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Mitten im Handelskrieg sind China und die USA bereit, sich an einen Tisch zu setzen und zu verhandeln. Und die Schweiz hat die Ehre, dieses Treffen auszurichten.

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter stellte klar, dass der Bund zwar den Ort für das Treffen zur Verfügung stelle, sich aber nicht in die Inhalte der Gespräche einmischen werde. Dennoch wird die Schweiz ihre Karte ausspielen...

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Männer in Anzügen in einem Plenarsaal
Der chinesische Vizepremierminister He Lifeng (Mitte) wird in Genf mit dem US-Finanzminister Scott Bessent zusammentreffen. EPA / Jessica Lee

Die ersten hochrangigen Gespräche zwischen China und den USA werden in den nächsten Tagen in Genf stattfinden, wie Washington und Peking am Dienstag mitteilten. Für die Schweiz eine gute Gelegenheit, ihre Anliegen einzubringen.

Der amerikanische Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vizepremier He Lifeng werden sich am Wochenende in der Schweiz treffen, um über die Zölle zu verhandeln. Es wird das erste Mal sein, dass sich Vertreter der beiden Supermächte gegenübersitzen, seit Donald Trump hohe Zölle auf chinesische Waren angekündigt hat. China hatte daraufhin geantwortet, was zu weiteren Vergeltungsmassnahmen Washingtons führte.

«Ich habe das Gefühl, dass es um Deeskalation gehen wird und nicht um ein grosses Handelsabkommen… aber wir müssen die Situation entschärfen, bevor wir weitermachen können», sagte Bessent auf Fox News. China bekräftigte seinerseits, dass es «seine prinzipielle Position nicht opfern» und sich für «Gerechtigkeit» einsetzen werde.

Bessent wird bereits am Freitag mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zusammentreffen. Diese wird das diplomatische Ballett auf Schweizer Boden nutzen, um sich für die Schweiz einzusetzen, die zu den am stärksten von den US-Zöllen betroffenen Ländern gehören könnte. Die USA sind das wichtigste Exportland der Schweiz.

Eine dem Erdboden gleichgemachte Schule, Menschen räumen Gegenstände weg
Grosse Zerstörung in Gaza nach einem israelischen Angriff, bei denen mehr als 25 Menschen getötet wurden. AP Photo / Abdel Kareem Hana

Die Schweiz sei alarmiert über die jüngsten Entwicklungen in Gaza, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten am Dienstag auf der Plattform X mit. Auch die Europäische Union hat reagiert. Dies zu einem Zeitpunkt, da ein israelischer Minister vor einer «totalen Zerstörung» des Palästinensergebiets warnte.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erinnert daran, dass die Schweiz die «uneingeschränkte Achtung» des Völkerrechts, die sofortige Rückkehr zum Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln fordere. Es betont auch, dass dieses Recht die Annexion besetzter Gebiete und die Vertreibung der Bevölkerung verbiete. Die humanitäre Hilfe müsse die Zivilbevölkerung erreichen können.

Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas bezeichnete die Situation in Gaza als «unhaltbar». «Die humanitäre Hilfe muss sofort wieder aufgenommen werden und darf niemals politisiert werden», schrieb sie auf X. Die UNO warf Israel vor, humanitäre Hilfe als «Waffe» im Krieg zu missbrauchen, indem es «Bomben» statt Wasser und Lebensmittel schicke.

Die israelische Regierung kündigte diese Woche einen Plan zur «Eroberung» des Gazastreifens an. Daraufhin erklärte die islamistische Palästinenserbewegung Hamas die Waffenstillstandverhandlungen mit Israel für beendet. Israel, das die 2,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Gazastreifens belagert, lässt seit dem 2. März keine humanitäre Hilfe mehr hinein.

Eine Limousine mit den Flaggen der Europäischen Union und der Schweiz
Keystone / Peter Klaunzer

Bern und Brüssel sind sich uneins! Die EU-Kommission betrachtet die mit der Schweiz ausgehandelten Abkommen als ein einziges Paket, während die Schweiz eine andere Position vertritt.

Alle Abkommen und Protokolle seien als ein Paket ausgehandelt und die Verhandlungen in diesem Sinn abgeschlossen worden, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damit treten für Brüssel alle Abkommen in Kraft, sobald die Ratifizierungsprozesse auf beiden Seiten abgeschlossen sind.

Der Bundesrat sieht das anders. Letzte Woche kündigte er an, die ausgehandelten Abkommen in vier Bundesbeschlüssen dem Parlament zu unterbreiten. Er hält es deshalb für möglich, dass ein oder mehrere Abkommen vom Parlament oder vom Volk abgelehnt werden und nicht in Kraft treten.

Nach einem Jahrzehnt turbulenter Verhandlungen haben sich die Schweiz und die Europäische Union im vergangenen Dezember auf ein Abkommen zur Stabilisierung ihrer Beziehungen geeinigt. Das Abkommen ist aber noch nicht besiegelt. Der Bundesrat wird voraussichtlich noch vor dem Sommer ein Vernehmlassungsverfahren eröffnen, und das Parlament wird in den nächsten Jahren darüber abstimmen müssen.

Menschen an Smartphones
Die Nutzerinnen und Nutzer der Duolingo-App sind verärgert. APA / Max Slovencik

Die vom Schweizer Severin Hacker gegründete Sprachlern-App Duolingo verärgert ihre Nutzerinnen und Nutzer, weil sie auf künstliche Intelligenz setzen will.

Ab sofort will Duolingo keine neuen Mitarbeitenden mehr einstellen, bis die Teams bewiesen haben, dass sie ihre Arbeit nicht weiter automatisieren können. Das Unternehmen hatte Ende April angekündigt, nach dem Prinzip «KI first» arbeiten zu wollen.

Seit dieser Ankündigung ist ein Sturm der Kritik über die Sprachlernplattform hereingebrochen, wie die Gratiszeitung 20 Minuten berichtet. Nutzerinnen und Nutzer der App kündigten auf X sogar an, ihr Abo zu kündigen oder die App zu löschen und beklagten, Duolingo stelle Maschinen über Menschen.

«Der Kurs ist schrecklich, voll von Wort-für-Wort-Übersetzungen und schrecklichen Sätzen. Man merkt sofort, dass er nicht von jemandem überprüft wurde, der wirklich Schwedisch kann», beschwert sich bereits ein Nutzer auf der Plattform Reddit, der behauptet, dass man schon beim Schwedischlernen merke, dass die Sätze von einer künstlichen Intelligenz stammten.

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