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Arbeitslosigkeit leicht gestiegen

Die höchste Arbeitslosenrate hat Genf mit 4,1%. Keystone Archive

Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im Juli erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen. Ende Juli waren 60'166 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern eingeschrieben. Das waren 990 mehr als im Vormonat. Die Quote stieg von 1,6 auf 1,7 Prozent.

Damit nahm die Arbeitslosigkeit erstmals seit 1996 im Sommermonat Juli wieder zu, wie Jean-Luc Nordmann, Leiter der Direktion Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Mittwoch sagte. Der Anstieg liege aber im Rahmen der Erwartungen.

Keine Trendwende

Saisonale Einflüsse drückten die Arbeitslosen-Zahlen leicht nach oben. Schüler und Studenten drängen im Juli traditionell auf den Arbeitsmarkt. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Personen ohne Arbeit um 597 auf 64’310 Personen zu.

Auf bereinigter Basis ist bereits seit nunmehr vier Monaten eine Zunahme zu verzeichnen. Stark abgeschwächt hat sich im Juli ferner der Rückgang bei den Stellensuchenden. Deren Zahl sank im Juli um 278 auf 100’534 nach einer Abnahme um 2’178 im Vormonat. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank um 1547 auf 12’064.

Eine Trendwende am Arbeitsmarkt machte Nordmann trotz der Konjunktur-Abschwächung nicht aus. Vielmehr stabilisierten sich die Zahlen auf tiefem Niveau. Das seco halte an seiner Prognose von durchschnittlich 65’000 Arbeitslosen 2001, entsprechend einer Quote von 1,8 Prozent, fest. Im August werde diese Prognose überprüft.

60’000 neue Stellen geschaffen

Die Hiobsbotschaften einzelner grosser Unternehmen wie Silicon Graphics oder Ascom über einen Stellenabbau verzerrten das nach wie vor positive Bild. Allein zwischen dem zweiten Quartal 2000 und dem zweiten Quartal 2001 seien in der Schweiz rund 60’000 neue Stellen geschaffen worden. Bei Fachkräften herrsche nach wie vor Mangel.

Gelassen nimmt auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) die jüngsten Arbeitsmarkt-Daten auf. Die Binnenkonjunktur sei robust, sagte SGB-Sprecher Pietro Cavadini. Und die Firmen warteten heute mit Entlassungen eher zu. Im letzten Aufschwung hätten sie Mühe gehabt, den Personalbestand schnell genug wieder aufzubauen.

swissinfo und Agenturen

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