Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Fühlen Sie sich genügend gut vertreten im Schweizer Parlament? Wie alle vier Jahre haben Sie diesen Herbst wieder die Chance, "eigene" Abgeordnete zu wählen. Immerhin 70 Personen aus der Fünften Schweiz kandidieren für einen Sitz.
Herzliche Grüsse aus Bern
Robert Frank ist tot. Sein Werk prägte eine ganze Generation von Fotografen.
Als junger Schweizer Fotograf zog Frank nach einer soliden Fotografie-Ausbildung in Zürich nach Amerika und lieferte ein für damalige Verhältnisse spektakulär subjektives Werk ab. “The Americans” nannte er das 1959 erschienene Buch.
Seine Fotos zerlegten die Seelenlandschaft der Amerikaner auf eine neue Art. Ästhetisch erschienen sie flüchtig und zufällig. Ihre Aussagen waren aber von messerscharfer Präzision. Unbarmherzig mit dem American Lifestyle, aber warm und einfühlsam mit allen Menschen.
Frank kam nicht mehr in die Schweiz zurück, er lebte zwischen New York und Neuschottland. Er blieb Zürich aber eng verbunden. Später experimentierte er mit Film (“Pull my daisy”) und Textformen, die seine verletzliche, oft zerrissene Seele spiegelten. Er starb, wie heute bekannt wurde, am Montag mit 94 Jahren.
- Hier eine Auswahl seiner Werke in einer SWI-Fotogalerie.
- Robert Frank bot eine Aussensicht auf die amerikanische Gesellschaft. Lesen Sie hier mehr über sein Meisterwerk “The Americans”. (Englisch)
- Die New York Times nennt ihn einen der wichtigsten Fotografen des 20. JahrhundertsExterner Link. (Englisch, Paywall)
Noch nie wollten so viele Menschen ins Schweizer Parlament. Wenn die Schweizer Stimmberechtigten am 20. Oktober ihre Abgeordneten wählen, haben sie die Wahl unter nicht weniger als 4600 Personen. Und zwei Prozent davon leben im Ausland.
Das Interesse an der Politik in der Schweiz scheint immer grösser zu werden. Noch nie haben so viele Menschen kandidiert wie im Wahlherbst 2019. Die Daten zeigen: Das nächste Parlament könnte jünger, weiblicher und vielfältiger werden als bisher.
Allerdings steigen auch viele mit “Bisherigen-Bonus” ins Rennen. Eine Hürde, die viele der Neo-Kandidierenden nicht werden überwinden können. Unsere Kollegen von SRF News haben die Daten zu allen Kandidierenden gesammelt, aufbereitet und toll visualisiert.
Interessant für Sie ist besonders Grafik Nummer 5, in der alle kandidierenden Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer zu sehen sind. Es sind deren 70 – so viele, wie noch nie!
- Die Visualisierung von SRF NewsExterner Link.
- Auch meine Kollegen Alexandra Kohler und Andrea Tognina haben sich heute des Themas angenommen und es grafisch aufbereitet.
- Meine Kollegin Anna Miller hat kürzlich am Auslandschweizer-Kongress in Montreux mit einigen Kandidierenden der Fünften Schweiz gesprochen.
- Welche Parteien haben die besten Wahlchancen? Hier finden Sie das jüngste Wahlbarometer des Instituts SotomoExterner Link (pdf-Datei).
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Es waren Bilder, die man nicht so schnell wieder vergisst. Wo auch immer ein Hurrikan oder ein Erdbeben zugeschlagen hatte, waren sie unter den Ersten im Einsatz: dieHunde der Rettungskette Schweiz. Doch ihre Dienste werden immer weniger gefragt.
Es geht um Minuten, wenn Verschüttete aus Trümmern geborgen werden. Hunde mit ihren feinen Nasen können dabei oft Leben retten. Seit Jahrzehnten bietet die Schweiz bei Katastrophen an, so schnell wie möglich mit geschulten Rettungshunden vor Ort zu sein.
In der Zwischenzeit haben viele Länder eigene Rettungsorganisationen aufgebaut, und Krisen dauern immer länger. So stand die gesamte Rettungsstaffel das letzte Mal 2009 in Indonesien im Einsatz. Deshalb muss nun die Humanitäre Hilfe Schweiz ihr Korps neu aufstellen.
Trotzdem brauche es die Rettungskette und die Dienste der Schweizer Rettungshunde weiterhin, sagt deren Chef im Artikel meiner Kollegin Kathrin Ammann. So soll sie nächstes Jahr erneut nach UNO-Standards klassifiziert werden und so in der Liga der weltweit professionellsten und leistungsfähigsten Such- und Rettungsteams bleiben. Dies ist eine Voraussetzung für Einsätze im Ausland.
Was es heisst, mit Hunden nach Verschütteten zu suchen, erzählt eine langjährig freiwillig Engagierte im Interview. “Obwohl wir die meisten Verschütteten nur noch tot orten können, ist das für die Hinterbliebenen enorm wichtig”, sagt die Tierärztin.
- Das ganze Interview und viel Hintergrundinformationen finden Sie im Artikel meiner Kollegin Kathrin.
- Im Mai war Christian Zeier für uns in Mosambik und berichtete über den Einsatz des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe nach dem Zyklon Idai.
- Wie die Rettungskette Schweiz genau aufgebaut ist, entnehmen Sie den Erklärungen des Eidgenössischen Departements für auswärtige AngelegenheitenExterner Link
Eine ausgelassene Party mit Musik und Kunst. Nicht gerade das, was man sich unter Entwicklungshilfe vorstellt. Und trotzdem scheint ein Team junger Menschen damit Erfolg zu haben. Ihre Organisation informiert in Afrika spielerisch über den Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Krankheiten, Fehlernährung, Armut. Oft ist es nur fehlendes Wissen, das zu solchen Zuständen führt. Statt nun einfach einen Brunnen zu bauen und wieder zu verschwinden, setzt die Schweizer Organisation “Viva con Agua” auf Konzerte, Streetart und Beachsoccer.
