US-Generalkonsulate in der Schweiz geschlossen

Die Generalkonsulate der USA in Zürich und Genf sind aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen worden. Die Botschaft in Bern sowie die Mission bei der UNO in Genf bleiben offen.
Der Schritt erfolgte wegen Drohungen gegen US-Einrichtungen.
Die Botschaft habe Informationen erhalten über Drohungen gegen Einrichtungen der USA in der Schweiz, erklärte Botschaftssprecher Bruce Armstrong in Bern. Die Schliessung der Konsulate sei als Vorsichtsmassnahme erfolgt. Zu den Details der Drohungen wollte er keine Angaben machen.
Die Schweiz hatte ihre eigenen Sicherheitsvorkehrungen vor potenziell gefährdeten Einrichtungen bereits zuvor verschärft.
Auch öffentliche Orte meiden
Die Konsulate in Genf und Zürich werden voraussichtlich am Montag wieder geöffnet. Die Vertretung in Zürich wurde am Mittwoch geschlossen, jene in Genf am Donnerstag.
Die Botschaft fordert die rund 30’000 US-Bürger und Bürgerinnen in der Schweiz zudem auf, vorsichtig zu sein: Sie werden auch aufgerufen, Orte zu meiden, an denen sich Amerikaner treffen, wie zum Beispiel Clubs, Restaurants, Schulen und Hotels.
Terroristen und ihre Sympathisanten könnten sich weichere Ziele aussuchen, wenn die Sicherheit bei den offiziellen Einrichtungen der USA verstärkt werde, heisst es bei der Botschaft.
Die US-Staatsangehörigen in Genf wurden ausserdem aufgerufen, die Botschaft in Bern zu kontaktieren, um sicherzustellen, dass ihre Registrierung aktualisiert wird, und dass sie sich über die neuesten Angaben zur Sicherheitslage in Genf informieren können.
Grossbritannien, neben den USA stärkster Befürworter eines Militärschlages gegen Irak, hat für seine diplomatischen Vertretungen in der Schweiz bisher keine Schliessungen vorgesehen. Das erklärte die Sprecherin der Botschaft in Bern, Christine Andina.
Schweiz verstärkte Sicherheitsmassnahmen
Nach Auskunft von Hans Klaus, Sprecher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), handelt es sich bei der vorübergehenden Schliessung der US-Konsulate um eine Massnahme, welche die US-Botschaft von sich aus anordnete.
Seit der Anordnung der zweithöchsten Terroralarmstufe orange durch die USA am letzten Wochenende habe aber auch die Schweiz weitere Sicherheitsmassnahmen in die Wege geleitet.
Für die Schweizer Bevölkerung gehe derzeit vom internationalen Terrorismus keine konkrete Gefahr aus, sagte EJPD-Sprecher Klaus. Alle Vorsichtsmassnahmen auf Ebene von Polizei, Staatsschutz und Bundesanwaltschaft seien getroffen.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bringt die neuen US-Massnahmen auch in Verbindung mit den für Samstag angekündigten Protesten gegen einen Irak-Krieg.
swissinfo und Agenturen
Nach Drohungen wurden US-Konsulate in Genf und Zürich geschlossen.
Die Wiedereröffnung ist für Montag geplant.
Die Botschaft und die UNO-Mission in Genf bleiben offen.
Anders als die USA hat Grossbritannien keine Pläne, seine diplomatischen Vertretungen zu schliessen.
Auch die Schweiz hat die Sicherheitsvorkehrungen weiter verstärkt.

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