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«Zwischen Davidstern und Schweizerpass»: Buch porträtiert 24 jüdische Jugendliche

Der Schweizer Journalist Philipp Dreyer hat während eines Jahres mit jüdischen Jugendlichen aus der ganzen Schweiz Gespräche geführt. Das im Orell Füssli Verlag erschienene Buch gibt Einblick in die grosse Vielfalt einer kleinen Minderheit.

Der Schweizer Autor Philipp Dreyer hat während eines Jahres mit jüdischen Jugendlichen aus der ganzen Schweiz Gespräche geführt. Das im Orell Füssli Verlag erschienene Buch gibt Einblick in die grosse Vielfalt einer kleinen Minderheit.

Die 24 porträtierten jugendlichen Frauen und Männer sprechen offen und selbstbewusst über sich, ihren Glauben, Traditionen und Kultur, über ihr Elternhaus und ihre Erfahrungen als Juden in der Schweiz.

Das Bild der jungen Schweizer Juden, das uns das Buch vermittelt, könnte vielfältiger nicht sein: wir lernen junge Leute kennen, die sich auf unterschiedliche Art mit dem Judentum verbunden fühlen. Unter ihnen leben Orthodox-gläubige, Liberale, Atheisten. Wir begegnen auch einer 22-jährigen Frau, die aus Angst vor Antisemitismus anonym bleiben möchte.

Dass Antisemitismus in der Schweiz latent, aber auch offen, vorhanden ist, wurde im Laufe der Debatte um die nachrichtenlosen Vermögen offensichtlich. Auch die jungen Schweizer Juden bekamen dies teils zu spüren.

Und Autor Dreyer erfuhr, dass es nicht einfach ist, Unterstützungsbeiträge für ein Buchprojekt über Juden zu erhalten. Gefragt nach einem Unterstützungs- Beitrag, antwortete ihm ein bekannter Unternehmensberater ohne Umschweife: «Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich es mir nicht erlauben, ein solches Buchprojekt zu unterstützen. Meine Mandanten würden mir vorwerfen, dass ich mit den Juden sympathisiere.»

Gaby Ochsenbein

Mit der Schweiz verbunden

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