
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Im heutigen Briefing nehme ich Sie mit in den Gotthardstau, zu einer findigen Gemeinde auf dem Land und nach Venedig an die Biennale.
Herzliche Grüsse aus Bern

Acht Meter hohe Schneewände am Gotthard: Der Pass wird an Pfingsten nicht geöffnet sein – das macht den Stau länger.
Man könnte ihn schon fast als Kulturgut der Schweiz bezeichnen: Der Stau am Gotthard. Im Frühling hat er Hochsaison, mit den Pfingsten folgt ein weiteres Wochenende mit viel Verkehr in den Süden – und zurück.
Die Schweizer Medien werden regelmässig über die Länge des Staus informieren und interessieren wird es alle ein bisschen, die Autoreisenden und die Schadenfreudigen.
Wer schon mal am Gotthard im Stau gestanden ist, hat festgestellt, dass der Stau mit Rotlichtern geregelt ist. Watson hat die Verkehrsmanagementzentrale in Emmenbrücke besucht und Fragen zum Stau beantwortet. Zum Beispiel, ab wann sich der Verkehr denn staut? Dafür werden die Fahrzeuge gezählt, der Gotthard kann 1000 Verkehrseinheiten pro Stunde und Richtung bewältigen. Ein Auto ist eine Einheit, ein Schwerverkehr-Lastwagen drei. Und pro Kilometer Stau dauert die Reise 10 Minuten länger.
- Warum ist der Stau noch länger als im Radio gemeldet? Die Antwort finden Sie hier bei Watson.Externer Link
- Watson liefert noch einen Artikel mit Staubildern vom GotthardExterner Link mit.
- In diesem Artikel des Tages-AnzeigersExterner Link erhalten Sie einen spannenden Einblick in die Schneeräumungsarbeiten auf dem Gotthardpass – die Schneewände sind meterhoch. Die Öffnung folgt frühstens Ende Mai, das heisst: keine Erleichterung für den Stau am Pfingstwochenende.
- Nau.ch hat TippsExterner Link, wie man am Pfingststau vorbeikommt.
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Dem Mittelstand fehlen die Mittel: Immer weniger Schweizer:innen können sich ein eigenes Haus leisten.
Statt sich an Pfingsten ins Auto und durch den Gotthard zu zwängen, könnte man ja einfach zu Hause bleiben und den Garten geniessen? Vielen Schweizer:innen bleibt das allerdings verwehrt, weil sie sich kein eigenes Haus mit Garten leisten können.
Wie eine neue Studie zeigt, hat der Schweizer Mittelstand momentan Mühe, Wohneigentum zu erwerben. In der Schweiz kaufen die Menschen ihre erste Immobilie durchschnittlich 17 Jahre später als in Frankreich und 14 Jahre später als in Deutschland.
Während die letzte Generation noch mit einem Gehalt ein Haus bauen konnte, ist es heute schon mit zwei Gehältern schwierig, einen Kredit zu erhalten. Die Preise haben sich in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt, die Löhne sind jedoch nur um 30% bis 40% gestiegen.
- Am grössten sind die Chancen auf ein eigenes Haus auf dem Land, sagt ein Baufinanzierungsberater im Artikel von RTS, den wir hier für Sie kuratiert haben.
- Das Alter der Besitzer:innen von Immobilien steigt. Das liegt unter anderem daran, dass viele bis zum Lebensende in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen – Artikel von SWI swissinfo.ch.

Kampf gegen die Landflucht: Wie eine Gemeinde im Toggenburg es geschafft hat, dass mehr Leute dazukommen als wegziehen.
Für manche Gemeinden können jüngere Menschen auf der Suche nach Wohneigentum ein Segen sein. Ländliche Orte in der Schweiz kämpfen mit Überalterung und dem Wegzug von jungen Leuten, doch eine Gemeinde im Toggenburg hat einen Weg gefunden, dem entgegenzuwirken, wie SRF schreibt.
Lichtensteig war eine Textilhochburg, heute leben noch 2000 Menschen im Städtchen, eine Post- oder Bankfiliale sucht man vergeblich, viele Gebäude stehen leer. Genau gegen diesen Leerstand wollte Stadtpräsident Mathias Müller vorgehen und hat vor zehn Jahren zusammen mit den Bürger:innen entschieden, wie die leeren Flächen umgenutzt werden können.
Heute gibt es in der ehemaligen Textilfabrik günstige Ateliers zum Mieten, in der alten Post ist ein Co-Working, das Rathaus ist neu ein Kulturhaus. Dabei sind sich die Einwohner:innen nicht immer einig, es kam auch zu Unterschriftensammlungen gegen das Kulturhaus oder Anfeindungen gegen eine Regenbogenflagge. Doch der Plan ist aufgegangen: Lichtensteig verzeichnete 2023 das grösste Bevölkerungswachstum im Kanton St. Gallen und hat für die Wiederbelebung der Gemeinde den Wakkerpreis gewonnenExterner Link.
- Wie die Gemeinde Lichtensteig der Landflucht trotzt – Artikel von SRFExterner Link.
- Wie gross ist der Stadt-Land-Graben in der Schweiz? Die Antwort finden Sie in unserem Artikel.
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Der Brunnen der Helvetia: So sieht der Schweizer Pavillon an der Biennale in Venedig aus.
An der Biennale in Venedig hat jedes Land die Gelegenheit, sich so darzustellen, wie es sich selbst sieht. Die Schweiz hat einen Künstler mit Migrationshintergrund ausgewählt: Antoine Guerreiro Golay, auch bekannt als Guerreiro do Divino Amor oder Krieger der göttlichen Liebe die Schweiz in Venedig vertreten. Er ist in Genf geboren, seit über zehn Jahren lebt er in Brasilien.
Meine Kollegen Eduardo Simantob und Carlo Pisani haben Divino Amor in Venedig besucht für unser Format «On the Record» einen einzigartigen Einblick in den Pavillon der Schweiz und die Gedankenwelt des Künstlers erhalten.
In diesem Pavillon verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Divino Amor zeigt das 7. und 8. Kapitel seines Werks «The Superficial Atlas of the World», eine Geschichtenwelt, in der die Erzählungen mithilfe verschiedener Medien vermittelt werden. Doch ein Bild sagt mehr als tausend Worte – schauen Sie im Video, wie der Schweizer Pavillon aussieht.
- Hier finden Sie unseren Artikel mit dem Video aus Venedig – unten rechts können Sie deutsche Untertitel wählen.
- Hier finden Sie unser Porträt von Divino Amor.

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