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Skeleton: Gold und Silber in Calgary

Maya Pedersen-Bieri auf WM-Goldkurs in Calgary . RTS

Maya Pedersen und Gregor Stähli haben für die Schweiz zwei Medaillen bei den in Kanada stattfindenden Skeleton-Weltmeisterschaften errungen.

Diese Leistungen erfolgten einen Tag nach Martin Annens Bronzemedaillen-Gewinn an der Bob-WM auf derselben Strecke.

Das Schweizer Skeleton-Team hat an den WM in Calgary (Kanada) überaus erfolgreich abgeschnitten: Maya Pedersen-Bieri holte im Rennen der Frauen die Goldmedaille, Gregor Stähli gewann Silber.

Die 32-jährige Pedersen verwies in einem bis zuletzt spannenden Wettkampf die Weltcup-Seriensiegerin Noelle Pikus-Pace (USA) um eine Zehntelsekunde auf den zweiten Platz.

Der bald 37-jährige Stähli musste einzig dem in Calgary lebenden Topfavoriten Jeff Pain (Kanada) den Vortritt lassen.

Zwei WM-Titel

Die aus dem Berner Oberland stammende, seit Jahren in Norwegen wohnende Pedersen-Bieri ist die erste Skeletonfahrerin mit zwei WM-Titeln. Schon vor vier Jahren hatte sie ebenfalls in Calgary Gold geholt.

Die Basis zum Titelgewinn legte Pedersen schon am ersten Wettkampftag, als sie am ersten Geburtstag ihrer Tochter Miriam sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Konkurrenz herausfuhr.

Im dritten Durchgang wartete Bieri abermals mit der Bestzeit auf, den Angriff von Pikus-Pace konterte sie mit der wohl besten Fahrt an dieser WM.

“Als ich hörte, welche Zeit Noelle aufgestellt hatte, war ich mir fast sicher, dass es mir nicht mehr zu Sieg reichen würde. Ich habe aber Nervenstärke gezeigt und bin überglücklich über den neuerlichen Titelgewinn”, sagte die Weltmeisterin. Im Finale blieb die Schweizerin bloss 0,01 Sekunden langsamer als Pikus-Pace.

Steigerung bei den Startzeiten

Trotz einer heimtückischen Oberschenkelverletzung, die sie seit Saisonbeginn behindert, wartete Pedersen auch mit ansehnlichen Startzeiten auf. Als es vor dem vierten Durchgang eng wurde, steigerte sie sich nochmals um drei Hundertstel.

Die Zürcherin Tania Morel, die zweite Schweizer WM-Teilnehmerin, landete im 9. Schlussrang unmittelbar hinter der entthronten Titelverteidigerin Diana Sartor (De). Morel war zuletzt zwei Mal WM- Vierte geworden.

Stähli erfolgreichster WM-Teilnehmer

Gregor Stähli steht nunmehr mit sechs Medaillen zu Buche und ist damit der erfolgreichste WM-Teilnehmer. Neben dem WM-Titel von 1994 errang der Zürcher bislang drei Mal Silber und zwei Mal Bronze. “Ich bin froh, dass die Saison mit solch einem positiven Ausgang geendet hat”, sagte Stähli.

Nach den beiden ersten Durchgängen lag Stähli bloss 0,07 Sekunden hinter dem überlegenen Pain. Am zweiten Wettkampftag büsste Stähli zwar gut sieben Zehntel auf den Kanadier ein, den drittplatzierten Duff Gibson (Ka), den Weltmeister 2004, hielt er jedoch sicher auf Distanz.

“Ich hatte glücklicherweise genügend Substanz, um es bis am Ende durchzuziehen”, sagte Stähli weiter.

Er war in dieser Saison der einzige Skeletonist, dem es gelang, in die Phalanx der Nordamerikaner einzubrechen. Sechs der sieben Weltcup-Rennen endeten mit Siegen von Amerikanern oder Kanadiern. Einzig den Wettkampf in Igls bei Innsbruck gewann ein Europäer – Stähli.

Training macht sich bezahlt

Der Olympiadritte war sich im WM-Vorfeld bewusst, dass es nicht einfach würde, den Kanadiern auf deren Heimbahn die Stirn zu bieten. Er unterbrach daher vor Weihnachten die Weltcup-Saison, um sich athletisch weiter zu trimmen.

Dies zahlte sich nun aus. In allen vier Durchgängen wartete Stähli mit der besten Startzeit auf.

Am Wochenende hatte Martin Annen im Zweierbob für die erste WM-Medaille der Schweizer an den diesjährigen Wettkämpfen in Calgary gesorgt.

swissinfo und Agenturen

Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften finden vom 14. bis 27. Februar in Calgary statt.

Athletinnen und Athleten aus 25 Ländern messen sich auf dem kanadischen olympischen Bob-Run.

Bis jetzt haben die Schweizer Sportlerinnen und Sportler drei Medaillen erkämpft: je eine goldene und silberne beim Skeleton und eine bronzene beim Bob.

Skeleton ist eine Wintersportart, die auf natürlichen und künstlichen Eispisten ausgeübt wird.

Die Athleten und Athletinnen fahren auf ihren Schlitten kopfvoran (im Gegensatz zu den Rennrodlern).

Der Skeleton wird durch Verlagern des sich nur wenige Zentimeter über dem Eis befindenden Körpers gesteuert.

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