Nach der Katastrophe von Fukushima – das Leben geht weiter
Dieses Gebiet der Stadt Odaka, 15 Kilometer nördlich des AKW Fukushima Daiichi gelegen, wurde durch den Tsunami komplett zerstört.
Jean-Patrick Di Silvestro
Familie in Rikuzentakata nahe der Küste.
イラスト・Matthieu Berthod
Zeugen des Erdbebens in Ōkuma.
Jean-Patrick Di Silvestro
Zerstörte traditionelle japanische Häuser in Odaka.
Matthieu Berthod
Kontaminierte Zone in Namie, wo Rentnerinnen und Rentner Abfall wegräumen.
Jean-Patrick Di Silvestro
Die gleiche Szene in den Augen des Zeichners Matthieu Berthod.
Matthieu Berthod
In der verbotenen Zone von Futaba. Die Stadt liegt nur drei Kilometer entfernt vom AKW Fukushima.
Jean-Patrick Di Silvestro
Von einer Pachinkohalle (japanisches Automaten-Glücksspiel) in Odaka blieben nur noch Bauschutt und ein paar Träger übrig.
Matthieu Berthod
Verseuchte Zone in Futaba. Dieses Fahrrad liegt seit 2011 dort.
Jean-Patrick Di Silvestro
In der verbotenen Zone von Ōkuma.
Matthieu Berthod
In der verseuchten Zone von Namie versucht die über 80-jährige Hikuko Hanoi, den verstrahlten Boden zu reinigen, um diesen für die nächste Generation wieder bebaubar zu machen.
Jean-Patrick Di Silvestro
Rentnerinnen und Rentner räumen in der verstrahlten Zone von Namie angeschwemmten Müll aus einem Reisfeld.
イラスト・Matthieu Berthod
Die über 80-jährige Frau Okazaki hat ihren Laden in der verstrahlten und von den Einwohnern verlassenen Stadt Odaka weiterhin geöffnet.
Jean-Patrick Di Silvestro
Ein Schnellimbiss an der Strasse nach Sendai.
Matthieu Berthod
Rikuzentakata war eine beschauliche Kleinstadt, bevor der Tsunami sie weitgehend zerstörte.
Matthieu Berthod
Sechs Jahre nach der Katastrophe von Fukushima am 11. März 2011 führen die japanischen Behörden ihre Rückkehrpolitik weiter: 70% der evakuierten und verbotenen Zonen werden Schritt für Schritt freigegeben. Zwei Genfer zeigen die Realität von Fukushima in einem Buch mit Zeichnungen und Fotografien.
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Ich leite den internationalen Sprachendienst von SWI swissinfo.ch und sorge dafür, dass unsere Inhalte für ein globales Publikum ansprechend sind. Ich betreue sechs Abteilungen: Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, Portugiesisch und Spanisch. Ich arbeite auch an Geschichten, die mit dem internationalen Genf zu tun haben.
Geboren in Yokohama, Japan, lebe ich seit 1999 in der Schweiz und habe einen Master in internationalen Beziehungen. Seit 2016 arbeite ich für SWI swissinfo.ch, nachdem ich 15 Jahre lang für Asahi Shimbun im Büro der Vereinten Nationen in Genf tätig war, wo ich multilaterale und Schweizer Angelegenheiten verfolgte.
Matthieu Berthod und Jean-Patrick Di Silvestro, Akiko Uehara
Es begann mit einem Erdbeben der Stärke 9, das einen Tsunami auslöste, der schliesslich im Atomkraftwerk Fukushima zu einer grossen Katastrophe führte. 20’000 Menschen kamen ums Leben, 600 Kilometer Küstenlinie wurden zerstört.
Bei Odaka beförderte die Tsunamiwelle tonnenschwere dreieckige Wellenbrecher aus Beton bis zu drei Kilometer ins Inland. «Der Wind blies, Böen zogen durch die Hausruinen, das Krächzen von Krähen, und das war alles. Das Gebiet war verlassen», erzählt der Schweizer Fotograf Jean-Patrick Di Silvestro von seinem Besuch.
In dieser verstrahlten Zone von Odaka haben die beiden Genfer nur alte Menschen angetroffen, «zum Beispiel Frau Hanoi, die damit beschäftigt war, den verstrahlten Boden zu reinigen, damit er für nächste Generation wieder bebaubar sei. Für die kommenden Jahrtausende eine sinnlose Anstrengung».
Sein Kollege Matthieu Berthod zeichnete derweil in Schwarz-Weiss. Er setzte einen nüchternen, kontrastreichen Stil ein, um die Schwere der Situation auszudrücken.
Di Silvestro will mit seinen Farbfotografien die Realität zeigen, «ohne zu dramatisieren». Er erzählt, wie das Alltagsleben nach dem Drama neu organisiert werden musste, mit der Hoffnung auf eine Zukunft, auch wenn der Preis dafür sehr hoch werden kann.
Der Zeichner und der Fotograf hoffen, dass ihre Publikation den Bundesrat (Landesregierung) daran erinnert, seine Versprechen zum Ausstieg aus der Atomkraft wahr zu machen und vermehrt die Aufmerksamkeit auf die Sicherheit der alternden Reaktoren in der Schweiz lenkt.
Das Buch «Après les vagues – Autour de Fukushima» wird am 22. März in der Librairie du Boulevard in Genf und am 29. und 30. April am dortigen Buchsalon vorgestellt.
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