Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB)schreiben weiterhin schwarze Zahlen. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres konnten sie das Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2010 um fast 24,9% auf 165,9 Millionen Franken steigern – nicht zuletzt dank des Vulkanausbruchs auf Island.
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Dieser hatte im Frühling verbreitet den Flugverkehr lahmgelegt, wovon die Bahn durch Mehrverkehr profitieren konnte. Zum guten Ergebnis beigetragen haben auch der Immobilienbereich (+131,3%) und der Personenverkehr (+10,3%). Bei der Infrastruktur konnte das Defizit um 58% auf 11,2 Millionen gesenkt werden.
Im ersten Halbjahr 2010 waren erneut mehr Reisende mit den SBB unterwegs. Die Zahl stieg um 3% auf 166,3 Millionen. Täglich sind rund 910’000 Personen in 7000 Zügen unterwegs. Der Anstieg beruht laut SBB auf einer stabilen Inlandnachfrage und einem starken Wachstum im internationalen Personenverkehr.
Zudem verzeichnen die SBB abermals mehr Stammkunden: Ende Juni 2010 befanden sich 405’000 Generalabonnemente und 2,289 Mio. Halbtaxabos im Umlauf.
Ein Kränzchen winden sich die SBB auch in Bezug auf die Pünktlichkeit: 88,7% (+0,5%) der Züge erreichten ihr Ziel mit weniger als 3 Minuten Verspätung, und auch die Anschlussvermittlung hat sich verbessert (+0,3%).
Weiterhin düster sieht es im Güterverkehr bei SBB Cargo aus. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres verdoppelte sich das Defizit auf fast 50 Millionen – obwohl die Leistung um 17,5% zunahm. Die SBB führen die roten Zahlen in erster Linie auf den schwachen Euro-Kurs sowie Mehrkosten für den Rollmaterial-Unterhalt zurück.
Das insgesamt erfreuliche Halbjahresresultat kann laut SBB nicht über die «besorgniserregende Entwicklung bei der Verschuldung» hinwegtäuschen. Diese erhöhte sich unter anderem wegen aufgenommener Darlehen zur Sanierung der SBB-Pensionskasse und der Investitionen in neues Rollmaterial.
swissinfo.ch und Agenturen
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