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Silber und Bronze im Riesenslalom von Are

Nach dem ersten Lauf lag Daniel Albrecht noch in Führung. Keystone

Erneuter Doppelschlag der Schweizer an der WM in Are: Im Riesenslalom holte Daniel Albrecht Silber, Didier Cuche fuhr auf den Bronze-Platz. Gold gewann der Norweger Aksel Lund Svindal.

Es sind bereits die Medaillen vier und fünf in Are, und die ersten in dieser Disziplin seit dem WM-Titel von Michael von Grünigen 2001.

Das Schweizer Männer-Team hat an der WM für ein weiteres Traumergebnis gesorgt. Daniel Albrecht und Didier Cuche gewannen im Riesenslalom hinter dem überlegenen Norweger Aksel Lund Svindal Silber und Bronze.

“Es war fast ohne Fehler, ich habe brutal Gas gegeben”, sagte der frischgebackene Doppel-Weltmeister, der am Sonntag in Are bereits die Abfahrt gewonnen hatte.

Albrecht und Cuche sorgten mit ihren Exploits für die Schweizer Medaillen Nummern vier und fünf an dieser WM. Derweil vermochten Marc Berthod und Didier Défago die vielversprechende Ausgangslage nach dem ersten Lauf nicht zu nutzen. Der Bündner fiel vom 3. auf den 11. Rang zurück, dem Walliser blieb nach dem 8. Zwischenrang im Endergebnis Platz 13.

Nicht einmal zu träumen gewagt

Trotzdem kam ein Ergebnis zustande, von dem selbst die grössten Optimisten nicht zu träumen gewagt hätten, zumal nach den Ergebnissen in den bisherigen vier Weltcup-Riesenslaloms des Winters.

Didier Défago wurde wohl in Alta Badia Dritter und Didier Cuche Vierter in Beaver Creek. Vor allem aber Daniel Albrecht war bislang in diesem Winter nur Durchschnitt und hatte den 16. Rang in Adelboden als saisonales Bestresultat in seiner Bilanz stehen.

Doch beim Saisonhöhepunkt sind die Schweizer “Riesen” über sich hinausgewachsen. Daniel Albrecht griff eine knappe Woche nach seinem Sensationssieg in der Kombination erneut nach Gold, wurde nach der Bestzeit im ersten Lauf aber noch vom überragenden Svindal abgefangen.

“Zwischen den beiden Läufen habe ich mir immer wieder eingeredet ‘du gewinnst, du gewinnst’. Dass es nicht ganz gereicht hat, spielt keine Rolle, denn im Vorfeld dieser WM wäre es völlig undenkbar gewesen, dass ich im Riesenslalom Silber hole”, sagte der Walliser.

Endlich die erste WM-Medaille für Cuche!

Noch glücklicher als Daniel Albrecht war Didier Cuche, der nun endlich seine erste WM-Medaille geholt hat. Es gibt wohl keinen im Weltcup-Zirkus, der dem Neuenburger diesen 3. Platz nicht gönnen würde.

Der Neuenburger, der im Weltcup bei Hundertstel-Entscheidungen so oft auf der falschen Seite gestanden hatte, hatte auch in Are zwei Tiefschläge zu verarbeiten: Im Super-G hatte ihm als Viertem ein Hundertstel zu Bronze gefehlt, in der Abfahrt schrammte er als Sechster um vier Hundertstel am Podest vorbei.

“Das tut so gut”, sagte Cuche mit Tränen in den Augen. “Ich habe nur gehofft, heute einmal einen Lauf hinzukriegen, wie mir dies im Training gelingt. Unglaublich, dass ich ausgerechnet in jener Disziplin die Medaille gewonnen habe, in der ich es am wenigsten erwartet habe.”

Fortsetzung des Österreicher-Debakels

Das Abfahrts-Debakel für Österreichs Herren setzte sich auch im Riesenslalom fort: Die zur Zeit dominierende Skination fuhr ihr schlechtestes WM-Ergebnis in dieser Disziplin überhaupt ein.

Der mit der Nummer 1 gestartete Favorit Benjamin Raich leitete mit seinem Out ein noch nie dagewesenes Debakel ein. Der Olympiasieger schied aus, Titelverteidiger Hermann Maier wurde als Bester nur 21. und blieb das erste Mal bei einem Grossereignis ohne Medaille.

swissinfo und Agenturen

Die Alpine Ski-WM 2007 findet noch bis zum 18. Februar in Are, Schweden, statt.

65 Nationen und 350 Teilnehmende machen mit.

Die Schweizer Delegation zählt 18 Fahrer, 10 Frauen und 8 Männer.

Frauen: Dominique Gisin, Fränzi Aufdenblatten, Sylviane Berthod, Nadia Styger, Martina Schild, Fabienne Suter, Rabea Grand, Sandra Gini, Tamara Wolf, Catherine Borghi.

Männer: Daniel Albrecht, Marc Berthod, Didier Défago, Marc Gini, Ambrosi Hoffmann, Bruno Kernen, Silvan Zurbriggen, Didier Cuche.

Daniel Albrecht: Gold – Superkombination;
Silber – Riesenslalom

Didier Cuche: Bronze – Riesenslalom

Bruno Kernen: Bronze – Super-G

Marc Berthod: Bronze – Superkombination

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