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Promotion Schweiz als Einheitsorganisation

Schweiz-Promotion: Das Parlament glaubt an Synergien bei einer Vereinheitlichung. Publicis

Die vom Bund finanzierte Vermarktung der Schweiz im Ausland soll in einer einzigen Organisation zusammengefasst werden.

Dieser Inhalt wurde am 18. Oktober 2006 publiziert Minuten

Der Bundesrat eröffnet das Konsultations-Verfahren über die Fusion von Präsenz Schweiz, Schweiz Tourismus und Location Switzerland. swissinfo.org ist nicht betroffen.

Mit der Zusammenführung der drei PR-Institutionen in eine neue öffentlich-rechtliche Bundesanstalt soll laut Bundesrat (Landesregierung) eine Organisation geschaffen werden, welche über die notwendige Grösse und genügend Mittel verfügt, die Schweiz im Ausland gezielt zu vermarkten.

Im Entwurf für ein neues Bundesgesetz über die Schweizerische Landeswerbung nimmt der Bundesrat allerdings Abstand von einer Super-Organisation, in der neben der Promotion Schweiz auch die Aussenhandels-Organisationen einbezogen werden.

Die Fusion von öffentlich-rechtlichen und privatrechtlichen Organisationen sei schwierig, heisst es dazu. Die Vernehmlassung (Konsultation) dauert bis zum 21. Dezember.

Zusammenfassung im Aussenhandel

Der Bundesrat schlägt deshalb die Bildung von zwei Gesellschaften vor. Die im Bereich Aussenhandel tätigen Institutionen wie Osec, Sofi und Sippo sollen in einer Gesellschaft für Aussenwirtschaft zusammengeführt werden. Dazu braucht es laut Bundesrat aber keinen Erlass neuer gesetzlicher Bestimmungen.

Präsenz Schweiz, Schweiz Tourismus und Location Switzerland verfügen heute zusammengerechnet über ein Budget von rund 60 Millionen Franken. In einer vom Nationalrat überwiesenen Motion wurden Einsparungen von 20% der Verwaltungskosten verlangt. Heute betragen diese Kosten 8,75 Millionen Franken.

Weil bei der geplanten Fusion Transformationskosten von 3 bis 5 Mio. Franken entstehen, werde sich das verlangte Sparziel erst nach der operationellen Umsetzung der Reorganisation realisieren lassen, schreibt der Bundesrat.

Der Bundesrat erwartet von der neuen Organisation aber auch, dass sie sich zusätzlich zu den Bundesbeiträgen durch den Verkauf von Dienstleistungen finanziert. Kreise, welche von den Dienstleistungen profitieren, müssen laut Landesregierung die Landeswerbung mittragen.

Parlament steht dahinter

Die Bündelung der Kräfte ist ein altes Anliegen des Parlaments. Zuletzt hatte der Bundesrat in einem Ende 2005 veröffentlichten Bericht darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit der im Ausland für den Bund tätigen Institutionen nur durch eine Zusammenlegung verbessert werden kann.

Zentrale Aufgabe der neuen Organisation ist denn auch die einheitliche Markenführung, der koordinierte Einsatz der knappen finanziellen Mittel und die Zusammenarbeit mit den übrigen, nicht eingegliederten Organisationen in verwandten Bereichen.

Auf der anderen Seite sollen die drei Institutionen ihre Identität, ihre Aufgaben und ihre Organisation behalten. Es gehe dem Bundesrat nur darum, zu koordinieren, wo die Schweiz präsent sein soll und wo Schwerpunkte gesetzt werden sollen, sagte Bundesrätin Doris Leuthard.

An Vorarbeiten beteiligt

Alle drei betroffenen Organisationen waren an den Vorarbeiten beteiligt. Bei Schweiz Tourismus zeigte man sich erfreut über die gewählte Variante. Es handle sich um eine pragmatische Lösung, sagte Sprecherin Daniela Bär.

Brach liegende Synergien, etwa bei der Erarbeitung von Werbemitteln, beim Internetauftritt und in der Verwaltung, könnten rasch genutzt werden. Zudem habe es grosses Potenzial, wenn zwei kleinere Organisationen mit einer grösseren zusammengelegt würden, sagte Bär.

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Schweiz Tourismus (ST) vermarktet die Schweiz als Tourismusland. Mit 167 Mitarbeitenden und einem Budget von 74 Mio. Franken handelt es sich um die grösste der drei Organisationen.

Bundesanteil 2005: 46 Millionen.

Präsenz Schweiz (PRS) vermittelt allgemeine Kenntnisse über die Schweiz im Ausland, fördert Sympathien für das Land und stellt die schweizerische Vielfalt und Attraktivität dar.

15 Mitarbeitende, das Jahresbudget von 10 Mio. Franken stammt aus der Bundeskasse.

Location Switzerland ist die Beratungs- und Dienstleistungsstelle des Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) für ausländische Investoren.

12 Mitarbeitende und ein Budget von 3,7 Mio. Franken (Bundesbeitrag 2,4 Mio.).

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