Couchepin wirbt für den europäischen Film
Mit einer eigentlichen Kampfansage an Hollywood haben Kulturminister Pascal Couchepin und EU-Kommissarin Viviane Reding in Solothurn aufgewartet. "Europa soll wieder der wichtigste Kontinent für das Kino werden", sagte Couchepin.
Reding betonte, die europäische Filmförderung richte sich nicht gegen das US-Kino: "Ich entwickle meine Programme nicht gegen, sondern für etwas." Die kulturelle Vielfalt sei der "eigentliche Reichtum Europas" und die Filmkunst bestens geeignet, diese Vielfalt in die Welt zu tragen.
Das EU-Programm MEDIA, das Film, Fernsehen und neue Medien europaweit fördert, wird künftig durch den globalen Strang MEDIA Mundus ergänzt, wie die EU-Kommissarin an einer Podiums-Diskussion im Rahmen der Solothurner Filmtage erklärte.
Vom bisherigen Erfolg zeigte sich die Kommissarin begeistert: "Von zehn europäischen Filmen, die in einem Nachbarland gezeigt werden, tun dies neun dank MEDIA."
Die Schweiz beteiligt sich seit 2006 provisorisch, aber als Vollmitglied an dem zu Beginn der 1990er-Jahre lancierten Programm.
Vor einer definitiven Teilnahme der Schweiz an MEDIA muss das Parlament einen Punkt noch klären: Im Dezember 2007 war das Geschäft an den Bundesrat zurückgewiesen worden, weil die Räte am Werbeverbot für Alkohol, Politik und Religion festhalten wollten. Um bei MEDIA mitzumachen, müsste die Schweiz das Werbeverbot jedoch aufheben.

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