So thematisiert sie in Entwicklungsländern die Bereiche Sanitärversorgung und Hygiene auf spielerische Art und Weise. Damit hat sie anscheinend Erfolg. Vor allem in Ländern mit junger Bevölkerung, wie unser Bericht von Eva Hirschi zeigt. Bereits gebe es Ideen für Ableger, die junge Menschen gründen wollen, die in betroffenen Ländern leben.
- Für ihre Recherche über das Projekt hat Eva mit verschiedenen engagierten jungen Menschen gesprochen.
- Als Projekt für junge Menschen ist “Viva con Agua” natürlich auch auf Instagram aktiv und zeigt Bilder seiner AktionenExterner Link.
- Ein anderes Projekt mit Schweizer Ursprung konnte die Wasserversorgung in einem Lager in Uganda vervierfachen, wie meine Kollegin Julia Crawford kürzlich berichtete.
Der Armeechef hat Angst, dass ihm die Soldaten ausgehen. Deshalb will die Armee jetzt schon bei 15-Jährigen für den Militärdienst werben. In ersten Pilotversuchen habe man positive Erfahrungen gemacht, heisst es.
Bereits Schulpflichtige sollen für die Armee begeistert werden. Weil so viele den Zivildienst vorziehen würden, sei die Erfüllung des Auftrags gefährdet, warnt Armeechef Philippe Rebord in einem Interview mit CH Media.
Orientierungsveranstaltungen für 17- bis 18-Jährige kämen zu spät. Denn in diesem Alter hätten viele junge Frauen und Männer bereits konkrete Vorstellungen über ihre Zukunft. Die Armee müsse daher die Schulzimmer besuchen, betont der Armeechef.
Nach ersten erfolgreichen Pilotversuchen solle die Idee nun grossflächig umgesetzt werden. Dabei sollen Anwärter auf höhere Grade, die noch vor nicht langer Zeit ebendort die Schulbank drückten, über ihre Erfahrungen im Militär berichten. “Das führt zu spannenden Diskussionen”, so Rebord.
- Wie genau die Armee bei der Information von Jugendlichen vorgehen will und welche Themen den Armeechef sonst noch beschäftigen, lesen Sie im Artikel von CH MediaExterner Link (Paywall).
- Was Militärpflicht für Auslandschweizer bedeutet, finden Sie auf der Website der Schweizer ArmeeExterner Link.
- Letztes Jahr sind meine Kolleginnen Sibilla Bondolfi und Ester Unterfinger in Text und Bild der Frage nachgegangen, wie es ist, als Frau in der Schweizer Armee zu dienen.
In wenigen Tagen feiert die “Swiss Society of the Kansai” ihr vierzigjähriges Bestehen. Kansai ist die Region um Osaka, Kyoto und Kobe, im Westen von Japan.
Auf die Frage “Sind Sie in einem Auslandschweizer Club aktiv?” haben viele App-Nutzerinnen und -Nutzer geantwortet. Darunter auch Herbert Bucher, Vize-Präsident und Sekretär der Swiss Society of the Kansai.
Der offizielle Sitz des Schweizer Vereins in West-Japan ist das Honorarkonsulat in Osaka. Weil die meisten der knapp sechzig Mitglieder in der Region um Kobe leben, finden viele Veranstaltungen dort statt. So auch die Feier zum vierzigjährigen Bestehen des VereinsExterner Link.
Die Swiss Society of the Kansai sei auch offen für Menschen anderer Nationalitäten, so Bucher. Besonders deren Veranstaltungen würden rege von anderen Expats und Japanerinnen und Japanern besucht. Und zu den Olympischen Spielen 2020 werden sie für die Schweizer Athleten einen Raclettestand betreiben.
- Die Swiss Society of the Kansai hat eine WebseiteExterner Link und eine Facebook-PageExterner Link.
- In einem der meistgelesenen Artikel unserer japanischsprachigen Redaktion vergleicht ein Auslandschweizer Japan und Korea (Artikel in Japanisch).
- Sind Sie auch in einem Schweizer Club aktiv? Melden Sie sich im betreffenden Q&A!
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Und noch zur Erinnerung: Am 20. Oktober wählen die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihr neues Parlament. Ihre Stimme ist schon hart umkämpft.
Dabei geht es um die 200 Volksvertreterinnen und -vertreter im Nationalrat und die 46 Mitglieder des Ständerats (Genau genommen sind es deren 45: Der Kanton Appenzell Innerrhoden wählte seinen Standesvertreter bereits an der Landsgemeinde vom 28. April 2019).
Favoriten sind die Grünen, die Sozialdemokraten und die Grünliberalen – sie waren die Gewinner der letzten kantonalen Wahlen. Die Schweizerische Volkspartei dagegen, landesweit die stärkste Partei, musste auf Kantonsebene stark Federn lassen.
- Wir erklären in einem kurzen Video wie die Parlamentswahlen ablaufen.
- Hier zeigen wir Ihnen die Wahlergebnisse seit 1971 auf einen Blick.
- Was sind die fünf wichtigsten Probleme der Schweiz? Diese Frage wird jedes Jahr rund tausend Stimmberechtigten gestellt. Hier sind die Ergebnisse.
- Noch mehr unserer vielseitigen Berichterstattung finden Sie hier.
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