Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer
Hinterlässt die Coronavirus-Pandemie Spuren in unserer Gesellschaft? Was denken Sie, welche Verhaltensmuster bleiben werden? Wir haben zwei herausgepickt.
Ganz herzliche Grüsse aus Bern!
Geld stinkt. Das wurde schon vor der Coronavirus-Pandemie behauptet. Doch nun zeigt sich: Schweizerinnen und Schweizer verschmähen Bargeld auch nach dem Lockdown.
Als “unhygienische Keimschleudern” bezeichnet Der Bund die Banknoten neuerdings. Einige wieder geöffnete Restaurants würden am liebsten überhaupt kein Bargeld mehr annehmen. Es bleibt aber bei der Bitte um bargeldloses Bezahlen.
Dass der Anteil an bargeldlosen Transaktionen nach dem Lockdown zugenommen hat, sagten Experten bereits Ende April in meinem Analyse-Artikel für swissinfo.ch zu diesem Thema. Und sie schätzten, dass sich das Zahlungsverhalten nachhaltig verändern wird.
Nun scheint die Frage zum Politikum zu werden: Ein Nationalrat der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) fordert gemäss Der Bund, dass die Schweiz ein “Land des Bargeldes” bleibt. Sukkurs erhält er von linker Seite, allerdings nur aus Gründen des Datenschutzes.
- “Schweizer verzichten auch nach dem Lockdown auf Bargeld”: Der Artikel in Der BundExterner Link (Paywall).
- “Die Schweiz lernt, ohne Bargeld zu leben”: Mein Artikel von Ende April.
- Mehr Details und Zahlen zur Corona-Pandemie im jeden Tag aufdatierten Überblick von SWI swissinfo.ch: Corona-Krise: Die Situation in der Schweiz.
- Hier finden Sie die neusten Meldungen und Berichte von SRF News zum Thema CoronavirusExterner Link.
- Offizielle Informationen über das neue CoronavirusExterner Link auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
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Es fuhren kaum mehr Busse und Züge. Und man fürchtete sich vor Ansteckung. Deshalb schaltete das Velo in den beiden Lockdown-Monaten mehrere Gänge hoch.
Sie blieben auch während der strengsten Phase des Lockdowns geöffnet: Die Velowerkstätten in der Schweiz. Denn noch nie zuvor schwangen sich so viele Schweizerinnen und Schweizer auf den Velosattel wie während der Coronavirus-Pandemie. Da waren die Velomechaniker und -mechanikerinnen gefragte Leute.
Viele wollen auch jetzt noch wenn möglich den öffentlichen Verkehr (ÖV) meiden. Als “ÖV-Fluchtgerät” betitelt denn auch ein Experte im Artikel meiner Kollegen Peter Siegenthaler und Pauline Turuban das Fahrrad.
Die Grafik ist frappant: Die Nutzung des Velos verzeichnete einen regelrecht raketenmässigen Anstieg. Ob der Trend allerdings anhält, ist noch nicht garantiert. Fakt ist: Der bereits in den letzten Jahren verzeichnete Velo-Boom hat durch die Pandemie Rückenwind erhalten.
- Mehr Details zum Verhältnis zwischen Coronavirus und Velo im Artikel von Pauline und Peter.
- Die Krise in Grafiken haben wir hier zusammengestellt.
- Das Bundesamt für Statistik (BFS) bietet eine Seite mit umfangreichen Zahlen zum CoronavirusExterner Link.
Haben Sie genug von Geisterspielen? Der Corona-Delegierte stellt bald eine Rückkehr der Fans in die Schweizer Stadien in Aussicht.
Vielleicht ist für Schweizer Fussballfans die Welt bereits im Juli wieder in Ordnung. Daniel Koch, der Delegierte des Bundesamts für Gesundheit im Bereich Coronavirus, hält es für möglich, dass zu diesem Zeitpunkt wieder Zuschauer zu Sportveranstaltungen zugelassen werden können, wie er gegenüber SRF News sagte.
Damit habe er quasi die Sportverbände umdribbelt, kommentiert der Tages-Anzeiger. “Die Aussage kommt völlig unerwartet.” Denn gerade noch seien Geisterspiele als einzige Möglichkeit erschienen, die Saison überhaupt noch zu beenden. Bei den Fussballklubs mache man keine Jubelsprünge. Diese wären schon froh, wenn die Saison noch zu Ende gespielt werden könnte.
Denn auch das ist noch nicht entschieden: Am Freitag wollen die 20 Klubs der beiden höchsten Ligen darüber diskutieren. Experten erwarten einen positiven Entscheid, angesichts der Tatsache, dass die deutsche Bundesliga seit Mitte Mai wieder kickt – wenn auch noch ohne Fans in den Rängen.
- Bericht von SRF NewsExterner Link.
- “Daniel Koch überrumpelt die Super League”, titelt der Tages-AnzeigerExterner Link.
- Wer hat noch Chancen auf den Meistertitel? Bluewin.ch bietet neben einem Agenturtext die aktuelle Tabelle der “Super League”Externer Link.
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Sie kam für vier Tage in die Schweiz. Zwei Monate später harrt sie immer noch hier aus: Die Auslandschweizerin Annabelle Schneider.
Wohnort: New York. Unfreiwilliger Aufenthaltsort: Bern. Die Innenarchitektin Annabelle Schneider wollte in der Bundesstadt eine Ausstellung eröffnen, die ihr gemeinsam mit einer Fotografin realisiertes Kunstprojekt zeigt. Und dann wieder zurück nach Hause fliegen. Doch dann kam Corona.
Nun sitzt die 34-Jährige seit 70 Tagen in Bern fest, wie die Berner Zeitung schreibt. Zwar vermisse sie ihre Wohnung im hippen Stadtteil Williamsburg. Dafür finde sie jetzt Zeit, alte Freunde und Bekannte zu treffen.
New York bleibe aber weiterhin ihre Lebensstadt, auch wenn der “Big Apple” gegenwärtig sehr stark von der Coronavirus-Pandemie heimgesucht wird. Wenn Freunde sie fragten, wann sie zurückkomme, antwortet die Innenarchitektin: “Ich bin noch nicht fertig in New York.”
- Mehr über Annabelle Schneider erfahren Sie im Artikel in der Berner ZeitungExterner Link (Paywall).
- Wichtige Fragen, die sich Corona-Gestrandete stellen, beantwortet meine Kollegin Melanie Eichenberger in diesem Artikel.
- Wie geht es Auslandschweizerinnen, die gegenwärtig nicht in die Schweiz kommen können? Einige Porträts finden Sie in diesem Artikel.
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