Wasserknappheit in einigen Regionen
Die andauernde starke Hitze hat die Pegelstände der Schweizer Fliessgewässer stark zurückgehen lassen. Deshalb haben erste Kantone ein Wasserentnahme-Verbot für einen Teil ihrer Flüsse und Bäche in Aussicht gestellt.
Reagiert hat vor allem der Kanton Freiburg: Die Behörden verbieten ab kommenden Sonntag die Entnahme von Wasser aus sämtlichen Gewässern mit Ausnahme der Saane, des Broyekanals, des Grand Canals sowie des Schiffenen-, Murten- und Neuenburgersees.
Die Situation in verschiedenen Freiburger Gewässern sei besorgniserregend, teilte das kantonale Tiefbauamt am Montag mit.
Weil sich die Bibere durchs freiburgisch-bernische Grenzgebiet schlängelt, gilt das Verbot ab nächsten Sonntag auch auf Berner Seite. Das hat der Kanton Bern aufgrund des tiefen Wasserstands in Absprache mit den Freiburger Behörden beschlossen.
Auch der Kanton Waadt verbietet ab dem nächsten Sonntag die Entnahme von Wasser aus Flüssen und Bächen. Davon betroffen sind rund 40 Gemeinden, neun Verbände und sechs Private. Für die Rhone und die Broye seien Ausnahmebewilligungen möglich, hiess es bei der zuständigen Waadtländer Amtsstelle.
Andere Kantone warten mit Verboten noch zu. Im Kanton Basel-Landschaft werde die Lage täglich beobachtet, hiess es auf Anfrage. Bei weiterer grosser Hitze und ausbleibenden Niederschlägen könne die Lage innert ein paar Tagen heikler werden.
Auch in den Kantonen Luzern, Graubünden, Glarus und Tessin ist die Trockenheit derzeit noch kein Thema. Erste Massnahmen im Tessin sind jeweils Aufrufe der Gemeinden an die Bevölkerung, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Dies ist aber bisher noch nicht geschehen.
Auch in der Ostschweiz dürfen die Bauern trotz sinkender Pegelstände im Moment noch Wasser aus den Bächen und Flüssen zur Bewässerung ihrer Kulturen entnehmen. Die Fachleute beobachten die Situation aber genau.
Gemäss dem hydrologischen Bulletin des Bundesamts für Umwelt (Bafu) führt die anhaltende trockene Witterung auch in den nächsten Tagen zu einer eher abnehmenden Wasserführung in den Fliessgewässern. In den durch Gletscherschmelze beeinflussten Gebieten dürften sich hingegen die Abflüsse stabilisieren oder sogar leicht zunehmen.
swissinfo.ch und Agenturen
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch