Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer
Unser heutiges Briefing widme ich ausschliesslich Ihnen, mit den neusten Zahlen und bunt gemischten Geschichten aus der Fünften Schweiz.
Herzliche Grüsse aus Bern
776’300 Schweizerinnen und Schweizer leben im Ausland.
Die neuste Statistik zeigt: die Fünfte Schweiz wuchs im Pandemiejahr 2020 um 0,7%. Das entspricht nur noch fast der Hälfte der jeweiligen Zunahme in den beiden Jahren zuvor, schreibt das Bundesamt für Statistik heute. Höchstwahrscheinlich liegt dies an den erschwerten Einreisebedingungen, die in zahlreichen Ländern wegen der Pandemie gelten.
Immerhin: 10,7% aller Schweizerinnen und Schweizer leben unterdessen im Ausland. Viele scheinen ausserhalb der Heimat nach einem Alterswohnsitz zu suchen: Die Rentnerinnen und Rentner, welche die Schweiz mit Richtung Ausland verliessen, legten letztes Jahr überdurchschnittlich stark zu.
Interessant ist, dass die Schweizer Frauen abenteuerlustiger zu sein scheinen als die Männer: 54% der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sind Frauen. Nur die Region Asien scheint bei den Männern beliebter zu sein. Dort macht ihr Anteil an der Auslandgemeinde 55% aus.
- Mehr Zahlen und Fakten finden Sie im Beitrag meines Kollegen Balz Rigendinger.
- Die Mitteilung der BundesbehördenExterner Link zu den neusten Auslandschweizer-Zahlen.
- Die Auslandschweizer-Statistik 2020 grafisch dargestelltExterner Link.
- Unser Themenfokus Fünfte Schweiz.
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Die Country-Musik führte einen Schweizer in die USA.
Das Country-Virus erwischte Florian Roth vor 13 Jahren. Er war damals 15 und mit der Familie auf einer Ferienreise im Südwesten der USA unterwegs. Mit 18 gründete er seine erste Band. Heute ist der Jurist 28 Jahre alt und nennt sich als Künstler Florian Fox.
Seit August 2020 lebt der Musiker in Nashville, TennesseeExterner Link, dem Mekka der Country-Musik. Allerdings hätte das Coronavirus ihm fast einen Strich durch die Rechnung gemacht: “Ich hatte nur zehn Tage, um alles zu packen, meine Arbeit und Wohnung zu kündigen und auf einen anderen Kontinent zu ziehen. Ich war überrascht, dass es funktioniert hat“, erzählt Fox in unserem englischsprachigen Podcast “The Swiss Connection”.
Der Start als Musiker scheint ihm gelungen zu sein: in Texas gewann er den “Texas Sounds International Country Music Award” in der Kategorie “Outstanding Live Performance”! Weil dort im Oktober keine Covid-19-Fälle bekannt waren, konnte er sogar live vor Publikum auftreten. Nur das Publikum in Masken sei etwas ungewohnt gewesen.
- Mehr über Florian Fox erfahren Sie im Artikel von Isabelle Bannerman und Thomas Stephens.
- Die Episode mit Florian Fox in unserem Podcast “The Swiss Connection”Externer Link (Englisch) finden Sie hier.
- Während der Pandemie will die Schweiz ihr Kulturleben erhalten. Doch erfüllt das Ersatzeinkommen, das einige Kantone ihren Kulturschaffenden gewähren, deren Hoffnungen?
Die Wissenschaft führte einen Schweizer zu Edison.
Ein “Bastard” sei er gewesen, heisst es. Eine “Schande”, sogar! Und trotzdem wurde aus dem Waisenkind Johann Heinrich Krüsi etwas Rechtes. Der Schweizer, 1843 als uneheliches Kind geboren und mit einem Monat der Mutter weggenommen, wurde nämlich die rechte Hand von Thomas Alva Edison.
Den Über-Erfinder Edison im Detail zu beschreiben, wäre Wasser in den Rhein getragen. Ein Stichwort muss genügen: Elektrisches Licht! Krüsi wurde als Waisenkind nur eine spärliche Schulbildung zuteil. Dank eines Stipendiums seiner Bürgergemeinde konnte er eine Schlosserlehre absolvieren, wie Sandro Bucher von Higgs.ch schreibt.
Nach zahlreichen Stationen in Europa landete Krüsi mit einem Rucksack voller Faszination für alles Mechanische und Technische sowie neuerworbenem Wissen 1870 schliesslich in den USA. Zwei Jahre später – er nannte sich jetzt John – heuerte er bei Edison in Newark, New Jersey an. Und wurde innert kurzer Zeit zum Laborchef ernannt, der wichtigsten Funktion in Edisons Erfinderwerkstatt.
- Mehr historische Details erfahren Sie im Artikel über Johann Heinrich Krüsi.
- Haben Sie Lust auf noch einen Podcast? Bei SRF News finden Sie ein kurzes Porträt von Johann Heinrich KrüsiExterner Link (Dialekt).
- Aus unserem Archiv: Eine Fotogalerie mit genialen Schweizer Erfindungen.
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Eine Reise zu Pferd führte eine Schweizerin nach Chile.
Die St. Gallerin Daniela Berlinger hatte schon in jungen Jahren einen grossen Traum: Mit Ross und Wagen quer durch Südamerika zu reiten. Zusammen mit ihrem damaligen Mann landete sie schliesslich in Chile. Heute lebt sie in Puerto MonttExterner Link, etwa in der Mitte des über 4000 Kilometer langen, aber ziemlich schmalen Landes.
Bis vor zwei Jahren führte die Auslandschweizerin einen Hotel- und Restaurantbetrieb auf ChiloéExterner Link, der zweitgrössten Insel im Süden Chiles. Nun hat sie wieder etwas mehr Zeit für sich und ihre Familie. Und ihre jüngere Tochter Nicole hat eine erfolgreiche Musikkarriere gestartet.
Mehr über die beiden erfahren Sie im Podcast “Die Fünfte Schweiz”, in dem Radio SRF1 regelmässig Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer zu Wort kommen lässt. Quer durch alle Länder, Berufe und Lebenssituationen erzählen sie von ihrem Alltag.
Hier gehts zum Porträt (Dialekt):
Direkter Link zum Porträt von Daniela BerlingerExterner Link.
- Den Podcast “Die Fünfte Schweiz”Externer Link finden Sie hier.
- Das ganze Gespräch mit Daniela Berlinger auf Play SRFExterner Link.
- Unser Bericht über die Situation der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in Chile im Corona-Sommer 2020.
- Schweizer Nachkommen nehmen in Chile teil an der Debatte über eine neue, demokratische Grundordnung des Landes, wie wir im Oktober 2020 berichteten.
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