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Natur-Museum Luzern erwirbt Insekten- Sammlung von Weltruf

Der Insekten-Forscher und Tierzeichner W. Linsenmaier in seiner Insekten-Sammlung in Ebikon. Keystone

Das Natur-Museum Luzern erwirbt die 250'000 Insekten umfassende Sammlung des Ebikoner Forschers Walter Linsenmaier. Zu ihr gehört die bedeutendste Goldwespensammlung der Welt.

Es handle sich wohl um den wertvollsten und bedeutendsten Zuwachs, den das Museum in seiner 175-jährigen Geschichte vermelden könne, schreibt das Natur-Museum in einer Mitteilung vom Freitag (21.07.).

Viele Entdeckungen

Glanzstück ist die 60’000 Exemplare umfassende Goldwespensammlung. Etwa 600 der rund 2’500 bekannten Goldwespenarten und -unterarten hat Linsenmaier selbst entdeckt.

Die Sammlung umfasst deshalb auch hunderte von Goldwespenholotypen. Von jeder Tierart gibt es immer nur ein Holotypus. Der Holotypus ist das Exemplar, das bei der Erstbeschreibung einer Art als Muster gedient hat.

Weiter in Ebikon

Mit dem Kauf vergrössert sich die Insekten- Sammlung des Museums um rund einen Drittel. Die Tiere verbleiben vorderhand im privaten Museum von Linsenmaier in Ebikon.

Der Erwerb der Sammlung war nur dank jahrelangen Rückstellungen und einem finanziellen Beitrag des Museumsvereins möglich. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Es war der Wunsch Linsenmaiers, dass die Sammlung in Luzern und die wissenschaftliche Betreung gesichert bleibt. Es sei dem Forscher hoch anzurechnen, dass er sein Lebenswerk nicht einem finanzkräftigen Museum im Ausland verkauft habe, hiess es weiter.

Bedeutender Tiermaler

Der bald 83-jährige Linsenmaier ist gelernter Gipser und Zeichnungslehrer. Weil er Geld brauchte, begann er in den 50er-Jahren, Tierbilder zu malen. So entdeckte er seine Liebe zu den Goldwespen.

Fast ein Jahrzehnt arbeitete er an jenem Werk, das seinen Weltruf als Forscher und Zeichner begründete: Das im Auftrag des amerikanischen Verlegers McGraw-Hill entstandene, in fünf Sprachen erschienene Standardwerk «Insekten der Welt».

Linsenmaiers Bilder erschienen auch in Publikumszeitschriften, etwa im «DU» oder im amerikanischen «Life»-Magazin. 1982 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Bern.

swissinfo und Agenturen

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