Goodbye Sydney – die Olympischen Spiele sind zu Ende

Am Sonntag (01.10.) etwas nach neun Uhr Ortszeit sprach Juan Antonio Samaranch, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die traditionelle Schlussformel in der er die Jugend der Welt aufrief sich in vier Jahren wieder zu versammeln.
Zum Schluss der Olympischen Spiele gibt IOC- Präsident Juan Antonio Samaranch stets eine Bewertung der Spiele ab. Die Sommerspiele in Sydney bezeichnete der Spanier als «die besten Olympischen Spiele aller Zeiten».
Die Schlussfeier wurde von den Klängen einheimischer Künstler und Stars wie Kylie Minogue und Midnight Oil dominiert. Auch dabei war wieder die 13-jährige Nikki Webster, die als «Traumgirl» bei der Eröffnung das Publikum bezaubert hatte. Bei einer Parade australischer «Ikonen» traten Golfer Greg Norman, Crocodile Dundee-Darsteller Paul Hogan und Supermodel «The Body» Ellen McPherson auf.
Sydney, eine der schönsten Städte der Welt, hat die Herausforderung, besser zu organisieren als die Amerikaner 1996 in Atlanta, hervorragend gelöst. Nur Monate nach einem angeblichen Fiasko im Billettverkauf, nach Zug-Entgleisungen und internen Problemen funktionierte bei den Spielen alles nahezu perfekt.
Perfekte Organisation
Der Sport stand im Mittelpunkt. Die sportbegeisterten Australier, von den rund 47’000 freiwilligen Helferinnen und Helfer bis zu den Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern, bildeten die ideale Ergänzung zur starken Organisation. Die Aussie-Athleten wurden angefeuert und deren Gegner fachkundig zur Kenntnis genommen.
Noch nie waren derartige Menschenmassen derart gut in die grosszügig konzipierten Stadien und Anlagen gebracht worden. In aller Freundlichkeit, oft mit einem Schuss Humor verbunden. Dank dem in letzter Stunde entfachten riesigen Interesse wird das Organisations-Komitee sogar eine ausgeglichene Rechnung vorlegen können.
Doch der Gigantismus, den 11’000 Sportler, 28 Sportarten, 300 Wettbewerbe und 21’000 Medienleute schon ohne die Zuschauer generieren, ist an seiner Grenze angelangt. Eine Stadt wie Athen, wo die Spiele 2004 stattfinden, droht daran zu ersticken.
Keine Proteste der Ureinwohner
Die «Aussies» stellten den «emotionellen Superstar» der Spiele, 400-m-Siegerin Cathy Freeman, die als erste Aborigine der Geschichte Einzelgold gewann. Olympia in Sydney erfüllte eine grossartige humanistische Tradition, indem es auf intelligente Weise, mit vielen optischen und akustischen Mitteln, Brücken zwischen den lange geplagten Ureinwohnern und der australischen Gesellschaft baute. Die angekündigten Aborigine-Proteste blieben aus.
Die Leichtathletin Marion Jones, obwohl sie «nur» drei Mal Gold und zwei Mal Bronze gewann, war trotz ihrem wegen Dopings gesperrten Ehemann C.J. Hunter wie erwartet der Superstar. Im Gegensatz zum Schwimmen, wo das australische Idol Jim Thorpe und das holländische Duo Inge de Bruijn und Pieter van den Hoogenband Medaillen hamsterten, gab es in der Leichtathletik keine Weltrekorde.
Schweiz: 1/6/2
Generell war ein Leistungsrückgang zu verzeichnen, der in Zusammenhang mit dem verschärften Dopingkampf steht. Bei den Spielen selber wurden acht gedopte Athleten erwischt.
Die Schweizer setzten sich mit ihrem Triumph im Frauen-Triathlon zu Beginn vor der ganzen Welt glanzvoll in Szene. Auch wenn sich nicht alle Hoffnungen erfüllten, gab es mit neun Medaillen eine ausgezeichnete Bilanz.
See ya, Sydney!
swissinfo und Agenturen

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