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Hartmanns bitterer Abschied

Der abtretende deutsche Direktor des Zürcher Schauspielhauses, Matthias Hartmann, verlässt Zürich mit bitteren Worten. Er sei in Zürich in einen "Intrigantensumpf" geschlittert, sagt er kurz vor seinem Abgang ans Wiener Burgtheater.

In einem Interview mit dem Zürcher Tages Anzeiger vom Donnerstag antwortet Hartmann auf die Frage, ob in Zürich viel gelogen werde, mit “wahnsinnig viel”.

“Was ich nicht mag, ist, in Rütli-Schwur-Augen zu gucken und per Handschlag die Welt versprochen zu kriegen – und dann passiert das Gegenteil, die vollmundigen Zusagen lösen sich in nichts auf”, sagt Hartmann weiter. Auch habe er unter antideutschen Ressentiments gelitten, “wie alle Deutschen in der Schweiz”.

Trotz “prächtiger Zuschauerzahlen”, guten Regisseuren und Schauspielern fehle es Zürich an Leidenschaft und Euphorie für das Theater, bilanziert er nach vier Jahren an der Spitze des Schauspielhauses.

Hartmanns Intendanz und sein Weggang sind überschattet von einer Reihe unschöner Querelen um Geld und Stellenwert der (Theater- )Kunst. Es gab den Streik des technischen Personals, gehässige Verlautbarungen und gegenseitige Beschuldigungen. Seine Nachfolge tritt die Baslerin Barbara Frey an.

swissinfo und Agenturen

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