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Freisinnig-Demokratische Partei

Der Tessiner Fulvio Pelli, Parteipräsident und Nationalrat der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP), erklärt, was seine Partei für Schweizerinnen und Schweizer im Ausland unternimmt.

swissinfo: Was kann die FDP den Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern bieten?

Fulvio Pelli: In unserer Partei gibt es eine eigene Gruppe, die sich um die Beziehungen mit den Auslandschweizern kümmert, die FDP Schweiz International.

Es gibt regelmässig Kontakte, jedes Jahr werden auch eine Reihe attraktiver Veranstaltungen organisiert. Wir sind daher im Ausland sehr präsent.

swissinfo: Wie aktiv richtet sich Ihre Partei an Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer?

F.P.: Meine Partei hat immer für den freien Personenverkehr gestimmt, um auch die Stellung der Auslandschweizer zu stärken. Wir haben dafür gekämpft, dass die Möglichkeit fakultativer AHV-Beiträge bestehen bleibt.

Wir setzen uns für das E-Voting ein, wir unterstützen den Erhalt der Schweizer Schulen im Ausland. Vor kurzem haben wir uns auch gegen den möglichen Verkauf des Schweizer Zentrums in Mailand engagiert.

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Fünfte Schweiz

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Fünfte Schweiz bezeichnet die Gesamtheit der Schweizer Gemeinden im Ausland. Der Begriff Fünfte Schweiz nimmt Bezug auf die vier sprachregionalen Gemeinden der Schweiz (deutschsprachige, französischsprachige, italienischsprachige und romanischsprachige Schweiz). Etwa 700’000 Schweizerinnen und Schweizer leben im Ausland, der grösste Teil in Ländern der Europäischen Union. Ihre Interessen werden durch die Auslandschweizer-Organisation (ASO) vertreten.

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swissinfo: Wie wichtig als Wählende sind die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer für die FDP?

F.P.: Natürlich sind sie wichtig. Aber zugleich ist es schwierig, ihren genauen Einfluss zu kennen. Denn jeder Auslandschweizer wählt in seiner Heimat- oder Bürgergemeinde. Daher ist es schwierig, ihr allgemeines Wahlverhalten in Bezug auf unsere Partei zu kennen.

Die FDP sucht – vor allem die Kantonalparteien grosser Kantone – wenn möglich einen direkten Kontakt zu den Auslandschweizern.

swissinfo: Wie steht die FDP gegenüber der Idee, dass die über 600’000 Personen im Ausland quasi als virtueller Kanton eigene Abgeordnete im Parlament stellen könnten?

F.P.: Vor einem Jahr haben wir begonnen, diese Möglichkeit zu diskutieren. Aber wir haben bei den Auslandschweizer-Organisationen einen gewissen Widerstand gespürt. Die Gründe dafür haben wir nicht genau verstanden.

In unserem politischen System wäre ein 27. Kanton, der die Auslandschweizer repräsentiert, durchaus denkbar. Ich denke dabei vor allem an den Ständerat. Dieses Thema muss auf der Traktandenliste bleiben.

swissinfo: Welches Bild der Schweiz will Ihre Partei dem Ausland vermitteln?

F.P.: Uns gefällt das Bild einer offenen, mutigen, liberalen und selbstsicheren Schweiz, die sich für ihre Zukunft und Unabhängigkeit einsetzt, in ständigem Austausch mit dem Rest der Welt steht und gute Dienstleistungen anbietet.

Interview swissinfo, Françoise Gehring
(Übertragen aus dem Italienischen: Gerhard Lob)

Die Ursprünge der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz (FDP) reichen auf Politiker zurück, welche die moderne Eidgenossenschaft ab 1848 gestalteten. Offiziell gegründet wurde die FDP aber erst im Jahr 1894.

Bis 1891 sassen nur Freisinnige im Bundesrat. Bis 1943 verfügten die Freisinnigen stets über eine Mehrheit in der Landesregierung.

Seit 1983 verliert die FDP konstant Wähleranteile. 1999 erreichte die Partei 19,9% der Wählerstimmen und lag nach den Sozialdemokraten und der SVP auf dem dritten Rang. Bei den Wahlen 2003 kam die FDP noch auf 17,3%.

Die Freisinnigen verfügen über 40 Nationalratsmandate (von 200) und stellen 14 Ständeräte (von 46). Im Bundesrat ist die FDP mit zwei Ministern (von sieben) vertreten. In den kantonalen Exekutiven besetzt die Partei 43 von 166 Regierungsposten.

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