Als Fotoredaktorin bin ich verantwortlich für den redaktionellen Einsatz der Fotografie bei SWI swissinfo.ch und die Zusammenarbeit mit Fotografen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, nehme ich die Kamera in die Hand und begleite einen unserer Journalisten.
Ich habe eine Ausbildung als Fotograf in Zürich absolviert und arbeite seit 1989 als Fotojournalist. 1990 war ich Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Ich bin zweifacher Gewinner des World Press Award und wurde mit mehreren Schweizer Nationalstipendien ausgezeichnet. Meine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Es war eine heisse Sommerwoche, die Hitze lag schwer auf allen und die Auftragslage für Fotoaufträge war entsprechend flau. Zusammen mit Freunden schlug der Fotograf Benjamin ManserExterner Link seine Zeit im Freibad ArbonExterner Link tot. «Selbst bin ich eher wasserscheu. Ich döste viel, schlief ein und wachte immer wieder auf wegen des Gekreisches, der Rufe und Schreie aus der Richtung des Sprungturms,», sagt Manser.
Fasziniert begann der Fotograf den Turmspringern zuzusehen. Auch wenn er selber sagt, dass er sich selbst niemals getrauen würde auch nur für die Aussicht auf den 10 Meter hohen Turm zu klettern. Am Tag darauf nahm er seine Kamera mit in die Badi und begann die Wagemutigen anzusprechen, ob er sie im Flug aufnehmen dürfe. In der Schwimmbadverordnung steht dazu: «5.6 Das Filmen und Fotografieren ist nur in Absprache mit den Schwimmbadverantwortlichen erlaubt.»
Kein Unten und Oben
Aus dieser einfachen Grundsituation ist eine Serie von Bildern entstanden, die durch ihre ebenso formale Einfachheit besticht. Die von der Kamera eingefangenen Körper schweben in der Luft, zwischen der Betonplattform und der Wasseroberfläche, beides befindet sich ausserhalb des Bildes. Ein Moment, in dem es kein Unten und Oben zu geben scheint. Ein Moment, in den hinein man sich fallen lässt und bei dem vieles von einem abfällt. Einen Augenblick von Freiheit.
Die Wassertemperatur des Schwimmbeckens der Arboner Badi ist mit 19° C noch nicht sehr einladend, der See ist sogar um einige Grad kälter. Aber die Sonne nimmt an Kraft zu und so werden auch die Temperaturen noch nach oben klettern.
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