunden. Schliesslich fuhr die Schweizer Jacht dann unbedrängt als Sieger ins Ziel ein, nachdem Oracle noch einmal kurz überholt hatte.

Weniger Rennen für die Finalqualifikation

Die Alinghi brauchte mit insgesamt 29 Duellen wesentlich weniger Rennen für die Finalqualifikation als ihre Vorgänger. Prada Challenge hatte vor drei Jahren 49 Rennen benötigt, Team New Zealand vor acht Jahren 38. Der Modus war allerdings in beiden Fällen anders gewesen.

Erst zum zweiten Mal in der 152-jährigen Cupgeschichte ist damit kein amerikanisches Team im Final. 2000 hatte Prada den Herausforderer-Final gegen America One gewonnen, war dann aber im Final ohne Regattasieg geblieben.

Nach dem Fest schon wieder Arbeit

Ein Teil der Alinghi-Crew hatte die letzte Finalregatta gegen Oracle vom Land aus im Fernsehen mitverfolgt, darunter auch der Schweizer Yann Maillet. “Für uns war es fast noch schwieriger als für unsere Kollegen an Bord der Alinghi”, erklärte er. “Aber ich bin glücklich. Es ist so unglaublich, sich vorzustellen, dass wir einen Traum verwirklicht haben. Genial!”

Nach dem Fest gibt es nicht viel Zeit zum Ausruhen für die Crew. Alle müssen sich schon bald wieder an die Arbeit machen: Das Rennen gegen das Team New Zealand im America’s Cup muss gut vorbereitet werden.

Alinghi-Skipper Russell Coutts geniesst zwar den Moment des Triumphes, weist jedoch darauf hin, dass die Arbeit noch nicht zu Ende ist. “Es ist schön zu siegen, und ich werde noch glücklicher sein, wenn wir den America’s Cup gewinnen.”

swissinfo, François Egger, Auckland, und Agenturen

Insgesamt 29 Duelle für Alinghi im Louis-Vuitton-Cup

5:1-Sieg gegen Oracle in der Best-of-9-Serie mit 2:34 Vorsprung

Gegner im America’s Cup: Titelverteidiger Team New Zealand

Alinghi, die den America’s Cup bestreiten wird, wurde vom Genfer Geschäftsmann und Financier des Projektes, Ernesto Bertarelli, mit dem Ziel gebaut, die nächste Durchführung dieses angesehenen Sportereignisses unter der Flagge der “Société Nautique de Genève” bestreiten zu können. Er will den America’s Cup zum ersten Mal in seiner 151-jährigen Geschichte nach Europa zurückholen.

Skipper Russell Coutts konnte die beiden letzten Wettbewerbe des America’s Cup für sich entscheiden. Das Team Alinghi gilt als Favorit für den Gewinn des 31. America’s Cup.

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