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Medaillen ausser Reichweite?

Die Schweiz hofft auf eine Top-Leistung von Weltmeister André Bucher. Keystone Archive

Die Schweizer EM-Delegation rechnet in München bescheiden mit Finalplätzen. Es sei denn, Weltmeister André Bucher sorge für eine Überraschung.

Höchstwahrscheinlich schauen für die Schweizer Leichtathleten in der bayrischen Hauptstadt erstmals seit 20 Jahren an einer Europameisterschaft keine Medaillen heraus.

Immerhin dürfen sich sechs Mitglieder des zehnköpfigen Teams realistische Chancen auf die ersten acht Ränge bei den Kontinental-Titelkämpfen ausrechnen. Es sind dies neben André Bucher der Steepler Christian Belz, Hürdensprinter Ivan Bitzi, Mittelstreckler Peter Philipp, Marathonläufer Viktor Röthlin und Hochspringer Martin Stauffer.

Gedämpfte Erwartungen

Zu Saisonbeginn gab sich der Schweizerische Leichtathletik-Verband (SLV) noch euphorisch und sprach von einer bis zwei Medaillen, fünf Finalplätzen und einer 20-köpfigen Delegation. Seither ist man bescheidener geworden.

Die gravierenden Verletzungsprobleme zahlreicher Teamstützen (Sabine Fischer, Anita Weyermann, Anita Brägger, André Bucher, Marcel Schelbert und Alain Rohr) führten dazu, dass bloss ein Quintett die Selektions-Bedingungen regulär erfüllte.

Moralischer Schub

Buchers Zusage am 1. August verlieht dem Team nun aber zweifellos einen Motivationsschub und macht den Saisonhöhepunkt der Leichtathletik auch wieder attraktiver. Nach dem ernüchternden Resultat am 19. Juli beim Golden-League-Meeting in Monte Carlo schien eine Absage Buchers wahrscheinlicher als eine Zusage.

Seither sei allerdings viel gegangen, resümiert Buchers Trainer Andy Vögtli. Gemäss Leistungsstand gehöre Bucher sicher in den Final. Aber auf eine Medaille zu hoffen, wäre doch etwas verwegen. Ausser der Luzerner erlange sein früheres Leistungsvermögen schneller zurück als erwartet.

Hoffnungsträger Belz und Röthlin

Am ehesten kommt das Duo Christian Belz und Viktor Röthlin für einen Exploit in Frage. Der Berner Steepler ging die Vorbereitung für München konsequent an und liess deswegen sogar die Athletissima in Lausanne aus. Belz figuriert zwar derzeit in der europäischen Bestenliste nur auf Rang 21. Doch vergangenen Sonntag verbesserte er bei einem Testrennen über 3000m seine persönliche Bestzeit um über anderthalb Sekunden.

1500m-Läufer Peter Philipp steht am späten Dienstagnachmittag als erster Schweizer im Vorlauf im Einsatz. Der Bündner war während der Qualifikationsperiode in ein Tief gefallen. Doch ähnlich war es ihm bereits vor der WM 2001 in Edmonton ergangen, wo er als Halbfinalist trotzdem zu überzeugen wusste.

Teilnahme-Rekord

Mit 1289 Teilnehmenden aus 47 Ländern sind in München so viele Sportlerinnen und Sportler wie noch nie am Start. Das gab am Montag Hansjörg Wirz, der Präsident des Europäischen Leichtatletik-Verbands (EAA) bekannt. Russland, Grossbritannien und Deutschland stellen die stärksten Mannschaften.

swissinfo und Agenturen

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