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Im Kanton Zürich wird Krätze zur Plage

Narben einer überstandenen Krätze-Erkrankung an der Hüfte eines Mannes. (Symbolbild)
Narben einer überstandenen Krätze-Erkrankung an der Hüfte eines Mannes. (Symbolbild) sda

Wegen der Krätze, die seit Anfang Jahr im Kanton Zürich auftritt, melden sich täglich Ärztinnen und Ärzte oder Institutionen bei einer Hotline.

Rund 100 Anrufe wegen dem Thema Krätze verzeichnete das Ärztefon, die Anlaufstelle für die Bevölkerung. Das teilte die Zürcher Gesundheitsdirektion Ende Juli mit.

Viele Fragen der Ärztinnen und Ärzte hätten über die neue Hotline geklärt werden können. Rund 200 hätten zudem an einer Fortbildung zum Thema Krätze teilgenommen.

Anfang Jahr war es zu einer Häufung von Krätze-Fällen in Kindertagesstätten in Winterthur und Zürich gekommen. Mitte Juni ergriff die Zürcher Gesundheitsdirektion deshalb Massnahmen. Sie lancierte Sprechstunden in Spitälern und startete eine Hotline.

Vorwiegend in Kitas und Schulen

Krätzmilben sind Spinnentiere, die feine, tunnelförmige Gänge in die Hornschicht der Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Übertragen werden sie vor allem durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch, aber auch eine Übertragung durch Wäsche, Kleidung und Decken ist möglich.

Eine rasche Diagnose und die richtige Behandlung der Fälle sowie der Kontaktpersonen sind entscheidend. Zudem müssen Hygienemassnahmen am Ausbruchsort und zuhause getroffen werden.

Schweiz im Blindflug

Krätze tritt vorwiegend in Kindertagesstätten und Schulen auf, aber auch in Asylzentren und Gefängnissen kommt es zu Ausbrüchen.

Beim Thema Krätzmilben befindet sich die Schweiz und damit auch der Kanton Zürich im Blindflug. Anders als etwa in Deutschland gibt es in der Schweiz keine Meldepflicht für die juckende Hautkrankheit. Statistisch erfasst wird ein solcher Milbenbefall deshalb nicht.

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