Mehr Milliardäre in der Schweiz
Die Anzahl der superreichen Schweizer, die die Reichsten-Liste des US-Magazin "Forbes" zieren, hat sich auf zwölf erhöht. Schweizweite Nr. 1 ist Ernesto Bertarelli. 15 Weitere haben ihren Wohnsitz in der Schweiz.
Weltweite Nr. 1 ist dieses Jahr neu der US-Investor Warren Buffett mit 64 Mrd. Franken Vermögen. Er hat den Microsoft-Gründer Bill Gates nach 13 Jahren verdrängt.
An zweiter Stelle auf der jährlich neu aufgelegten Weltreichsten-Liste von «Forbes» steht mit 60 Mrd. Dollar der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer Carlos Slim. Gates rutschte mit seinen «nur» 58 Mrd. Dollar nach 13 Jahren an der Spitze auf Rang drei von insgesamt 1125 Plätzen ab.
Spitzenreiter Buffett gilt als einer der erfahrensten Börsenspekulanten der USA. Sein Vermögen mehrte der auch «Orakel aus Omaha» genannte Anleger mit einem Gespür für günstige, aber gleichzeitig zukunftsträchtige Aktien.
Die reichste Frau lebt in Frankreich
Die reichste Frau der Welt lebt in Frankreich. Unternehmerin Liliane Bettencourt («L’Oréal») platzierte sich mit 22,9 Mrd. Dollar auf Platz 17.
Die Schweiz mag wegen ihrer Steuern und den schönen Bergen ein bevorzugter Wohnort für Milliardäre bleiben, doch die meisten leben in Russland und den USA. Welthauptstadt der Milliardäre ist Moskau.
Reichster Schweizer ist weiterhin der Unternehmer Ernesto Bertarelli. Er belegt weltweit Platz 75 (Vorjahr 76). Der frühere Besitzer des Biotech-Unternehmens Serono steigerte sein Vermögen laut «Forbes» innert Jahresfrist von 8,8 auf 10,3 Mrd. Dollar.
Zweitreichster Schweizer: Hansjörg Wyss
Zweitreichster Schweizer ist neu der in den USA lebende Hansjörg Wyss, der mit dem Medizintechnik-Unternehmen Synthes reich geworden ist.
Seine 6 Mrd. Dollar reichen weltweit für Platz 164. Insgesamt zwölf Schweizer Staatsangehörige haben es auf die «Forbes»-Liste geschafft.
Die Schweiz als Wohnort für Milliardäre taucht in der Rangliste aber weitaus häufiger auf: Ingvar Kamprad, der Gründer der schwedischen Möbelkette Ikea, wohnt in Lausanne und rangiert mit einem Vermögen von 31 Mrd. Dollar gar auf Platz sieben.
Ein Drittel sind Erben, 50 sind jünger als 40 Jahre
Zwei Drittel der Superreichen dieser Welt haben ihr Privat-Vermögen selbst erworben und nicht geerbt. 50 Milliardäre sind jünger als 40 Jahre.
Der Jüngste auf der Liste zählt lediglich 23 Jahre: Erstmals wurde der Gründer der Internetplattform Facebook, Mark Zuckerberg, in die «Forbes»-Liste aufgenommen. Mit 1,5 Mrd. Dollar Vermögen ist er auf Platz 785 zu finden.
Nach den Ermittlungen des US-Magazins nahm die Zahl der Milliardäre weltweit weiter zu: 1125 Reiche besitzen gemeinsam die kaum vorstellbare Summe von 4,4 Billionen Dollar.
Berlusconi entthront
Von besonderem Interesse dürfte die Forbes-Liste für Italiener sein: Nach der Statistik ist Silvio Berlusconi erstmals seit zwölf Jahren nicht mehr der reichste Mann im Stiefelstaat. Mit 9,4 Mrd. Dollar ist er auf Platz drei gelandet.
Entthront wurde der mehrmalige Regierungschef und Medienunternehmer von Michele Ferrero, dem Chef des Schokoladenriesen Ferrero. Platz zwei der reichsten Italiener besetzt der Gründer des weltweit grössten Brillenkonzerns Luxottica, Leonardo Del Vecchio.
swissinfo und Agenturen
Ernesto Bertarelli (Rang 75) – 10 Mrd. Dollar (10,3 Mrd. Fr)
Hansjörg Wyss (164) – 6 Mrd. Dollar
Thomas Schmidheiny (198) – 5.2 Mrd.
Stephan Schmidheiny (288) – 3.7 Mrd.
Walter Haefner (296) – 3.6 Mrd.
Nicolas G. Hayek (296) – 3.6 Mrd.
Bahaa Hariri (349) – 3.2 Mrd.
Sergio Mantegazza (358) – 3.1 Mrd.
Gianluigi und Rafaela Aponte (412) – 2.8 Mrd.
Jean-Claude Gandur (652) – 1.9 Mrd.
Thomas Straumann (843) – 1.4 Mrd.
1. Warren Buffett USA 62 Mrd. Investor
2. Carlos Slim Mexiko 60 Mrd. Telekomm.
3. Bill Gates USA 58 Mrd. Microsoft
4. Lakshmi Mittal Indien 45 Mrd. Stahl
5. Mukesh Ambani Indien 43 Mrd. Investor
6. Anil Ambani Indien 42 Mrd. Investor
7. Ingvar Kamprad Schweden 31 Mrd. Ikea
8. KP Singh Indien 30 Mrd. Immobilien
9. Oleg Deripaska Russland 28 Mrd. Aluminium
10. Karl Albrecht Deutschland 27 Mrd. Aldi
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