
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Hacker:innen inszenieren sich gerne als Underdogs, welche mächtige, reiche Unternehmen piesacken können. Da passt dieser Vorfall gar nicht dazu: Cyberkriminelle klauen sensible Daten von schutzbedürftigen Menschen beim Internationalen Roten Kreuz.
Beste Grüsse aus dem Homeoffice

Hacker:innen klauen beim Internationale Roten Kreuz (IKRK) die Daten einer halber Million Schutzbedürftiger.
Das IKRK in Genf meldete am Mittwoch, Opfer eines gross angelegten Cyberangriffs geworden zu sein. Personenbezogene Daten und vertrauliche Informationen von mehr als 515’000 Menschen gelangten in die Hände der Hacker:innen. Wer hinter der Attacke steckt, ist unklar.
«Ihr Handeln könnte möglicherweise noch mehr Leid und Schmerz über diejenigen bringen, die bereits unsägliches Leid ertragen haben. Die Menschen, die Familien hinter den Informationen, die Sie jetzt haben, gehören zu den am wenigsten Mächtigen der Welt«, richtet sich der Generaldirektor des IKRK in einem dringenden Appell an die Hacker:innen.
Er ruft dazu auf, die Daten nicht weiterzugeben oder zu verkaufen. Eine Veröffentlichung der Daten könnte die Sicherheit von Menschen, die aufgrund von Konflikten auf der Flucht und von ihren Familien getrennt sind, weiter gefährden.
- SRF News berichtet hierExterner Link.
- HierExterner Link geht es direkt zur Meldung des IKRK (englisch).
- Das IKRK will umweltfreundlicher werdenExterner Link, berichtet heute die NZZ. (Paywall)

Globale Mindeststeuer für Unternehmen und Knatsch mit der EU: Der Pharmastandort Basel gerät unter Druck.
Mindestens 15% Steuern sollen Konzerne überall auf der Welt ab 2023 bezahlen, so will es eine OECD-Reform. Das bedeutet für die Pharmariesen Roche und Novartis in Basel wohl bald höhere Gewinnsteuern.
Damit verliert die Schweiz einen grossen Standortvorteil: Bleiben die Pharmakonzerne trotz höherer Steuerbelastung? Basel-Stadt sieht dringenden Handlungsbedarf, um «die Standortattraktivität, die Arbeitsplätze und die Steuererträge zu sichern«, sagt Regierungsrätin Tanja Soland.
Der Kanton spielt mit der Idee, die Unternehmen als Ausgleich zur höheren Steuerbelastung zu subventionieren. Etwa, indem man ihnen Geld für die Forschung gibt. Damit ist Basel-Stadt der erste Kanton, der seine Subventionsideen öffentlich macht.
- Mehr dazu lesen Sie im Tages-AnzeigerExterner Link. (Paywall)
- Im November haben meine Kollegin Jessica Davis Plüss und ich uns hier angeschaut, wie Länder die Steuererhöhungen für Unternehmen abfedern können. Fazit: In der Schweiz ist das Potential hoch.
- Bundesrat Ueli Maurer will für die Standortattraktivität tiefere Steuern für GutverdienendeExterner Link.
- Unsere reich bebilderte, ausführliche Reise durch die Geschichte der Pharmaindustrie in der Schweiz finden Sie hierExterner Link.

Wir bleiben in Basel: Das Basler Online-Magazin hat nachgefragt bei einem, der die Coronapolitik Nacht für Nacht durchsetzen muss – einem Türsteher.
Wenn der Bundesrat findet, man dürfe nur noch zu fünft an einem Restauranttisch sitzen oder man brauche ein Zertifikat für den Einlass in die Bar, dann muss das jemand durchsetzen. Dieser jemand ist beispielsweise Almir Mehmedi, Sicherheitsmann in Basel.
Es sei schon «sehr, sehr speziell, was da draussen abgeht zur Zeit«, sagt er gegenüber dem Lokalmagazin Bajour. Das Nervenkostüm sei dünn. Musste er früher vor allem Betrunkene abwimmeln, sind heute juristische und philosophische Debatten mit Massnahmenkritiker:innen an der Tagesordnung.
Mehmedis Beobachtungen verraten viel über den Gemütszustand der Schweiz nach zwei Jahren Pandemie. Doch was mich persönlich am meisten erschüttert, ist die Antwort auf die banale Frage nach dem Jahrgang der jüngsten Clubbesucher:innen: 2004.
- Den ganzen Artikel von Bajour lesen Sie hierExterner Link.
- Sie trifft Mehmedi eher nicht an: Der Tages-Anzeiger über Aktivist:innen, die strengere Massnahmen fordernExterner Link. (Paywall)
- Ist das Covid-Zertifikat noch gerechtfertigt?Externer Link – Das will Watson von Experten wissen.
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Obwohl seit der Jahrtausendwende viele Buchantiquariate verschwunden sind, bleibt der Handel in der Schweiz lebendig.
Buchantiquariate verschwanden in den letzten Jahrzehnten zunehmend aus den grossen Schweizer Städten. Das hat nicht nur mit einem Wandel der Konsumgewohnheiten und steigenden Mietpreisen zu tun, sondern auch mit dem Ende des Bankgeheimnisses: «Ich habe nach 2014 einen Rückgang der Besuche bemerkt, vor allem von jenen Leuten, die früher regelmässig zweimal im Jahr hier vorbeikamen – wenn sie Genf besuchten, um ihre Bankkonten zu überprüfen», erzählt ein Händler.
Trotzdem gibt es weiterhin geschäftige (hauptsächlich männliche) Händler antiker Bücher. Ihr Geld verdienen sie nicht hinter dem Ladentresen, sondern mit dem weltweiten Handel.
Vor allem die Kundschaft aus Amerika und Deutschland hält das Geschäft am Laufen. Die Sammler:innen bezahlen für ein seltenes Exemplar gut und gerne einen sechsstelligen Betrag.
- Meine Kollegen Eduardo Simantob und Thomas Kern haben Händler in der Schweiz besucht und die Begegnungen hier in Wort und Bild festgehalten.
- Der Bund widmete dem Berner Antiquar Jaime Romagosa – dessen Geschäft im Roman «Nachtzug nach Lissabon» selber in die Litaratur Eingang fand – vor einiger Zeit hierExterner Link einen Nachruf.

Wie informieren Sie sich über das Geschehen in der Schweiz? Wir machen eine Befragung zur Mediennutzung von Auslandschweizer:innen!
Weltweit gibt es rund 776’000 Personen, die wie Sie einen Schweizer Pass besitzen, jedoch nicht in der Schweiz leben. Wir von SWI swissinfo.ch interessieren uns dafür, wie Sie sich über das Geschehen in der Schweiz und in der Welt informieren und wie Sie Kontakt zur Schweiz oder zu anderen Auslandschweizer:innen pflegen.
Um hierzu aussagekräftige Informationen zu erhalten, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Die Befragung wird vom Schweizer Forschungsinstitut intervista im Auftrag von SWI swissinfo.ch durchgeführt.
Zur Beantwortung des Fragebogens brauchen Sie circa 20 Minuten. Ihre Angaben werden streng vertraulich behandelt. Wir bedanken uns schon jetzt herzlich und wünschen viel Vergnügen beim Ausfüllen des Fragebogens!
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