Mit Technologie gegen die Armut

Die Bekämpfung der Armut mit neuen Technologien, wie es der UNO-Bericht über menschliche Entwicklung fordert, stellt für die Schweiz eine besondere Herausforderung dar. Sie hat das Präsidium des "Global Knowledge Partnership"-Netzwerkes übernommen.
Verbreitung von Informations-Technologien in Entwicklungs-Ländern, dies hat sich das «Global Knowledge Partnership»-Netzwerk zur Aufgabe gemacht. Gegründet wurde es 1997 von Regierungen, Unternehmungen und Nicht-Regierungs-Organisationen. Wie die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) am Donnerstag (12.07.) mitteilte, präsidiert ihr Direktor Walter Fust neu zusammen mit dem Vertreter Malaysias die Organisation.
Schweizer Engagement gegen «digitalen Graben»
Fust und die Direktorin des Human Developement Office der UNDP, Sakiko Fukuda-Parr, stellten am Donnerstag in Bern den «Bericht über die menschliche Entwicklung 2001» vor und zeigten Möglichkeiten des schweizerischen Engagements zur Überbrückung des «digitalen Grabens» auf.
Laut dem Bericht des UNO-Entwicklungs-Programms (UNDP) können die neuen Technologien – etwa in den Bereichen Information und Gentechnologie – wichtige Beiträge zur Überwindung der Armut leisten. Ihr Potenzial sollte gezielt dazu eingesetzt werden.
Bislang verbreiten sich die neuen Technologien aber, den Gesetzen des Marktes folgend, hauptsächlich in den Industriestaaten: 79 Prozent der Internet-Nutzer leben in den entwickelten OECD-Staaten, die gerade 14 Prozent der Welt-Bevölkerung ausmachen. In Afrika südlich der Sahara haben nur 0,4 prozent der Menschen Zugang zum Internet.
Der UNDP-Bericht kommt zum Schluss, dass auf internationaler Ebene nicht Wohltätigkeit, sondern Rahmen-Bedingungen, Anreize und neue Partnerschaften entscheiden werden, ob die neuen Technologien im kampf gegen die Armut wirksam werden.
Schweiz Gastgeberin des WSIS-Gipfels
Die Schweiz engagiert sich in einer Reihe weiterer Gremien, die den Technologie-Transfer in die Entwicklungs-Länder fördern. Dazu gehören das Global Development Network, das Unesco Community Radio Programme, das Global Distance Learning Network und die World Links for Development. Ausserdem beherbergt sie 2003 in Genf den Weltgipfel zur Informations-Gesellschaft WSIS.
swissinfo und Agenturen

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