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Deutschland erster Halbfinalist

Basel fest in deutscher Hand: Schweinsteiger und Kollegen lassen sich feiern. Keystone

Deutschland ist und bleibt die Turniermannschaft schlechthin: Die Elf von Trainer Joachim Löw schlug EM-Mitfavorit Portugal 3:2. Im Halbfinal heisst der Gegner Kroatien oder Türkei.

In den letzten beiden Gruppenspielen hatten die Deutschen alles andere als überzeugt: Niederlage gegen Kroatien, knapper Sieg gegen Österreich.

Am Donnerstagabend aber waren sie im ausverkauften Basler St. Jakob Park kaum wieder zu erkennen: Nach weniger als einer halben Stunde führten sie vor 42’500 Zuschauern durch Tore von Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose schon 2:0.

Erstaunlich war vor allem, mit welcher Durchschlagskraft die Deutschen die als spielstärker eingestuften Portugiesen mit ihren Stars Cristiano Ronaldo, Deco, Nuno Gomes etc. aus dem Turnier warfen.

Gefahr bei stehenden Bällen

Zwar brachte Stürmer Gomes sein Team mit dem 2:1-Anschlusstreffer kurz vor der Pause zurück ins Spiel. Doch der Treffer von Kapitän Michael Ballack mit dem Kopf zum 3:1 war die Vorentscheidung.

Jetzt setzten die Portugiesen zum Sturmlauf auf das Tor von Jens Lehmann an. Doch der Anschlusstreffer Helder Postigas in der 87. Minute fiel zu spät.

Erstaunlich war vor allem, mit welcher Naivität die Portugiesen bei Standardsituationen agierten. Dabei bedeuten stehende Bälle zugunsten der Deutschen immer Gefahr für die gegnerische Verteidigung. Das hatte zuletzt Österreich erfahren müssen, jetzt auch Portugal: Klose und Ballack erzielten ihre Treffer nach ruhenden Bällen.

Turnier beginnt bei Null

Mit dem Sieg Deutschlands hat sich wieder einmal bestätigt, dass im Viertelfinale die Resultate aus der Gruppenphase nichts mehr zählen. Die Portugiesen, nach ihren zwei brillanten Siegen gegen Tschechien und die Türkei zum EM-Mitfavoriten aufgestiegen, sind in der ersten K.o.-Runde gescheitert.

Das Löw-Team dagegen zog seine schlechten Spiele bereits in der ersten Turnierphase ein und nähert sich nun mit einer rasanten Steigerung der Bestform. Können die Deutschen im Halbfinale an die Leistung von Basel anknüpfen, dürfte ihnen die Türe zum Finale vom 29. Juni in Wien weit offen stehen.

swissinfo, Renat Künzi

Freitag, 20. Juni in Wien:
Kroatien-Türkei (18.45)

Samstag, 21. Juni in Basel:
Niederlande-Russland (18.45)

Sonntag, 22. Juni in Wien:
Spanien-Italien (18.45)

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