Verkürzte Studiengänge, zugeschnitten insbesondere auf Quereinsteiger mit Berufserfahrung: Mit dieser gemeinsamen Strategie wollen sechs Kantone den Lehrermangel auffangen, der in diesem Jahr besonders akut ist.
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Das Phänomen ist nicht neu: Viele Schüler wissen am Ende des abgelaufenen Schuljahres noch nicht, wer sie Ende Sommer im neuen Schuljahr unterrichten wird.
Der Grund: Lehrermangel, der dazu führt, dass Stellen erst im letzten Moment besetzt werden können. Neu ist in diesem Jahr, dass die Lücken in den Lehrerkollegien aussergewöhnlich gross sind.
Zürich, Bern, Aargau, beide Basel und Solothurn haben eine gemeinsame Initiative gestartet, um die Lücken in den Lehrerzimmern möglichst zu schliessen. Dabei handelt es sich um die Trägerkantone der drei grössten Pädagogischen Hochschulen der Schweiz.
Zum einen soll es ein attraktives Ausbildungsprogramm für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger geben, damit erfahrene Berufsleute in den Lehrberuf wechseln. Zum anderen ist eine Nachqualifikation von Lehrpersonen der Primarschule für die Sekundarstufe geplant.
Der Quereinstieg soll mit und ohne akademische Ausbildung möglich sein, allerdings ist eine Eignungsprüfung vorgesehen. Der Umstieg von der Primar- zur Sekundarstufe ist heute schon möglich.
Weil für die beiden verkürzten Studiengänge die Anerkennung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) fehlt, haben die sechs beteiligten Kantone beschlossen, die Lehrdiplome gegenseitig anzuerkennen.
swissinfo.ch und Agenturen
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