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rakete fliegt in den himmel

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Der Weg ins Weltall ist lang: Aus über 22'000 Kandidat:innen wurde Marco Sieber ausgewählt, nun hat er seine Grundausbildung abgeschlossen. Daneben geht es im heutigen Briefing um die thailändische Steuerreform, mobbende Eltern und das Jubiläum eines Zugs.

Herzliche Grüsse aus Bern

Marco Sieber
Keystone

Marco Sieber könnte der erste Schweizer Mann sein, der den Mond betritt.

Können Sie sich noch an Marco Sieber erinnern? Wir haben vor etwa einem Jahr über ihn berichtet, als er seine Ausbildung zum Astronauten begonnen hat. Sieber ist der zweite Astronaut, den die Schweiz je hatte.

Nun hat er seine Ausbildung abgeschlossen. Ob er jetzt ein richtiger Astronaut sei, wollte der Tages-Anzeiger wissen. Ja, antwortete Sieber. Aber er sei der Ansicht, dass man erst dann richtiger Astronaut sei, wenn man im Weltall war und die Erde als Kugel gesehen habe.

Eine Mission steht im noch bevor, voraussichtlich wird er zwischen 2026 und 2030 zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Für einen Einsatz im Weltall hat er in den letzten Monaten trainiert, zum Beispiel in Wassertanks, in denen die Schwerelosigkeit simuliert wird.

Siebers Traum wäre es, mal einen Fuss auf den Mond zu setzen. Doch dort sei alles noch komplexer als auf der ISS. Manchmal vermisst er seinen früheren Job als Notfallarzt bei Air-Glaciers, zum Beispiel die Windeneinsätze aus dem Helikopter. Aber zum Mond gelangt man nun mal nicht mit dem Heli.

Rentnerin in Thailand
Getty Images/Royalty-free

Die thailändische Regierung schliesst das Steuerschlupfloch: Das müssen Sie zur Steuerreform wissen.

Dieses Jahr ist in Thailand eine Steuerreform in Kraft getreten, welche für viele Unsicherheiten gesorgt hat. Meine Kollegin Emilie Ridard hat mit einem Experten gesprochen und in ihrem Artikel alle wichtigen Änderungen festgehalten, welche auch Sie als Auslandschweizerin oder Auslandschweizer betreffen könnten.

Kurz zusammengefasst besagt die neue Regelung, dass ausländische Personen mit Wohnsitz in Thailand, die sich mindestens 180 Tage pro Jahr in Thailand aufhalten, Steuern auf ausländische Einkünfte zahlen müssen, wenn diese ins Land transferiert werden.

Das ist wie gesagt die Kurzzusammenfassung. Steuerexperte Martin Liebenow erklärt im Artikel, was mit Einkommen genau gemeint ist und was die neue Regel für die AHV bedeutet. Im Dezember 2024 müssen die Formulare für die Steuererklärung verfügbar sein, die Frist für die Erstellung der Steuererklärung wurde auf den 31. März 2025 festgesetzt. Liebenow rät allen Betroffenen dringend, eine:n Treuhänder:in zu konsultieren, da jede persönliche Situation einzigartig sei. Von Steuerhinterziehung rät er dringend ab.

lehrer an tafel
Keystone/Gaetan Bally

Schulleitung knickte ein: Wie Eltern einen Lehrer aus seinem Job mobbten.

Wenn ich mit befreundeten Lehrpersonen spreche, lassen sie immer wieder durchblicken, dass sie auch mit schwierigen Schüler:innnen klarkommen. Das eigentliche Problem seien eher die Eltern. Was ein aktueller, erschreckender Fall aus dem Zürcher Oberland zu beweisen scheint.

Dort hat eine Vereinigung von konservativen Eltern einen Lehrer weggemobbt. Obwohl der Lehrer sich an den Lehrplan gehalten hat und die Schulleitung keine Verfehlungen festgestellt hatte, hat sie ihn entlassen. Den Eltern war der homosexuelle Lehrer, der ihre Kinder in Sexualkunde unterrichtete, ein Dorn im Auge.

Wie SRF heute berichtet, haben die Beschwerden von Eltern zum Sexualunterricht generell zugenommen. Vermeintlich besorgte Eltern wollen in den Unterricht eingreifen oder ihn gar ganz verbieten. Führe eine Lehrperson aber den Auftrag korrekt und professionell aus, müsse sich die Schule unbedingt schützend vor die Lehrperson stellen, sagt Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Der Lehrer, der im Zürcher Oberland entlassen wurde, wird an einer anderen Schule weiterarbeiten.

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Patricia Islas

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centovallibahn
Keystone/© Ti-Press

Ausflugstipp: Diese Bahn ist 100 Jahre alt und führt durch ein wunderschönes Tal.

Beim Vorbereiten dieser Geschichte für SWI habe ich gemerkt, warum meine Eltern gefühlt ständig vom Centovalli sprechen: Es ist wunderschön. In unserem neusten Blogbeitrag vom Schweizerischen Nationalmuseum geht es um die Centovallibahn.

Diese ist heuer 100 Jahre alt und blickt – wortwörtlich – auf eine bewegte Geschichte zurück: Das Tal ist steil und zerklüftet, wie es der Name schon vermuten lässt. Die Arbeiter mussten das Trassee nicht nur in felsigen Stein hauen, es waren auch zahlreiche Tunnel und Brücken nötig. Einige davon, wie das Ruinacci-Viadukt, sind absolut spektakulär. In der Schweiz und in Italien, wo sie Vigezzina genannt wird, überquert die Bahn 83 Brücken und fährt durch 31 Tunnels.

Im Gegensatz zu mir konnten sich meine Arbeitskollegen noch daran erinnern, wie die blauen Züge der Centrovallibahn in Locarno auf dem Bahnhofplatz auf den damaligen Tramschienen verkehrten. Ich kenne nur den unterirdischen Bahnhof in Locarno. Und Sie?

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