
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Der Bundesrat soll vor den Sommerferien den Entscheid für die neuen Kampfjets fällen. Nun mischt sich ein ehemaliger Korpskommandant in die Debatte ein – mit erstaunlich offener Kritik.
Herzliche Grüsse aus dem Homeoffice

Unerwartete Kritik: Die Schweiz soll weniger Kampfflugzeuge kaufen als geplant.
Bald soll der Entscheid über die Beschaffung neuer Kampfjets fallen. Das Thema ist umstritten, die Stimmbevölkerung sagte letztes Jahr zum Kauf nur ganz knapp Ja.
Nun taucht Kritik von unerwarteter Seite auf: Der ehemalige Chef der Armee, André Blattmann, hat ein neunseitiges Papier verfasst, das die Grundlagen der Beschaffung infrage stellt. Gemäss Blattmann würden 20 Jets reichen – statt der 30 bis 40, welche Bundesrätin Viola Amherd beschaffen will.
Denn diese seien auf einen Gegner ausgerichtet, «den es auch in der Krise und im Konflikt in unserem Umfeld kaum mehr gibt«. Blattmann geht es aber nicht um Fundamentalkritik – er will berechtigte Kritikpunkte nicht der linken Opposition überlassen, sondern den Diskurs entlang bürgerlicher Politiklinien führen. Immer mit Sicht auf eine mögliche Initiative zum Beschaffungsprozess.
- Lesen Sie hier den Beitrag vom BlickExterner Link.
- Die Analyse des Papiers in der NZZ finden Sie hierExterner Link. (Paywall)
- Was müssen diese Flieger überhaupt können? Ich sprach letztes Jahr darüber mit einem Militärberufspiloten.

Nach der Pension in die Schweiz: Zwei Geschichten.
Viele Schweizerinnen und Schweizer möchten nach der Pensionierung auswandern. Wir haben nun zwei porträtiert, die den umgekehrten Weg gegangen sind.
Rund 20’000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer kehren jährlich in die Schweiz zurück. Manche aus Notwendigkeit, andere aus freien Stücken – für jede Entscheidung gibt es individuelle Gründe.
Gemeinsamkeiten gibt es aber auch – etwa, wenn es um die Wertschätzung der Annehmlichkeiten geht, die vor allem im Alter wichtig werden. So sagt beispielsweise eine der Porträtierten: «Ich habe fast vergessen, wie aussergewöhnlich es ist, wenn alles funktioniert.»
- Lesen Sie hier den Beitrag meiner Kollegin Emilie Ridard.
- Jährlich kehren rund 30’000 Schweizerinnen und Schweizer ihrer Heimat den Rücken – wir haben aufgeschrieben, wo sie hingehen
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Die Schweiz war international präsent in letzter Zeit. Bundesrat Cassis zieht Bilanz.
Es waren geschäftige Wochen für Aussenminister Ignazio Cassis: Das Aus der Verhandlungen über das Rahmenabkommen mit der EU, der weltweit beachtete Putin-Biden-Gipfel, diverse bilaterale Treffen. Das scheint jedoch seiner guten Laune keinen Abbruch getan zu haben.
In einem Interview mit Tamedia erzählt er, wie beim Treffen mit den amerikanischen und russischen Präsidenten sein Herz höherschlug. Aber auch, was in etwa besprochen wurde: Mit den Russen redete man vor allem über Sicherheitsfragen, mit den Amerikanern vor allem über wirtschaftliche Themen.
Und natürlich äusserte Cassis sich auch zu den Beziehungen zu der EU. Fazit? Die Schweiz müsse den bestehenden Weg weitergehen, sich aber selber klar werden, was das genau heissen soll. Das stimmt zweifelsohne – ob Brüssel das ähnlich entspannt sieht wie wir in der Schweiz?
- Hier finden SieExterner Link das Interview von Tamedia mit Bundesrat Cassis. (Paywall)
- Eine Übersicht über den Artikel finden Sie bei WatsonExterner Link.
- Anfang Jahr sprachen auch wir mit Bundesrat Cassis, als er gerade von einer Reise in Westafrika zurückkehrte.

Recht, links, irgendwo dazwischen? Zu Besuch bei den «Freunden der Verfassung».
Die Pandemie hat auch die Politlandschaft aufgemischt. Eine der Auswirkungen von Corona war die Gründung der Gruppe «Freunde der Verfassung», die innert kurzer Zeit zu einer einflussreichen politischen Organisation avancierte.
So verhalf sie die Referenden gegen das Covid-19-Gesetz und das Anti-Terror-Gesetz an die Urne zu bringen. Ein grosser Teil von ihrem Personal besteht aus ehemals unpolitischen Menschen, die sich von den behördlichen Massnahmen gestört fühlten. Entsprechend unklar ist ihre politische Ausrichtung.
Beflügelt von ihren Achtungserfolgen wollen sie sich nun als politische Kraft etablieren, mit einer neuen Volksinitiative. Ob das gelingen wird? Die Stossrichtung ist noch unbekannt. Protestbewegungen haben meist ein Ablaufdatum, denn ihnen fehlt eine ideologische Klammer, die über das Kritisieren hinausgeht. Es wird sich zeigen, ob die Verfassungsfreunde das vermeiden können.
- Lesen Sie hierExterner Link die Reportage von Watson.
- Warum sie die Medienförderung verhindern wollen, beschrieb die RepublikExterner Link.
- So stimmte die 5. Schweiz am 13. Juni ab.

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