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Karin Thürig holt sich Zeitfahr-Bronze

Reuters

Medaille Nr. 2 für die Schweiz an den Olympischen Spielen in Peking: Im Rennen gegen die Uhr wurde die 36-jährige Luzerner Radrennfahrerin Dritte.

Auf dem schwierigen Parcours gegen die Uhr musste sich die Schweizerin nur der Amerikanerin Kristin Armstrong, die Gold gewann, und der Britin Emma Pooley geschlagen geben.

Nach der 23,5 Kilometer langen Prüfung wies Thürig lediglich 1,6 Sekunden Vorsprung auf die Vierte auf, die fast 50-jährige Französin Jeannie Longo-Ciprelli. Bei der Zwischenzeit nach knapp 11 Kilometern hatte die Veteranin noch gut zehn Sekunden vor der Schweizerin gelegen.

Aber Thürig konnte auf der zweiten Streckenhälfte mit einem langgezogenen Bergabstück ihre Tempofestigkeit ausspielen. Damit landete sie wie schon vor vier Jahren in Athen im olympischen Frauen-Zeitfahren auf dem Bronze-Platz.

Richtige Taktik

“Meine Taktik war es, in den Steigungen nicht ganz ans Limit zu gehen, um auch in den Abfahrten Druck auf die Pedale geben zu können”, sagte die Schweizerin. Für sie lief die Prüfung problemlos, “ich konnte meinen Rhythmus durchziehen”.

Weil Thürig früh gestartet war, musste sie allerdings lange bangen, bis sie ihren Erfolg feiern konnte. Die letzte Konkurrentin, die ihr gefährlich hätte werden können, war die Amerikanerin Christine Thorburn. Sie landete im Ziel auf Platz fünf, nur drei Sekunden hinter Bronze.

Nach einer Baisse zu Beginn der Saison kam Thürig im Vorfeld der Olympischen Spiele besser in Form und deutete mit dem Sieg im Zeitfahren in der Thüringer Rundfahrt an, dass mit ihr auch in Peking zu rechnen sein würde.

Mit der Entscheidung um Gold hatte Thürig aber nichts zu tun. Kristin Armstrong, die mit Lance Armstrong nicht verwandt ist, war im Ziel 59 Sekunden schneller. Auf die Britin Pooley büsste sie 24 Sekunden ein.

Jetzt noch auf die Bahn

Auch die zweite Schweizerin, die Zugerin Priska Doppmann, fuhr ein gutes Rennen. Mit dem achten Platz gegen die Uhr holte sich die Siebte des Strassenrennen ihr zweites olympisches Diplom in Peking.

Mit dem Zeitfahren hat Thürig ihr Pensum noch nicht beendet: Sie wird am Freitag auch noch an der Einzelverfolgung über 3000 Meter auf der Bahn teilnehmen. In dieser Disziplin ist die vielseitige Athletin vor vier Jahren in Athen Fünfte geworden.

swissinfo und Agenturen

Zeitfahren, Frauen (23,5 km):

Gold: Kristin Armstrong (USA)
Silber: Emma Pooley (Gb)
Bronze: Karin Thürig (Sz)

Die 36-jährige Luzernerin spielte früher Volleyball und trainierte als Reiterin.

Im Duathlon wurde sie zweimal Weltmeisterin über die Langdistanz (2001/2002).

Hervorragend war sie auch im Triathlon, als dreifache Siegerin an einem Ironman.

2004 wurde sie im italienischen Bardolino erstmals Weltmeisterin im Zeitfahren. An den Olympischen Spielen in Athen kam sie auf den 3. Rang.

2005 verteidigte sie ihren WM-Titel gegen die Uhr.

Sie ist auch auf der Bahn erfolgreich: In der Einzelverfolgung über 3000 Meter wurde sie 2004 in Athen Olympia-Fünfte und 2005 WM-Dritte.

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