Siemens Schweiz:100 Arbeitsplätz verschwinden

Siemens Schweiz streicht in der Schweiz 100 der 350 Stellen in der Produktion. Grund: Überkapazitäten. Dabei wird es zu Kündigungen kommen.
Die Anzahl der Kündigungen werde unter Ausnützung der natürlichen Fluktuation, mit Früh-Pensionierungen und internen Versetzungen deutlich tiefer ausfallen als der gesamte Abbau von 100 Stellen, heisst es weiter in einer Mitteilung.
Die Zahl der Entlassungen könne derzeit noch nicht beziffert werden, sagt Siemens Schweiz-Sprecher Thomas Moser. Siemens Schweiz rechne mit «mehr als 30 Kündigungen». Der Stellenabbau befinde sich in Planung. Für die Betroffenen werde ein Sozialplan ausgearbeitet.
Vor allem Zürich betroffen
Als Gründe für den Stellenabbau nennt das Unternehmen konzernweite Überkapazitäten im Arbeitsgebiet Information und Kommunikation sowie daraus resultierende strukturelle Probleme in der eigenen Produktion. Daneben spiele die gegenwärtige Marktsituation eine Rolle, ergänzt Moser.
Betroffen sei vor allem der Standort Zürich, vereinzelt auch Bronschhofen im Kanton St. Gallen. Detaillierte Massnahmen und das definitive Vorgehen werden in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit der Mitarbeiter-Vertretung ausgearbeitet.
Gewerkschaften enttäuscht
Die Produktionsbereiche in Zürich sollen gemäss der Gewerkschaft Syna nach Bronschhofen SG und Fahrweid ZH verlagert werden. Die Gewerkschaft sei enttäuscht über die Art, wie Siemens ihre Struktur-Probleme zu lösen versuche.
Sie erwartet von der Unternehmensleitung, dass sie die soziale Verantwortung den Betroffenen gegenüber wahrnehme und den bestehenden Sozialplan mit der Arbeitnehmer-Vertretung überarbeite, heisst es. Der Sozialplan müsse nicht nur Härtefälle sozial abfedern, sondern auch Massnahmen zur Beschäftigungs-Sicherung beinhalten.
Die Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen (SMUV) erwartet von der Firmenleitung, dass keine Kündigungen ausgesprochen werden, bevor die Detailplanung abgeschlossen ist und notwendige Anpassungen des Sozialplanes verhandelt sind.
Paradoxe Situation
Siemens Schweiz hat nach wie vor 300 offene Stellen, so Moser. Allerdings würden in einem völlig ausgetrockneten Arbeitsmarkt Fachleute gesucht.
Siemens Schweiz beschäftigt insgesamt rund 4’100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 1999/2000 erwirtschaftete die zum deutschen Siemens-Konzern gehörende Gruppe einen Umsatz von 1,99 Mrd. Franken.
Siemens hatte bereits Ende Juni den Abbau von 35 Stellen im IT- Service bekannt gegeben.
swissinfo und Agenturen

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