Die Schweizer Nationalmannschaft startet so gut wie noch nie ins Turnier: Am 16. Juni feiert sie gegen den Europameister und neuen Weltmeister Spanien mit 1:0 das "Wunder von Durban". Keinem anderen Land sollte im restlichen Verlauf des Turniers ein Sieg gegen die Spanier gelingen.
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Die französische Nationalelf macht in Südafrika nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben eine schlechte Figur: Eine schwere Beleidigung an die Adresse von Nationalcoach Raymond Domenech führt zum Rauswurf von Nicolas Anelka. Darauf weigern sich die Spieler, zu trainieren. Für Teammanager Jean-Louis Valentin ist es eine Episode zu viel in der französischen Seifenoper: Wutentbrannt läuft er davon und gibt seinen Rücktritt per sofort bekannt.
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Auch Titelverteidiger Italien muss eine bittere Pille schlucken: Die Squadra Azzurra geht in der Vorrunde sang- und klanglos unter und wird Letzte in ihrer Gruppe.
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Ein regelrechtes Schützenfest veranstalten die Portugiesen um Christiano Ronaldo am 21. Juni in Kapstadt gegen Nordkorea. Gleich mit 7:0 fegen die Iberer die Asiaten vom Platz. Der höchste Sieg an dieser WM. Im Bild ivorische Fans beim Spiel Nordkoreas gegen ihren letzten Gruppengegner, die Elfenbeinküste.
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Eine (unverdiente?) rote Karte gegen den Schweizer Stürmerstar Valon Behrami im Spiel gegen Chile am 21. Juni gibt viel zu reden. Nur zu zehnt, verlieren die Schweizer den Match mit 0:1.
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Bereits am 25. Juni ist für die Schweizer Nati klar: Der Traum ist vorbei. Ein mageres 0:0 gegen den gruppenschwächsten Teilnehmer Honduras reicht nur für den 3. Rang in der Vorrunde. Die Schweizer Fans in Südafrika feiern trotzdem weiter.
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Späte Rache für das berühmte "Wembley-Goal" von 1966, als England dank eines Balls, der vor der Torlinie zu Boden ging, gegen Deutschland Weltmeister wurde. Im Achtelfinal gegen Deutschland hat England beim Stand von 0:2 den Anschlusstreffer erzielt. Keine 2 Minuten danach trifft Frank Lampard zum vermeintlichen Ausgleich: Sein Schuss landet via Latte hinter der Torlinie und springt wieder hoch. Der Schiedsrichter wertet den Treffer nicht. England scheidet schliesslich mit 1:4 aus.
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Die Vuvuzela, Ärgernis oder Tradition? An kaum etwas scheiden sich die Geister an dieser WM dermassen wie an der allgegenwärtigen Plastiktröte. TV-Stationen brauchen einige Tage, bis sie die alles zudröhnenden Instrumente herausfiltern und damit den Vuvuzela-Teppich bei ihren Übertragungen leiser einstellen können.
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Ghana ist erst das dritte afrikanische Team, das einen Viertelfinal erreicht hat. Und es steht bereits mit einem Fuss im Halbfinal: In der letzten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung wehrt der uruguayische Stürmer Luis Suarez den Ball mit der Hand auf der Linie ab. Rot für Suarez, Penalty für Ghana: Asamoah Gyan hält dem Druck nicht stand und verschiesst. Das anschliessende Penaltyschiessen entscheidet Uruguay für sich. Trotzdem ist ganz Afrika stolz.
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Südafrikas Präsident Jacob Zuma (rechts) eröffnet im Alexander Township in Johannesburg zusammen mit dem Schweizer Fifa-Präsidenten Joseph Blatter das "Football for Hope Festival". 32 Teams mit jungen Menschen aus armen Gemeinden messen sich am Bildungs- und Kulturfestival vom 4. bis 10. Juli – nicht nur im Fussball.
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Der fünffache Weltmeister Brasilien, von vielen bereits als zukünftiger Weltmeister gehandelt, scheidet gegen ein kampfstarkes Holland im Viertelfinal mit 1:2 aus. Der Brasilianer Juan (rechts) läuft frustriert vom Platz, während sich die Holländer Andre Ooijer (links) und Wesley Sneijder (hinten) vor Freude in die Arme fallen.
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Argentinien, einer der ganz grossen Favoriten, scheitert im Viertelfinal an einem überragenden Deutschland gleich mit 0:4. Dies, nachdem Fussballlegende Diego Armando Maradonas Männer um Superstar Lionel Messi zuvor kein einziges Spiel verloren hatten.
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Hollands Stürmerstar Arjen Robben freut sich über den Einzug ins Finale. Sein Team schlägt Uruguay im ersten Halbfinal in Kapstadt mit 3:2. Der Anschlusstreffer gelingt den Uruguayern erst in der 90. Minute – zu spät. Damit ist bereits klar, dass europäische Mannschaften den Titel unter sich ausmachen werden, weil im zweiten Halbfinal Deutschland gegen Spanien antreten wird.
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Im zweiten Halbfinal liefern sich Deutschland und Spanien ein "Schachspiel", geprägt von gegenseitigem Respekt und der Angst vor dem ersten Treffer des Gegners. Spanien behält die Nerven länger und qualifiziert sich mit einem 1:0 in Durban erstmals für einen WM-Final. Und in Deutschland trauern die Fans.
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Trotzdem schafft es das junge deutsche Team am Samstag in einem attraktiven Spiel um Platz 3, sich gegen Uruguay durchzusetzen. Die Nationalelf um Joachim Löw schlägt die Südamerikaner in Port Elizabeth mit 3:2. Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski freuen sich.
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Auch der dritte Auftritt der Holländer in einem WM-Final sollte nicht belohnt werden: In der Abwehrschlacht im Soccer City Stadion in Johannesburg zeigen die Spanier ihre Nervenstärke. Sie besiegen die Niederländer in der 116 Minute, 4 Minuten vor Ablauf der Verlängerung mit 1:0. Mit Stürmer Wesley Sneijder liegt ganz Oranje am Boden.
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Ein Land im Freudentaumel: Spaniens Captain und Torhüter Iker Casillas stemmt in Johannesburg den Pokal in die Höhe. Spanien wird zum ersten Mal Weltmeister und ist zugleich die erste europäische Mannschaft, die ausserhalb Europas den Titel holt.
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Ein Blick auf die erinnerungswürdigsten Momente der Fussball-WM 2010 in Südafrika.
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Themen rund um Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, Schweizer Besonderheiten, tägliches Briefing für die Fünfte Schweiz.
Studium der Kommunikationswissenschaften, anschliessend angestellt als Reporter und VJ bei Privatradio und -fernsehen. Seit 2002 bei SWI swissinfo.ch in verschiedenen Funktionen tätig.
Die Fussball-WM war aus Schweizer Sicht geprägt von einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Erst der Sieg gegen Europameister Spanien, dann das vorzeitige Aus. Aber auch andere Länder erlebten Höhenflüge und Tiefpunkte. (Text: Christian Raaflaub, swissinfo.ch, Bilder: Keystone)
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