Geringe Erwartungen an ein Highlife in Schweizer Berghütten
Ein Helikopter transportiert Material für den Bau des Wasserreinigungssystems der Terri-Hütte des Schweizerischen Alpenclubs (SAC). (Keystone/Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Gäste entspannen im Aufenthaltsraum der Saoseo-Hütte im Val di Campo in der Südostschweiz nahe der italienischen Grenze. (Keystone/Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Ein Wegweiser, der den Weg zu drei Berghütten des SAC weist. (Keystone/Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Essenszubereitung in der 1890 erbauten Fridolin-Hütte im Kanton Glarus in der Ostschweiz. (Keystone/Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Ein Helikopter bringt Proviant zur Lämmerenhütte oberhalb des Gemmipasses. (Keystone / Christian Beutler)
Keystone / Christian Beutler
Gäste der Moiry-Hütte in den Walliser Alpen geniessen den Blick auf den Moiry-Gletscher. (Keystone/Anthony Anex)
Keystone / Anthony Anex
Hüttenangestellte machen die Betten in einem Schlafsaal der Saoseo-Hütte. "Social Distancing" bedeutet in den Hütten, dass in diesem Sommer nicht alle Betten belegt werden. (Keystone / Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Pause in der Corno-Gries-Hütte im südlichen Kanton Tessin. (Heintz Jean/Hemis.fr)
Heintz Jean / Hemis.fr
Eine Helferin bereitet in der Küche der Saoseo-Hütte Salat für die Gäste zu. (Keystone/Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Die Gelten-Hütte in den Berner Alpen. (Keystone/Francoise Funk-salami)
Keystone / Francoise Funk-salami
Nur für Bergsteiger und Bergsteigerinnen: Die Solvay-Hütte an der Flanke des Matterhorns ist eines von vielen Biwaks in den Hochalpen, die Bergsteigern einen einfachen Schutz bieten. (Keystone/Alessandro Della Bella)
Keystone / Alessandro Della Bella
Bergsteiger hängen nasse Kleider an die Wäscheleine vor der Schönbieler Hütte des SAC oberhalb von Zermatt. (Keystone / Arno Balzarini)
Keystone / Arno Balzarini
Helikopter (hier über der Lämmerenhütte) sind eine Lebensader für die Hütten und versorgen sie mit Lebensmitteln und Baumaterial.
Keystone / Christian Beutler
Gäste der Gelmerhütte in den Berner Alpen geniessen den Sonnenuntergang. Die Hütte wurde 1926 erbaut.
Keystone / Anthony Anex
Schweizer Alphütten legen nicht gerade den roten Teppich für ihre Gäste aus: Besucher dürfen nur kommen, wenn sie eine Maske, Desinfektionsmittel und ihre eigenen Schlafsack-Einlagen mitbringen. Seltsame Zeiten verlangen nach seltsamen Massnahmen, und die Betreiber der Berghütten sagen, sie seien froh, wenigstens ihre Türen wieder öffnen zu können.
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Als Mitglied unseres Multimedia-Teams konzentriere ich mich auf alles, was mit Bildern zu tun hat - Fotobearbeitung, Fotoauswahl, redaktionelle Illustrationen und soziale Medien.
Ich studierte Grafikdesign in Zürich und London, 1997-2002. Seitdem habe ich als Grafikdesignerin, Art Director, Bildbearbeiterin und Illustratorin gearbeitet.
Die Berghütten gehören zu den Betrieben, denen die Regierung die Wiedereröffnung ab dem 11. Mai gestattet. In der Schweiz bieten diese Hütten gemütliche Unterkünfte mit vollem Service, wie man es anderswo in Berggebieten selten findet.
In der Schweiz gibt es etwa 250 Hütten. Sie sind Teil eines alpenweiten rund 1200 Hütten zählenden Netzwerks. Sie bieten Betten für Zehntausende von Wanderern und Bergsteigern, oft in beengten Schlafsälen, in denen die Ellbogenfreiheit eingeschränkt ist. Das wird sich nun natürlich ändern, denn auch im Schlafsaal muss «Social Distancing» respektiert werden.
Was für Gäste eine gute Nachricht bedeuten kann, ist für die Betreiber ein finanzielles Problem: Sie haben hohe Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung von Unterkünften an hoch gelegenen und oft schwer zugänglichen Orten. Und ihr Gewinn ist selbst während der Hochsaison in normalen Zeiten gering, wenn sie zusätzliche Matratzen auf den Böden der Speisesäle auslegen müssen, um alle Gäste unterzubringen, die anklopfen.
Nur halb voll
Christian Wäfler, der Hüttenwart der Lämmerenhütte (siehe Fotogalerie), teilte swissinfo.ch mit, dass er für diesen Sommer nur mit einer Auslastung von 50% rechne und dennoch mehr Geld als üblich investieren müsse, um zusätzliche Sicherheitsmassnahmen wie die Anschaffung von Plexiglasabsperrungen zwischen den Tischen zu bezahlen.
Die Lämmerenhütte, die hoch über dem Gemmipass liegt, der die Berner mit den Walliser Alpen verbindet, hat eine Investition von 2,5 Millionen Franken für eine grössere Renovierung im Jahr 2017 noch nicht amortisiert.
Die Hüttenbesitzer sind grösstenteils lokale Sektionen des Schweizer Alpen-Clubs (SAC-CAS)Externer Link. Dieser finanziert sich zum grössten Teil durch die Jahresbeiträge seiner 150’000 Mitglieder sowie durch Einnahmen aus organisierten Touren und Kursen; er bietet Kurse in Kletter- und Skitourentechnik, Bergrettung und anderem an.
Ein Teil der Einnahmen ist für die Renovierung der Hütten vorgesehen, aber aufgrund der Zwangsschliessung der Hütten im Frühjahr wird dieses Jahr weniger Geld zur Verfügung stehen. Dies führte zu einem Verlust von rund 7,5 Millionen Franken, wie das öffentlich-rechtliche Schweizer Fernsehen SRF kürzlich berichtete.
(Übertragung aus dem Englischen: Sibilla Bondolfi)
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