Zu einem "Zeitpunkt seiner Wahl" will George W. Bush einen Militärschlag gegen den Irak einleiten. Die Diplomatie scheint versagt zu haben.
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Schweizer Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Kirche äussern sich in einer Umfrage von swissinfo mehrheitlich skeptisch gegenüber dem Vorgehen der USA.
Die Truppen der USA und Grossbritanniens bereiten sich auf einen Angriff gegen den Irak vor. Gründe gegen diesen Krieg scheint es viele zu geben. Aber gibt es auch gute Gründe für einen Krieg?
Von links bis rechts sind sich die meisten der Befragten einig: Der Krieg wäre nicht nötig. Die UNO könnte an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sich die USA über sie hinwegsetzen würden.
Die Befragung bestätigt verschiedene Sondierungen der Presse, die zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung grösstenteils gegen einen Krieg ist.
Die Persönlichkeiten wurden gefragt, ob es gute Gründe für einen Krieg gebe, und ob die UNO ihre Glaubwürdigkeit verloren habe.
Fast alle sprachen sich gegen einen Krieg aus. Häufig wurden die historischen und kulturellen Unterschiede zwischen Europa und den USA erwähnt.
Die Befragten ergänzten, dass die UNO, der die Schweiz letztes Jahr als Vollmitglied beitrat, viel an Einfluss verloren hat. Und dass es lange dauern werde, bevor die Öffentlichkeit wieder Vertrauen in die UNO haben könne.
swissinfo
Die USA zogen die zweite Irak-Resolution zurück, nachdem Frankreich ein Veto angekündigt hatte. US-Präsident Bush stellte Saddam Hussein in der Nacht auf Dienstag ein Ultimatum von 48 Stunden zum Verlassen des Landes. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zeigte sich enttäuscht über die Entwicklung der Irak-Krise
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