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Die Hockeyspieler stürmen das Eis

Favoriten: Bern (in schwarz) gegen Davos während der letzten Playoff-Serie. Keystone

Am Freitag starten die besten zwölf Teams des Schweizer Eishockeys in die neue Meisterschaft. Mit einer Frage im Hinterkopf: Wer wird Nachfolger des Titelhalters HC Davos?

Die Saison bringt einige Neuerungen, so mehr Spiele, dafür eine Begrenzung der Anzahl ausländischer Spieler auf dem Eis.

In der neuen Saison werden die zwölf Eishockey-Teams der Nationalliga A (oberste Spielklasse) sechs zusätzliche Runden gegeneinander spielen.

Während die Qualifikationsrunde im letzten Jahr aus 44 Partien bestand, sind es diesen Winter deren 50. Alle Klubs haben also drei Heim- und drei Auswärtsspiele mehr.

Die sechs zusätzlichen Runden werden in drei Gruppen mit je vier Teams gespielt. Die Zusammensetzung dieser Gruppen basiert auf der Rangliste der Qualifikationsrunde im letzten Winter.

In der ersten Gruppe werden Davos, Rapperswil, Servette Genf und Basel spielen. In der zweite treffen Bern, Kloten, Zürich und Langnau aufeinander, in der dritten Lugano, Zug, Ambri-Piotta und Freiburg Gotteron.

“Diese Zusatzrunden werden die stärkeren und grösseren Teams begünstigen, weil sie die zusätzlichen Anstrengungen besser abfedern können”, kritisiert der Eishockey-Kenner Gérald Métroz, der für einige Spieler als Agent arbeitet. Seine Folgerung: “In der Schweiz werden die reichen Klubs immer reicher.”

Umbau im Visier

Weitere Änderungen: Die Möglichkeit, in der Playoff-Runde den Gegner auswählen zu dürfen, fällt weg, und die Anzahl der ausländischen Spieler pro Team wird auf je vier pro Match limitiert.

All diese Änderungen weisen auf eine tiefgreifende Umgestaltung hin. Der Modus der Meisterschaft war vom EHC Biel gerichtlich angefochten worden – erfolglos. Die Beschränkung der Plätze in der Nationalliga A widerspreche dem Kartellrecht (unzulässige Wettbewerbsabrede), hatte es geheissen. Wichtig zu wissen: Biel als Sieger der Nationalliga B hatte den Aufstieg nicht geschafft.

“Wir werden im Jahr 2008 über eine Umgestaltung der Meisterschaften in beiden Ligen sprechen”, kündigte Nationalliga-Präsident Marc Furrer an.

SC Bern mit Ambitionen

Auf dem Eis müssen Freiburg Gotteron, Langnau, Ambri-Piotta und Basel darum kämpfen, “ihre Haut zu retten” und in der höchsten Spielklasse zu verbleiben.

In den oberen Etagen des Klassements hat Titelverteidiger Davos die Mittel, erneut die Hauptrolle zu spielen, zusammen mit Lugano, Kloten und zuvorderst Bern.

Zwar war der Transfermarkt der Schweizer Spieler dieses Jahr sehr ruhig. Jedes Team hat sich nur von wenigen Spielern getrennt oder hat einige neu erworben.

Der Klub der Hauptstadt jedoch konnte einen grossen Coup auf dem Transfermarkt verbuchen, indem er den tschechischen Center Patrik Stefan vom NHL-Klub Dallas Stars verpflichtete.

Der Meister von 2004 und unglückliche Finalist gegen Davos in der letzten Saison hat Ambitionen, die klarer nicht sein könnten: Sieg in der Qualifikation dann den Meisterschaftspokal holen.

Champions League auch im Eishockey

Mindestens eines dieser Ziele muss der SC Bern erreichen, um an der Champions League teilzunehmen, die im übernächsten Winter erstmals durchgeführt wird.

Diese ist eine Kopie des Modells im Fussball und bringt dem Sieger des Finals eine Preissumme von einer Million Franken. Dazu kommt die Ehre, Ende September 2009 im Victoria’s Cup gegen eine Mannschaft der nordamerikanischen NHL antreten zu dürfen, der Mutter aller Eishockey-Ligen.

swissinfo, Matthias Froidevaux
(Übertragen aus dem Französischen: Christian Raaflaub)

Diese Saison spielen acht Schweizer in der NHL (National Hockey League) Nordamerikas: Drei Feldspieler und fünf Torhüter.

Patrick Fischer (Stürmer) und David Aebischer (Torhüter) stehen bei den Phoenix Coyotes auf dem Eis.

Die beiden Verteidiger Mark Streit (Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft) und Tim Ramholt spielen in Kanada: Ramholt bei den Calgary Flames und Streit bei den Montreal Canadiens.

Die Torhüter David Aebischer, Martin Gerber (Ottawa Senators), Jonas Hiller (Anaheim Ducks), Tobias Stefan (Dallas Stars) und Daniel Manzato (Carolina Hurricanes) müssen in ihren Teams um einen Stammplatz zwischen den Pfosten ämpfen.

Vor seiner Abreise wurde Jonas Hiller von der Schweizer Sportpresse zum wichtigsten Spieler und besten Torhüter gewählt. Der 25-jährige ehemalige Davoser Keeper hatte einen grossen Beitrag am Titel seiner Mannschaft geleistet und auch in der Nationalmannschaft sowie beim Spengler Cup brilliert.

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